Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung

Antenne Brandenburg und die kuriose Darstellung des Falles Manuel Diogo(29.6. 2020). Was alles fehlt…Sprach die DDR tatsächlich von einem Arbeitsunfall? Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Mosambik-Experte Dr. Ulrich van der Heyden, Landtagsabgeordnete Andrea Johlige/ LINKE Brandenburg.

Montag, 29. Juni 2020 von Klaus Hart

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Ausriß. Wie die Zone tickte.

Tod eines DDR-Vertragsarbeitershttps://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/06/justiz-tod-ddr-vertragsarbeiter-mosambik-brandenburg.html

Wie 1986 möglicherweise ein Totschlag vertuscht wurde

29.06.20 | 16:17 Uhr

Nachdem ein Mosambikaner 1986 tot neben einem Gleisbett gefunden wurde, sprach die DDR von einem Arbeitsunfall. Dabei wies vieles darauf hin, dass der DDR-Vertragsarbeiter Opfer von Rassismus wurde – den es offiziell nicht geben durfte. Der Fall wird nun wieder aktuell.

Der bis heute ungeklärte Tod des mosambikanischen DDR-Vertragsarbeiters Joao Manuel Diogio aus dem Jahr 1986 beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft Potsdam. Wie das
Brandenburger Justizministerium am Montag in seiner Antwort auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten der Linken, Andrea Johlige, mitteilte, hat die Ermittlungsbehörde einen „Überprüfungsvorgang“ zum Tod des damals 23-jährigen Afrikaners angelegt.

Der Mosambikaner war am 30. Juni 1986 kurz nach Mitternacht zwischen dem Haltepunkt Borne (Mark) und dem Bahnhof Belzig in Brandenburg von Mitarbeitern der Deutschen Reichsbahn der DDR tot neben dem Gleisbett gefunden worden. Mit vier Landsleuten war der Vertragsarbeiter auf dem Weg nach Jeber-Bergfrieden, einem Ortsteil der Stadt Coswig im heutigen Sachsen-Anhalt, wo er als Holzfacharbeiter tätig war.

DDR-Behörden sollen Umstände der Tat vertuscht haben

Nach Angaben seiner Begleiter war Diogo in dem Zug von Neonazis angegriffen und zusammengeschlagen worden. An den Füßen gefesselt soll er noch lebend aus dem fahrenden Zug geworfen worden sein.

Wie Johlige in ihrer Anfrage erklärt, sollen die DDR-Behörden die Umstände der Tat vertuscht haben. Mal sei von einem Arbeitsunfall die Rede gewesen, ein anderes Mal sei Diogo betrunken aus dem Zug gefallen. Vertreter der Regierung Mosambiks hätten die Darstellung von Diogos Tod intern in Frage gestellt. Seine Angehörigen hätten erst durch einen MDR-Fernsehbericht von seiner Tötung erfahren.

Stasi-Bericht „Streng vertraulich!“

Nach Angaben des Historikers Harry Waibel, der auch andere Fälle von Rassismus in der DDR untersuchte, ergab die Obduktion der Leiche Diogos eine offene Schädelfraktur mit Zertrümmerung der Schädelbasis und schweren inneren Verletzungen. Laut Ermittlungen der Potsdamer Volkspolizei soll Diogo unter Alkoholeinfluss gestanden haben.

„Die Staatssicherheit in Halle erklärte später, es habe keinerlei Hinweis auf eine Straftat gegeben“, sagte Waibel. Diogo habe den Zug gegebenenfalls während der Fahrt verlassen und sei überfahren worden. Die Langfassung des Stasi-Berichts sei mit dem Vermerk „Streng vertraulich! Um Rückgabe wird gebeten!“ versehen worden.

Historiker: Rassistische Morde wurden heruntergespielt

Waibel zufolge hat es bis heute kein Gerichtsverfahren zu dem Fall gegeben. „Die wahren Tatumstände wurden wie zehn andere Morde an Kubanern und Afrikanern in der DDR, zu denen ich recherchiert habe, heruntergespielt, weil es offiziell keinen Rassismus geben durfte“, meinte er.

