Neue große Erfolge der westdeutschen Thüringer Allgemeinen(Funke-Medienkonzern Essen/NRW) bei der Kostensenkung 2019: Deutlich weniger Textinformation ohne Preissenkung(dafür Preissteigerung!), größere Fotos, größere unbedruckte Zeitungsfläche, Mehrfachabdruck von Texten. Viele gute Ideen der TA-Neuererkollektive umgesetzt.
„Die Thüringer Allgemeine hat Jahrzehnte Aufbau West betrieben. Aus Erfurt wurden hohe Millionenbeträge nach Essen überwiesen. Statt das Geld in die Zeitungen zu investieren, wurde es verfrühstückt.“ taz
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FAZ 2020: „Vor drei Jahren hatte Funke die Redaktionen der Thüringer Titel zusammengelegt, 150 Mitarbeiter entlassen und die überregionale Berichterstattung in die Berlin-Zentrale verlagert. An diese müssten die Thüringer Zeitungen jährlich zwei Millionen Euro zahlen für Berichte, welche die regionale Ausgangslage oft völlig außer Acht ließen.“
“Muss man sich vor Ihnen fürchten, Herr Höcke? Der umstrittenste Politiker Deutschlands im grossen Gespräch.” Schweizer Weltwoche, November 2019. Was in deutschen Staatsmedien nicht mehr möglich ist…
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TA-Konsumenten bemerken, daß es den Zeitungschefs offenbar nicht reiche, nur einmal klarzustellen, daß die AfD schlecht sei. Dies habe möglichst täglich zu geschehen. Motto wie bei Parteienpropaganda: Doppelt, dreifach hält besser!
Branchendienst meedia in 2019-Bilanz: Der Marktführer Sachsen-Anhalts, die “Mitteldeutsche Zeitung”, liegt 6,0% unter dem Vorjahr, der Marktführer Thüringens, die Mediengruppe Thüringen, 5,1%. (Manche meinen, es liege an der politischen Linie des Blattes sowie an der mangelhaften Lokalberichterstattung, Motto: Am Leben vorbei. Schreibe das Blatt weiter die AfD schlecht, gehe der Auflagenabsturz munter weiter) Thüringen hat 2,1 Millionen Einwohner… Im 1. Quartal 2019 lag die verkaufte Auflage der Funke-Blätter in Thüringen laut Statista bei 224350 Exemplaren. Im 3. Quartal 2019 waren es nur noch 215223 Exemplare.https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Thueringen-Aus-fuer-gedruckte-Zeitungen,thueringen114.html: …Wer in Thüringen eine Zeitung lesen will, der hat – zumindest nördlich des Thüringer Waldes – die Wahl zwischen drei Zeitungen: „Thüringer Allgemeine“, „Thüringische Landeszeitung“ und „Ostthüringer Zeitung“. Alle drei gehören zum selben Verlag: der Funke Medien Gruppe aus Essen. Alle drei arbeiten im Wesentlichen mit denselben Redakteuren und drucken an vielen Stellen dieselben Texte und Bilder…Thüringer Bürgerrechtler kämpften für diese Presselandschaft, heißt es.
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FAZ Februar 2019, Unternehmenssprecher Korenke mit kurioser Angabe zu inzwischen arg veralteter Einschätzung zur weiter abstürzenden Auflage:…Das Problem in Thüringen sei nicht die Auflage, die mit 240000 Exemplaren relativ stabil ist. Vielmehr sei die Zustellung im ländlichen Raum und seit Einführung des Mindestlohns „wahnsinnig teuer“, zudem finde der Verlag gerade in Thüringen kaum Zusteller, seit diese in die Logistikzentren um Erfurt strömten. Allein aus ökonomischen Gründen werde man nicht von heute auf morgen auf digital umstellen, so Korenke. Mehr als neunzig Prozent der Auflage in Thüringen würden auf Papier verkauft. „Mit Print sofort aufzuhören wäre suizidal.“
Sergej Lochthofen traut der Beteuerung nicht. Funke gebe sich bis 2022 Zeit, das „Zukunftsprogramm“ umzusetzen. „Und spätestens dann wird ein Teil der Leute keine gedruckte Zeitung mehr haben“, sagt der langjährige Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“, der 2009 ging, weil er das Sparprogramm nicht umsetzen wollte, mit dem der Konzern den Gewinn von fünfzehn auf zwanzig Prozent habe steigern wollen. So hohe Renditen gebe es heute nicht mehr, doch sehe er in den Plänen einen „Rückzug der Zeitung auf Raten“, verursacht von Leuten in einer weit entfernten Konzernzentrale, die nichts vom Zeitungsgeschäft verstünden. „Natürlich ist Zeitungsvertrieb teuer“, so Lochthofen. „Aber in Essen haben sie keine Vorstellung davon, wie die Orte in Thüringen heißen, wer die Leser überhaupt sind und was die hier so machen. Thüringen ist offensichtlich unwichtig.“ Das zeige sich auch daran, dass die Leser der Thüringer Titel zunächst nichts über die Pläne in ihren Zeitungen erfuhren. Viele Leser hätten sich von allein von Zeitungen abgewendet, mit spürbaren Folgen für die gesellschaftliche Teilhabe wie die Kenntnis dessen, was im Land passiert.
