Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung

Bürgerinitiative Oldisleben 2015 nach jahrelangem Kampf siegreich: Schweinefabrik wird dank Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts nicht gebaut. Deutschlandweites Echo, auch überregionale Medien berichten über Erfolg der Bürgerinitiative.

Dienstag, 08. September 2015 von Klaus Hart

Zitat „Bundesverwaltungsgericht

Beschluss

Das Revisionsverfahren wird eingestellt“

 

„Kein Schweinemast-Großbetrieb in Oldisleben“

Oldisleben. Ablehnung in letzter Instanz: Das Bundesverwaltungsgericht verwirft die Berufung.“ Thüringer Allgemeine

http://www.bund.net/index.php?id=17636

BUND Thüringen begrüßt endgültiges Aus für Schweinemastanlage Oldisleben

 

Erfurt/Leipzig. Der BUND Thüringen begrüßt das endgültige Aus für die Schweinemastanlage in Oldisleben. Nachdem die Agarproduktionsgesellschaft Oldisleben ihre Berufung zurückgezogen hat, hatte das Bundesverwaltungsgericht die Revision verworfen. Damit ist die Ablehnung der Schweinmastanlage am geplanten Standort endgültig

„Statt immer mehr Tierfabriken brauchen wir endlich ein Umdenken bei der Tierhaltung und der Fleischproduktion“, sagte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Das Aus für Oldisleben muss auch für die Thüringer Landesregierung ein Signal sein, den Trend zu immer mehr Tiermastanlagen in Thüringen endlich zu stoppen.“

Ausdrücklich dankte Hoffmann der Bürgerinitiative „Diamantene Aue“ für ihr langjähriges Engagement und ihre Unterstützung. Ohne die BI wäre der Erfolg nicht möglich gewesen, ist sich Hoffmann sicher.

Nach Angaben des BUND Thüringen ist der Schweinebestand in Thüringen von 2010 bis 2013 um 8% gestiegen. Inzwischen lebten 76 Prozent aller Schweine in Ställen mit mehr als 5.000 Artgenossen. In der Hühnermast werden sogar 99 Prozent aller Masthühner und Puten in spezialisierten Mastbetrieben gehalten. Der Konzentrationsprozess auf immer weniger und immer größere Unternehmen und Ställe sei noch nicht beendet.

„Deutschland entwickelt sich immer mehr zum Maststall Europas und zum Billigfleischexporteur“, sagte Hoffmann. „Wir produzieren in Deutschland längst mehr Fleisch als wir hier trotz des enorm hohen Fleischkonsums überhaupt verbrauchen können.“

Das Billigfleisch werde mit staatlichen Subventionen in Entwicklungsländer exportiert, wo es die heimischen Märkte verdränge. In Deutschland bleibe die Gülle zurück, welche zur massiven Überdüngung der Böden und zur Verseuchung der Grundwasservorkommen führe.

Der BUND Thüringen widersprach der Einschätzung, die professionelle Tierhaltung und Fleischproduktion in Thüringen sei auf einem hohen Stand. So war im – mittlerweile geschlossenen – Schlachthof Jena war von 2010 bis 2012 die Betäubungsanlage defekt war, so dass rund ein Viertel aller Tiere ihre Zerlegung bewusst miterlebten. Im Saale-Holzland-Kreis, bewiesen im Jahr 2013 Video- und Bildaufnahmen der Organisation Animal Rights Watch, dass der Zuchtbetrieb Gut Thiemendorf Heideland GmbH seine Sauen und ihre Ferkel in zu kleinen Kastenständen hielt. Oder 2014: In der Mörsdorfer Agrar GmbH fiel die Belüftungsanlage eines Stalls aus, und 2.000 Schweine verendeten

Nach Angaben des BUND Thüringen liegt der Antibiotika-Einsatz bei vielen thüringischen Betrieben über dem Bundesdurchschnitt. Übermäßiger Antibiotika-Einsatz führe zur Resistenzbildung bei Krankheitserregern und könne sich damit für Menschen lebensgefährlich auswirken.

Forderungen der aus der Politik und Landwirtschaft, den Fleischbedarf in Thüringen aus heimischer Produktion zu decken, wies Hoffmann als absurd zurück. „In Thüringen leben deutschlandweit die meisten Menschen mit Übergewicht. Das hat auch etwas mit übermäßigem Fleischkonsum zu tun“, sagte Hoffmann. „Die massenhafte Produktion von antibiotikaverseuchtem Billigfleisch ist kein Beitrag zur gesunden Ernährung der Thüringer Bevölkerung.“

Hoffmann forderte die Thüringer Landesregierung erneut auf, endlich eine Tierwohlstrategie zu verabschieden, welche diesen Namen auch verdient. „Auch Tiere, welche der menschlichen Ernährung dienen sollen, müssen artgerecht gehalten werden. Das bedeutet jederzeit selbständiger Zugang zu frischer Luft und zu Tageslicht, ausreichend Bewegung, Einstreu von natürlichem Material wie z.B. Stroh in den Ställen und Haltung in artgerechten Gruppengrößen.“

http://www.welt.de/regionales/thueringen/article146141745/Plaene-fuer-Schweinemastanlage-in-Oldisleben-endgueltig-vom-Tisch.html

Hintergrundtexte zum Schweinefabrik-Projekt:http://www.diamantene-aue.de/html/artikel.html

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2015/06/22/2015-weiterer-sieg-der-gegner-des-baus-einer-schweinefabrik-in-oldisleben-engagement-von-tierschuetzern-natur-und-heimatfreunden-mit-erstaunlichen-resultaten/

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Esperstedt, Foto von 2018: “Keine Schweinefabrik in Oldisleben”. Wie nach 1990 der von den neuen  Machthabern geförderte massive Einsatz von Schweinescheiße den Kyffhäuserkreis, dessen Natur und Umwelt auffällig veränderte. Welche Regional-und Lokalpolitiker welcher Parteien die Schweinefabrik und damit eine hohe Schweinescheiße-Produktion wollten…

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