Der Leitende Potsdamer Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann sagte, seine Behörde wolle alle DDR-Ermittlungsakten sichten. Auch Berichterstattungen und Veröffentlichungen würden ausgewertet. Es werde ebenfalls untersucht, ob es noch Zeugen des Vorfalls gebe. „Wir wollen sehen, ob es Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten gibt und Anlass besteht, ein förmliches Ermittlungsverfahren einzuleiten.“

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.06.2020, 19:30 Uhr/Zitat rbb/Antenne Brandenburg

Johlige-Anfrage:https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/starweb/LBB/ELVIS/parladoku/w7/drs/ab_1300/1328.pdf

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Ausriß.

Linkspartei-Skandal um Manuel-Diogo-Fall – LINKE-Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut und LINKE-Landtagsabgeordnete Andrea Johlige offenbar immer noch nicht zurückgetreten, aus der Partei ausgeschlossen. Will die neue LINKE-Spitze den Fall aussitzen?(Eigentlich alles ein Leckerbissen für Kommunikationswissenschaftler, aber die dürfen nicht) Warum dem Neuen Deutschland die Leser davonlaufen:http://www.hart-brasilientexte.de/2021/03/17/linkspartei-skandal-um-manuel-diogo-fall-linke-bundestagsabgeordnete-goekay-akbulut-und-linke-landtagsabgeordnete-andrea-johlige-offenbar-immer-noch-nicht-zurueckgetreten-aus-der-partei-ausgeschlos/

https://www.morgenpost.de/berlin/article229410758/Staatsanwaltschaft-prueft-Tod-eines-DDR-Vertragsarbeiters.html

https://www.spiegel.de/panorama/potsdam-staatsanwaltschaft-prueft-ungeklaerten-tod-eines-ddr-vertragsarbeiters-a-f1cc6043-7e2c-4a86-879b-e55f069431ed

Der Fall des Mosambikaners Manuel Diogo – welche ARD-Version stimmt denn nun, was ist Wahrheit, was Lüge? Laut einer ARD-Doku von 2017 hat die DDR dem afrikanischen Land offiziell mitgeteilt, DDR-Neonazis hätten Manuel Diogo ermordet. Doch laut einer neuen ARD-Version vom Juni 2020 hat die DDR nie von einem Tötungsdelikt gesprochen:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/08/04/der-fall-des-mosambikaners-manuel-diogo-welche-ard-version-stimmt-denn-nun-laut-einer-ard-doku-von-2017-hat-die-ddr-dem-afrikanischen-land-offiziell-mitgeteilt-ddr-neonazis-haetten-manuel-diogo-er/

Eine völlig neue Version?https://www.facebook.com/mdrinvestigativ/videos/1888684127950898/

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So war das Stasi-Zonenregime – Nazi-Horror, Nazi-Terror ohne Ende(?). Ausriß MZ 2020http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/06/30/andrea-johligelinke-und-der-fall-des-mosambikaners-manuel-diogo-was-die-linkspartei-irgendwie-nicht-interessiertbnd-renamo-ermordete-ostdeutsche-entwicklungshelfer-etc/

Für die ARD ist der Mord durch Neonazis ein Fakt – wieso muß dann überhaupt noch ermittelt werden?

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“Juni 1986: Ein mosambikanischer Vertragsarbeiter wird im Zug bei Potsdam von Neonazis gelyncht”. ARD-Ausriß. Wahrheit oder Lüge?

Mosambik-Insider werfen dem MDR vor, in Deutschland und auch in Mosambik von einem Neonazi-Mord an Manuel Diogo zu sprechen, den Mord als Fakt hinzustellen, ohne dafür Beweise zu haben. Selbst gegenüber den Hinterbliebenen von Manuel Diogo habe man so gehandelt.

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Ausriß.

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Ausriß.

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Typischer Nazi unter Honecker(?)

Der Tod des Mosambikaners Antonio Manuel Diogo in der Nacht des 30. Juni 1986 wirft weiter Fragen auf. Starb er infolge eines Unfalls oder wurde der damals 23-Jährige, dessen Leiche an der Bahnstrecke unweit von Bad Belzigs Ortsteil Borne gefunden wurde, Opfer rassistischer Gewalt? So stellen es Benjamin Stamer und seine Mitstreiter vom Bad Belziger Infocafé „Der Winkel“ dar.

Markward Michel schüttelt darüber den Kopf. Der Gruboer hat sich infolge der MAZ-Berichterstattung zum Thema gemeldet und will nun seine Version der Ereignisse loswerden. Demnach ist der heute 73-Jährige ein Augenzeuge der Geschehnisse in der Nacht des 30. Juni 1986.