Lochthofen kritisiert, dass Funke in Thüringen seit langem kaum investiert habe. Die Zeitungen seien zwei Jahrzehnte lang als Cash-Cows genutzt worden, die ihren Eigentümern im Westen satte Gewinne beschert und manch defizitären Titel dort gestützt hätten. In Thüringen sei auf Verschleiß gefahren und gespart worden. „Besonders in den letzten Jahren war es ein solcher Niedergang, dass ich inzwischen alles für möglich halte.“
Vor drei Jahren hatte Funke die Redaktionen der Thüringer Titel zusammengelegt, 150 Mitarbeiter entlassen und die überregionale Berichterstattung in die Berlin-Zentrale verlagert. An diese müssten die Thüringer Zeitungen jährlich zwei Millionen Euro zahlen für Berichte, welche die regionale Ausgangslage oft völlig außer Acht ließen. FAZ.
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taz 2019:…Die Funke Mediengruppe erwirtschaftete zuletzt rund 44 Prozent ihres Umsatzes mit Tageszeitungen. Aber der Verlag spart massiv. In Nordrhein-Westfalen hat Funke schon vor Jahren begonnen, Zeitungen zu verkleinern, zusammenzulegen und gar ganze Redaktionen zu entlassen. 2016 war Thüringen an der Reihe. Rund ein Drittel der Belegschaft musste gehen, Fotografen wurden zu schreibenden Redakteuren umfunktioniert.
Um die 30 Sekretärsstellen wurden gestrichen, diese Arbeit erledigen jetzt einige wenige von der Erfurter Zentrale aus für das ganze Bundesland. TA, TLZ und OTZ wurden weitgehend zusammengelegt, die überregionalen Inhalte kommen seitdem aus der Zentralredaktion in Berlin, die Lokalredaktionen vor Ort produzieren ihre Inhalte zum Teil für die anderen Zeitungen mit. Das führt dazu, dass beispielsweise in der Erfurter Ausgabe der TA genau dieselben Texte und Bilder stehen wie in der TLZ. Nur ist das Logo der einen Zeitung grün und das der anderen blau.Mehr Sparen geht nicht, sagen Redakteure. Auch Anja Siegesmund, die Umweltministerin, hat bemerkt, wie ausgedünnt die Zeitungen sind – nicht nur an den fertigen Ausgaben, sondern auch an der Präsenz von Journalisten im Alltag. Früher, sagt sie, seien zu ihren Pressekonferenzen drei Funke-Reporter erschienen. „Heute kommt, wenn überhaupt, einer für drei Zeitungen – manchmal auch keiner.“ Siegesmund sorgt sich um die Demokratie in Thüringen. „Die vielfältige Presselandschaft ist mit der friedlichen Revolution hart erkämpft worden und Grundlage dafür, dass Menschen politische Entscheidungen treffen können.“ Das sei im Jubiläumsjahr des Mauerfalls und kurz vor einer Landtagswahl wichtiger denn je…Sergej Lochthofen bezweifelt, dass sich das Geschäft in Thüringen nicht lohnt. Zwanzig Jahre war er Chefredakteur der Thüringer Allgemeine. 2009 verließ er das Blatt, weil er, wie er sagt, das Sparen nicht mehr mittragen wollte. „Die Thüringer Allgemeine hat Jahrzehnte Aufbau West betrieben. Aus Erfurt wurden hohe Millionenbeträge nach Essen überwiesen. Statt das Geld in die Zeitungen zu investieren, wurde es verfrühstückt.“Als er die Redaktion verlassen habe, seien mehrere Funke-Zeitungen im Westen in die roten Zahlen gerutscht, während die Thüringer Allgemeine noch „fette schwarze Zahlen“ schrieb. 15 Prozent Rendite und mehr galten damals für die WAZ-Gruppe – heute Funke – als normal, sagt Lochthofen. „Sicher sind solche Renditen in den Verlagen heute nicht mehr üblich. Aber ich denke, da wird noch immer gut verdient. Sonst wären die Zeitungen längst dicht. Mit Mitgefühl braucht da niemand zu rechnen…Umweltministerin Anja Siegesmund: „Aber es kann eigentlich nicht sein, dass wir eine Mediengruppe subventionieren, die noch 2013 für eine knappe Milliarde vom Springer Verlag ein dickes Paket Zeitungen und Zeitschriften gekauft hat. Wenn Funke jetzt Subventionen fordert, heißt das für mich, dass das Geschäftsmodell des Verlags nicht trägt.“…
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Die fehlende Positionierung der Thüringer Bürgerrechtler zum Medien-Elend des Bundeslandes…
Die TA ging 1990 aus der Zeitung Das Volk hervor, die ab 1946 als Organ der SED im Bezirk Erfurt herausgegeben wurde. Im Zuge der Wende beschlossen die Redakteure und Verlagsmitarbeiter die Umwandlung des Blattes in eine „neue unabhängige Zeitung“ mit dem Namen Thüringer Allgemeine und sagten sich von der SED los. Unter dem neuen Namen erschien sie erstmals am 13. Januar 1990.
Komisch – wieso war die Auflage der DDR-Vorgängerzeitung „Das Volk“ viel höher? Fragen über Fragen…
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Thüringer Allgemeine: …Auf administrativer Ebene entstehen aus den Ländern nun jeweils mehrere Bezirke. In Thüringen heißen die neuen Zentren Suhl, Erfurt und Gera. Jeder Bezirk bekommt ein eigenes Parteiblatt. „Das Volk“ bleibt die Zeitung für den Bezirk Erfurt, wobei sich die Auflage erheblich verringert, denn ab August 1952 gibt es in Suhl „Das Freie Wort“ und in Gera die „Volkswacht“. Beide zusammen haben in etwa dieselbe Auflage wie das Erfurter „Volk“. (Am Ende der 1970er-Jahre sind das knapp 350 000 Exemplare, 1952 vermutlich etwas weniger.)…https://www.zeit.de/1990/06/das-hat-das-volk-noch-nicht-erlebt/komplettansicht
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„Wo Nazi-und Kriegsverbrechen verjähren, werden neue Kriegsverbrechen vorbereitet“. Wahrheit oder Fake News? Ausriß TA. Im Unterschied zur Thüringer Allgemeinen war die Vorgängerzeitung fast frei von Produkt-und Unternehmenspropaganda, gab sich nicht her für Profitinteressen von Privatunternehmen, Banken, Konzernen, hatte keine aufwendig hergestellten Reklamebeilagen. Ist das Funke-NRW-Blatt daher etwa weniger umweltfreundlich/klimaschutzfreundlich als der Vorgänger?
Es genügt den Mediengewaltigen nicht, linke Blätter abzuwickeln, wie Thomas Rothschild in Ossietzky 24/09 anhand des Freitag feststellte. Jetzt kommen auch brave Regionalzeitungen an die Reihe, sofern sie sacht wider den Stachel löcken, und sei es durch einen charismatischen Chefredakteur. Der Fall Thüringer Allgemeine belegt das.