 Markward Michel sagt, er habe den Toten gefunden

„Es gibt etwas zu korrigieren“, sagt Michel. Er war nach eigener Darstellung 1986 Lokführer bei der Reichsbahn. „Ich kann mich noch genau an jene Nacht erinnern. Gegen 1 Uhr wurde ich angerufen und beauftragt, nach einem leblosen Körper zu suchen“, erinnert sich der Gruboer. Er habe in der fraglichen Nacht Bereitschaftsdienst gehabt.

Der Lokführer eines auf der Strecke Berlin-Dessau fahrenden Güterzuges habe laut Michel eine Meldung abgesetzt, im Raum Borne würde eine Leiche an der Strecke liegen.

Der Tote lag 300 Meter hinter Borne neben dem Gleis

Michel machte sich daraufhin auf den Weg und fand den Toten tatsächlich an der Strecke – 300 Meter hinter BorneAntonio Manuel Diogo habe demnach auf dem Bauch gelegen, das Hemd hochgestreift. Die steingraue Jeans habe fast die Farbe des Schotters im Gleisbett gehabt, an den Füßen habe der Tote Sandaletten getragen.

„Das weiß ich noch ganz genau – ich habe mir die Leiche damals genau angesehen. Der Kopf war ziemlich lädiert und ein Fuß abgefahren – er lag unmittelbar neben ihm“, erinnert sich Michel. „Alle anderen Gliedmaßen befanden sich noch am Körper.“

Für den pensionierten Lokführer Michel ist klar: Es muss sich um einen Unfall gehandelt haben. „Wären Arme und Beine wirklich abgefahren gewesen, hätte er quer über den Schienen liegen müssen. Das war jedoch nicht der Fall“, sagt der Ruheständler. „Ich vermute vielmehr, dass er im Zug eingenickt ist, den Ausstieg verpasst hat und hinter Borne schnell noch rausspringen wollte.“

 

Der Tod Diogos ging als Unfall in die Akten

Als Unfall fand das Unglück damals auch Eingang in die Akten. Da es sich bei dem Toten um einen Ausländer handelte, schaltete sich – so war es Routine – die Stasi ein. In ihrem Bericht hieß es später lapidar, Antonio Manuel Diogo sei betrunken gewesen und während der Fahrt aus dem Zug gefallen.

Das widerspricht der Darstellung von Stamer, der sich wiederum auf eine im vergangenen Jahr ausgestrahlte Dokumentation des Mitteldeutschen Rundfunks beruft. In dem Bericht heißt es, Kopf und Beine des Toten seien vom restlichen Körper abgetrennt worden. Für Stamer ein Hinweis darauf, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handelt.

 

MDR präsentiert plötzlich Mord-Theorie

Die Mord-Theorie kam indes erstmals 2017 im Zuge der MDR-Berichterstattung ans Licht. Sie stützt sich im Wesentlichen auf die Arbeit des Wissenschaftlers Harry Waibel. Er forscht an der TU Berlin zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der DDR und ist überzeugt, dass Diogo von Neonazis in barbarischer Weise getötet wurde.

Belege dafür hat er aber auch bei einem Besuch im Infocafé anlässlich eines Fachreferats vor rund zwei Wochen nicht geliefert. „Es gibt noch sehr viele Unklarheiten und es liegt noch ein ganzes Stück Forschungsarbeit vor uns“, bekennt der Wissenschaftler. Waibel sagte bei seinem Besuch in Bad Belzig aber auch, dass ein Kollege derzeit vor Ort in Mosambik sei, um weiter an dem Fall zu forschen…MAZ

Medien-Kronzeuge Ibraimo Alberto – heftig umstritten in Schwedt sowie unter Insidern in Mosambik:

GEFLOHENER AUSLÄNDERBEAUFTRAGTER

Das neue Leben des Ibraimo Alberto/stern


Ende Juni ist der Ausländerbeauftragte der brandenburgischen Stadt Schwedt nach Karlsruhe geflüchtet. Der gebürtige Mosambikaner hielt den Rassismus nicht länger aus. Nun lebt er sich in Baden ein.
Von Mathias Rittgerott, Karlsruhe