Dazu etwas Presse-Geschichte: Vor ziemlich genau zwanzig Jahren gab sich das einstige SED-Bezirksorgan Das Volk in Erfurt ein demokratisches Redaktionsstatut, einen neuen Namen und wählte geheim den Chefredakteur. Sergej Lochthofen, bislang Außenpolitik-Mann daselbst, bekam den Posten und behielt ihn durch die Zeiten. Die Essener WAZ-Gruppe, benannt nach der im Ruhrgebiet führenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, dem nach Auflage zweitgrößten Tageblatt der Republik, übernahm drei der vier Thüringer Regionalzeitungen, Lochthofen blieb – und wurde eines der wenigen Mediengesichter des Ostens. Fünfzig mal schaute er beim sonntäglichen ARD-Presseclub aus dem Fernseher. Seine Thüringer Allgemeine ragte unter den mitteldeutschen Zeitungen, zumal denen der Zeitungsgruppe Thüringen, wie die WAZ ihr Regionalkartell nennt, heraus. Kompetent vor Ort, spielte sie auch in der Bundesliga mit, wurde häufig zitiert. Mit heute noch geschätzten 190.000 Auflage sackte die TA als größte Thüringer Tageszeitung weniger ab als andere Blätter. Lochthofen, mit immer neuen Ideen und einem ungewöhnlichen Lebenslauf, mochte daran Anteil haben. 1953 in Sibirien als Sohn eines deutschen Kommunisten und Workuta-Lagerinsassen geboren, nie SED-Mitglied, spricht und schreibt exzellent hochdeutsch, weiß aber auch noch, daß dreiviertel drei eine Uhrzeit-Angabe ist.
Da kam von den WAZ-Gewaltigen um Bodo Hombach, die in Thüringen einen Statthalter namens Schrotthofer sitzen haben – für seinen Namen kann er nichts –, Ende November das plötzliche Aus für Lochthofen. Er solle künftig eine »seinen Fähigkeiten entsprechende Aufgabe« im WAZ-Konzern übernehmen, also nach Sibirien, sagen wir zur Kitzinger, versetzt werden, wo »innovative Strukturen« herrschen. Auf Nachfragen bequemten die WAZ-Kolonialbeamten sich nämlich, dann doch mitzuteilen, daß Lochthofen nicht bereit gewesen sei, »innovative Strukturen« mitzutragen, sprich: das Blatt miefig und piefig wie in Herdecke oder Ronneburg zu machen, es endgültig zum affirmativen WAZelchen zu gestalten, intelligente Köpfe zu entsorgen und die Spalten von billig-willigem Personal füllen zu lassen. Die Journalisten Marke Einfach sollten für ein »Newsdesk« schreiben, von wo aus die auf Wirtschaftsfreundlichkeit geprüften Texte im Lande verstreut werden. Daß Lochthofen den gleichzeitigen Rausschmiß seiner Frau »Sippenhaft« nannte, ließ die WAZisten endgültig die Contenance verlieren.
Lochthofens Nachfolger sollte ab 1. Januar agieren, er war schon in der Person des Paul-Josef Raue gefunden, bislang Chef des eher unauffälligen WAZ-Blattes Braunschweiger Zeitung. Als Zeichen von Ost-Kompetenz wurde angeführt, daß er die Spielergebnisse des FC Rot-Weiß Erfurt verfolge. Auch war er schon mal Chefredakteur der Magdeburger Volksstimme, des trübsten Blattes im Osten Deutschlands.
Weil sich nun aber Unruhe regte – Leser protestierten, kündigten sogar Abos – sollte Raue sein Amt unverzüglich antreten. Mittlerweile nämlich versammelten sich Redakteure zu Protesten. Womöglich hätten diese dann ihren Unmut über die WAZ-Intrigen druckreif mitgeteilt, hätten gar gestreikt, friedliche reinweiße Zeitungsseiten geliefert, wie schon einmal geschehen, als ein Regierungsgewaltiger ein Interview bis zur Unkenntlichkeit zensiert hatte. Solches aber gilt es im Keim zu ersticken, wie mit der Protestresolution der Journalisten dieser Tage bereits geschehen: Sie wurde nur verstümmelt abgedruckt, von der WAZ-Geschäftsführung höchstpersönlich zensiert. Nicht daß etwa Zeitungen von Intelligenz statt vom Geld bestimmt werden.
Die Lehrer des reinen Marktes glauben, man könne solche Strukturveränderungen allein auf Profitwünsche der Zeitungsbesitzer zurückführen. Dann müßten denen Abo-Kündigungen als höchstes Alarmzeichen gelten. Doch wichtiger ist es, die Medien langfristig als willige Apportierhündchen abzurichten und die Leser endgültig zum Allgemeinen Blattdeutschen WAZ-Volk nach Art der Hombachs und Schrotthofers zu modeln. Regionale Konkurrenzverlage, zu denen man wechseln könnte, gibt es ohnehin nicht mehr. Kein Zeitungsmarkt in Erfurt und anderswo, wo der WAZ-Konzern hingetreten ist. Zitat Ossietzky (Wie lange machts wohl der neue Chefredakteur Hollitzer auf dem Schleudersitz?)
Der langjährige (1990–2009) Chefredakteur Sergej Lochthofen wurde 1953 im Arbeitslager Workuta in der Sowjetunion im GULag geboren. Im Jahr 1990 war er maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Zeitung nicht länger als Wahlkampfmittel einer Partei missbrauchen ließ und stattdessen als erste im Osten Deutschlands unabhängig wurde. Von da an erschien sie unter der Leitung Lochthofens und unter dem Namen Thüringer Allgemeine.
Die Stellvertretung des Chefredakteurs lag neben Dirk Löhr auch bei Antje-Maria Lochthofen, Sergej Lochthofens Ehefrau. Zu DDR-Zeiten besuchte sie die SED-Parteihochschule. Sie schaffte es bis zur stellvertretenden Chefredakteurin der Zeitung Das Volk und übt damit heute bei der Thüringer Allgemeinen wieder die gleiche Funktion aus.
Nach Plänen des WAZ-Konzerns sollte Lochthofen sein Amt ab 1. Januar 2010 nicht mehr ausüben. Dies wurde ihm nach eigenen Angaben am Mittwoch, 25. November 2009, von der Geschäftsführung mitgeteilt. Mit Lochthofen soll auch seine Frau Antje-Maria, bislang stellvertretende Chefredakteurin, ihren Posten verlieren.[10] Eine Protestnote der Redaktion der Thüringer Allgemeinen[11] durfte auf Intervention der WAZ-Gruppe nur in einer zensierten Form in der Printausgabe veröffentlicht werden.[12] Lochthofen bezeichnete die Abberufung seiner Frau daraufhin als „Sippenhaft wie bei den Nazis oder unter Stalin“.[13] Infolgedessen wurde er bereits am 2. Dezember 2009 als Chefredakteur abberufen und durch Paul-Josef Raue ersetzt.[14] Am 15. Mai 2016 trat Johannes M. Fischer als neuer Chefredakteur der TA an.[15] Sein Stellvertreter ist derzeit Thomas Bärsch. Jan Hollitzer ist seit dem 1. November 2018 Chefredakteur…
Ausriß TA: Oben der Text vom 15.11. 2019 – unten die Wiederholung vom 23.11. 2019, mit einem Foto, das nicht nur bei Gartenfreunden viele Fragen aufwirft. Karl-Träger-Fans – nicht wenige in der Region – haben jedenfalls den Doppel-Abdruck heftig beklatscht, sich über die NRW-Essen-Initiative gefreut. An Kandidaten für Doppel-Abdrucke fehlt es in Thüringen wahrlich nicht.
Ausriß TA, 29.10. 2019. „Bessere Lesbarkeit“ – sind die Buchstaben bald so groß wie in dieser Überschrift? Dann wären im Interesse der Kostensenkung viel mehr Freistellungen von Journalisten möglich. TA-Konsumenten betonten, man könne doch damit in der Ideologie-und Gehirnwäsche-Redaktion anfangen. (Satire!!!!!!!!!!)
“Uns wird das Kanzleramt zugetraut”. Thüringerin Göring-Eckardt(aus Friedrichroda) in Thüringer Allgemeine 2019. Irgendwie sehen das die Wähler in Thüringen völlig anders – die GRÜNEN fielen bei den Landtagswahlen 2019 auf 5,2 % zurück. Nicht zuletzt weil man Göring-Eckardt, ihre Umweltpolitik in Thüringen aus der Nähe kennt – und sah, wie die Berufspolitikerin den Wahlkampf vergeigte. Just inn Friedrichroda kamen die GRÜNEN gerade mal auf 5,3%/4,2 %…
“Die Unionswähler, die Frau Merkel gut finden, kommen jetzt zu uns”. In Thüringen war das indessen überhaupt nicht so…Die westdeutsche Thüringer Allgemeine(Funke-Medienkonzern Essen/NRW druckt fast täglich ausführliche GRÜNEN-Propaganda – schlecht für die verkaufte Auflage. 8.2. 2020: “Wie die Grünen regieren wollen. Die Ökopartei bereitet sich auf eine Koalition im Bund vor”.