Ibraimo Alberto sitzt in seiner kahlen Wohnung und denkt an seinen Freund Joao Manuel. “Er wurde ermordet. Vom Zug überrollt”, sagt er. Aus der fahrenden Bahn wurde er hinausgeworfen auf die Gleise. “Von Rechten. Weil er schwarz war!” 1985 war das in der DDR, in der es offiziell weder Alt-Nazis noch Neo-Nazis gab. Zitat stern

https://www.youtube.com/watch?v=If8OsCuId-E

“Dein Freund wurde von Neonazis getötet”:

https://www.youtube.com/watch?v=nxXtXveVahY

“Ende der 1980er-Jahre wird sein bester Freund von Rechtsextremen ermordet.” Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

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“Sein bester Freund Manuel, der mit ihm aus Mosambik gekommen war, wird von Nazis erschlagen.” SPD Karlsruhe

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“Ungebremst ins Polizeiauto”(MOZ Brandenburg) – “Aus bisher unbekannter Ursache fuhr der Fahrer sein Auto ungebremst auf das Polizeiauto”(Fahrer Ibraimo Alberto):

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Ausriß. 2011 zieht Ibraimo Alberto von Schwedt nach Karlsruhe.https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/337562/

“Die Polizei hatte gemeldet, dass der Fahrer schon einmal wegen Gefährdung des Straßenverkehrs aufgefallen war. Diese Aussage bezog sich auf einen Unfall am 3. Mai 2009 auf der B 2 zwischen Angermünde und Felchow, bei dem das Auto Albertos von der Straße abkam und im Graben landete. Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs wurde jedoch am 19. August mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt.” MOZ

“Am meisten fühlen sich dennoch jene von Ibraimo Alberto enttäuscht, die ihn als Freund verstanden. Die ihm immer wieder Jobs vermittelten: beim Bau, im Eiscafé, als Fahrer, Vertreter. Die ihm zur Seite standen, wenn seine offenkundig mangelhaften Deutschkenntnisse und fehlende Qualifizierung ihn einschränkten. Sie halfen ihm aus der Klemme, als er ungebremst auf ein Polizeiauto auf der Autobahn raste und sich eigentlich dafür vor Gericht hätte verantworten müssen. Sie sorgen dafür, dass es nicht an die große Glocke gehängt wird, als sein jugendlicher Sohn mit anderen – als Mutprobe – rechtsradikale Parolen mitgrölt und mit einem Grafithandschuh als Waffe von der Polizei verhaftet wurde.” MOZ. “…Den Vorfall beim Fußballspiel der A-Jugend FC Schwedt gegen FSV Bernau als rassistischen Angriff zu bezeichnen, ist schlichtweg gelogen, ärgert man sich im Verein am Stadion Heinrichslust und beim Bernauer Verein. Schiedsrichter, der Bernauer Trainer, Schwedter Verantwortliche seien dazwischengegangen, als sich die Spieler nach dem Schlusspfiff angifteten, berichten Augenzeugen. Ibraimo Alberto, einer von 18 Zuschauern, sei zu den Kids auf den Platz gerannt, eher provozierend als deeskalierend, heißt es…”

https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/976979

“Mosambikaner als Sklaven des Sozialismus”. Westdeutsche “Mitteldeutsche Zeitung” (Bauer-Verlagsgruppe Hamburg) im Juli 2020 mit aufsehenerregender Neudarstellung des Falles Manuel Diogo sowie der DDR-Entwicklungshilfe. Zwar wird ein “Bürgerkrieg” in Mosambik erwähnt – aber zur Rolle des BRD-Geheimdienstes BND, der Kindersoldaten, der BRD-Regierung liest man nicht ein einziges Wort. Was war da los in der MZ-Redaktion, gab es strenge Berichterstattungsvorschriften, fragen sich Mosambikexperten in Sachsen-Anhalt und Thüringen. **

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Wahrheit oder Fake News, dreiste Lüge? Ausriß, Mitteldeutsche Zeitung mit völlig neuer Version zum Tod des Mosambikaners Manuel Diogo:”Immer wieder geschehen Gewalttaten, etwa im Juni 1986, als der Vertragsarbeiter Antonio Manuel Diogo auf dem Bahnhof Borne bei Coswig zusammengeschlagen und so schwer mißhandelt wird, dass sein Körper später zerstückelt entlang der Gleise gefunden wird”.

 

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