Das Bayrische Münzkontor – Beilage in der Wochenendausgabe der Thüringer Allgemeinen am 23.11. 2019: DDR-Münze(Nationalhymne) und Gratis-DDR-Uhr. Diese DDR-Armbanduhren werden auch von anderen Unternehmen, darunter Buchvertrieben, angeboten.
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„Zehn nackte Neger“ – war das Sprachgebrauch der DDR-Parteien, DDR-Zeitungen?
Die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Renate Schmidt und die “zehn nackten Neger”. “gab an wie zehn nackte Neger”.
Ausriß. DER SPIEGEL.
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Peter Scholl-Latour: “Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung. Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.”(Telepolis)
“Undercover. Wie der BND die deutschen Medien steuert.” Erich Schmidt -Eenboom, Knaur-Verlag. „Presse-Sonderverbindungen“(Journalisten im Sold von Geheimdiensten) – wieviele gibts davon in Thüringen?
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“Der Ostdeutsche läuft massenweise zur AfD über, Herr Doktor Maaz, bitte sagen Sie uns, warum. Weil die Wirkung des Opiums nachlässt, antwortet er dann.” DER SPIEGEL 2018 über Hans-Joachim Maaz, Psychotherapeut aus Halle/Saale.
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PEGIDA, Ausriß.”Journalisten der Lügen-Medien: Könnt Ihr, wollt Ihr oder dürft Ihr etwa nichts anders?”(Journalisten, die die Lügenmedien-Struktur seit Jahrzehnten kennen, würden wohl antworten: Alles trifft zu…)
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Ausriß. Viele Thüringer haben inzwischen ihren Krim-Besuch aus DDR-Zeiten wiederholt – total im Nachklapp berichtet im November 2019 nun auch die TA ein bißchen und natürlich Tendenzschutz-mäßig(„Einverleibung“ etc.) über Rußlands touristische Perle. Nicht zuletzt aus dem AfD-Spektrum waren viele auf der Krim.
Februar 2018. Ausriß Beckamp-Twitter – Schwalbennest in Jalta.
Volkssturm:”Auf zur fanatischen Verteidigung der deutschen Heimaterde!”
Nazistisch-militaristische Literatur, als Folge der feindlichen Übernahme(Annexion) von 1990 nunmehr auch in den Thüringer Buchgeschäften, darunter in Erfurt, und selbst in Supermärkten angeboten:
Aus dem Vorwort zur 15. (!) Auflage:
Wie heute in entsprechenden Werken die Aktivitäten der Wehrmacht im Angriffskrieg interpretiert werden:
Aus dem Vorwort zur 15. (!) Auflage:
Ausriß:”…tapfer und treu, wie deutsche Soldaten seit Jahrhunderten für Volk und Vaterland ihr Leben hingegeben haben.” Buch nach dem Anschluß 1990 nun auch angeboten in den größten Buchhandlungen Ostdeutschlands, von westdeutschem Verlag herausgegeben. Ein Buch dieses Inhalts zu DDR-Zeiten in DDR-Buchhandlungen – was wären die Reaktionen gewesen? Wer kämpfte dafür, daß derartige Bücher nach Mauerfall und Anschluß 1990 nun auch in Ostdeutschland überall angeboten werden? Aufschlußreich ist, daß in Ostdeutschland einstige sog. Bürgerrechtler an solcher Literatur keinerlei Anstoß nehmen – Parteien, Institutionen, NGO, Staatskirchen sowieso nicht.
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SPD-Parteiidol Helmut Schmidt, die Wertvorstellungen:
Helmut Schmidt(SPD) als Nazi-Offizier, Kriegsverbrechen: “Herr Orlac, was ist denn Ihr Eindruck, wie sehr beschäftigt das Helmut Schmidt, dass er da als Batteriechef der Wehrmacht im Krieg getötet hat, auch die Frauen und Kinder in den Dörfern, die er beschossen hat?”(Deutschlandradio Kultur)
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat 11 neue Mitglieder. Immerhin fünf davon kommen aus Thüringen: Freies Wort, Ostthüringer Zeitung (OTZ), Südthüringer Zeitung (stz), Thüringer Allgemeine (TA) und Thüringische Landeszeitung (TLZ). Da reibt sich der Branchenkenner erst einmal die Augen. Es sind jene Zeitungen, die 1995 aus der Arbeitgeberorganisation nicht nur austraten, sondern auch noch den Thüringer Zeitungsverlegerverband auflösten. Tarifbindung adieu! Immerhin gelang es dem DJV Thüringen und der damaligen IG Medien 1996 einen Haustarifvertrag für das Freie Wort abzuschließen. Ein Selbstläufer war das nicht. Da musste schon ein sechswöchiger Streik her.
2001 erstreikten sich die Kolleginnen und Kollegen der Südthüringer Zeitung nach nur vier Stunden ihren Haustarifvertrag. Heute erscheinen beide Titel in der Suhler Verlagsgesellschaft (SVG), die nun dem BDZV wieder angehört.
Warum feiert sich der BDZV?
Führte ein über zwanzigjähriger Erkenntnisprozess zur Rolle rückwärts? Wie immer, wenn gejubelt wird, ist ein gesundes Misstrauen nicht schädlich. Auf der Webseite steht:
Zum 1. Januar 2017 können der BDZV und seine Landesverbände elf neue Mitgliedstitel in ihren Reihen begrüßen.
Aha, elf neue Mitgliedstitel. Da lohnt genaueres Hinschauen. Zeitungstitel können nicht Mitglied im BDZV werden, nur Zeitungsverlage, die sich in Landesverbänden zusammengeschlossen haben oder Verlagsgruppen (§ 3 der BDZV-Satzung). Welche Verlage aber sind da über den Verband der Zeitungsverlage in Berlin und Ostdeutschland (VZBO) Mitglied im BDZV geworden.
Es ist die Mediengruppe Thüringen Verlag GmbH mit Sitz in Erfurt, die im Mitgliederverzeichnis des BDZV zu finden ist. In den Impressen von TA, OTZ und TLZ jedoch nicht. Die in den Redaktionen der drei Titel beschäftigten Kolleginnen und Kollegen sind entweder in der THR Thüringen Redaktion GmbH (Lokalredaktionen) oder in der TCS Thüringen Contents & Services GmbH (Mantelredaktion) angestellt.
In Zeiten, als die Sozialpartnerschaft von Gewerkschaften und Verlegerorganisationen existierte, gingen noch die Verlage, die Redakteurinnen und Redakteure anstellten, in die Arbeitgeberorganisation. Das Verhandeln von materiellen Arbeitsbedingungen überließen sie ihren Verbandsfunktionären und trafen sich stattdessen mit Anzeigenkunden und Honoratioren aus der Politik.
In Südthüringen existiert Tarifbindung, aber nicht überall
In Südthüringen stellt sich die Situation etwas anders dar. Neben dem Verlag, der Freies Wort und Südthüringer Zeitung herausgibt und in dem Redakteurinnen und Redakteure angestellt sind, existiert seit 2014/2015 die HCS Content GmbH. Bisher als Pauschalisten tätigen Freien bot man dort eine Festanstellung. Volontärinnen und Volontäre werden von der in Coburg ansässigen Firma ausgebildet. Und Neueinstellungen als Ersatz für z. B. altersbedingt ausgeschiedene Kolleginnen und Kollegen erfolgen in der Regel mit Befristung in der HCS Content. Die plante man von Anfang an als tariffreie Zone. Mehr als die Anlehnung an die Tarifverträge in der Zeitungsbranche ist nicht drin.
Worin besteht dann der Vorteil einer Mitgliedschaft der Verlage im BDZV? Der sozialpartnerschaftliche Interessenausgleich jedenfalls ist nicht oder wie im Fall der SVG nur teilweise möglich. Dabei wäre er so dringend nötig. In der THR und TCS existieren inzwischen vier verschiedene Entlohnungsbedingungen für die gleiche Arbeit. Die HCS Content entlohnt ihre Beschäftigten bis zu etwa einem Drittel unter dem Tarif.
Jüngst las ich über eine neue Seitenstruktur für Thüringer Allgemeine (TA), Thüringische Landeszeitung (TLZ) und Ostthüringer Zeitung (OTZ). Eine Pressemitteilung der Mediengruppe Thüringen (MGT) kündigte diese Neuerungen zum 1. Februar an.
Die neue Seitenstruktur in einer Präsentation der TLZ. Screenshot: raMan rücke mit der neuen Seitenstruktur „die Lebenswirklichkeit und das Lebensgefühl unserer Leserinnen und Leser noch stärker in den Fokus“ und werde „mehr lokale und regionale Vielfalt“ abbilden, sagte Projektleiter und TA-Chefredakteur Johannes M. Fischer. „Wir werden damit noch deutlicher unserem Anspruch als Heimatzeitung gerecht.“
-> Die Präsentation zur Seitenstruktur der TA hier.
„Mehr Qualität und mehr Relevanz im Lokalen, in Thüringen und im Freizeitbereich“, versprach MGT-Geschäftsführer Michael Tallai.
Tolles Ei ins (Oster-)Nest gelegt
Das ließ hoffen. Denn schließlich haben wir in Gotha schon seit Ostern 2010 eigentlich nur noch einen Lokalteil. Seither stimmten sich die beiden formell noch eigenständigen Redaktionen ab, wer welche Termine besetzte und produzierten dann in einen großen Topf, aus dem die Seiten befüllt wurden. Die zwei Ausgaben hatten deshalb viele Dubletten, waren aber tagesaktuell selten identisch. Im Wochenverlauf bekamen trotzdem TA-Leser alle TLZ-Texte zu lesen – und andersherum. Ausnahmen bildeten wenige exklusiv recherchierte Geschichten der TLZ- oder TA-Redakteure.
Auch wenn kaum noch jemand BEIDE Tageszeitungen abonniert hatte – der Verlust an Medien- und damit auch an Meinungsvielfalt war eklatant. Und blieb nicht unbemerkt. Schließlich kennen Gothaer Leser und Leserinnen ihre Pappenheimer. Sie wissen, dass zur „blauen“ TLZ Conny Möller und Wieland Fischer gehören und zur „grünen“ TA Claudia Klinger und Peter Riecke.
Das „Gothaer Modell“ wurde übrigens auch an anderen Doppel-Standorten gepflegt – mit verschiedener Quote der Zweitverwertung.
Der Einfalt ein Ende?
Doch jetzt sollte es – dank der neuen Seitenstruktur – „mehr lokale und regionale Vielfalt“ (Johannes M. Fischer) mit „mehr Qualität und mehr Relevanz“ (Michael Tallai) geben.
Jenseits von Bauchgefühlen oder Vorurteilen mögen Zahlen sprechen. Maßstab dafür waren Gothaer Ausgaben von TA und TLZ.
Am 31. Januar erschienen TA und TLZ letztmalig im alten Format.
18 der 24 Seiten waren identisch (Details hier).
Die Ausgaben vom 4. Februar (Samstag) in Gotha präsentierten sich in der neuen Seitenstruktur. Jetzt waren 22 der 28 Seiten identisch.
Erstmals erschien auch die neue Wochenendbeilage. Sie setze v. a. „auf Freizeitthemen, vom schönen Wohnen über Wandern bis hin zu Wellness“. Dessen Layout sollte sich von Rest der Zeitung abheben und „an ein hochwertiges Magazin“ erinnern. So stand es in der MGT-Pressemitteilung. Diese 8 Seiten waren tatsächlich „magazinisch“, aber identisch. Zuvor hatte jeder der drei Titel „seine“ Wochenendbeilage.
Identisch wie bisher sind in der neuen Struktur allerdings auch wieder die Beilagen „Immobilien“ (4 Seiten) und „Reise“ (8 Seiten).
Rechnet man die Beilage hinzu, dann waren demnach 42 von 48 Seiten identisch (Details hier) .
Weniger machen mehr (Gewinn)
Zur Erinnerung: Die neue Blattstruktur sollte mehr lokale und regionale Vielfalt, mehr Qualität und mehr Relevanz bringen.
Sie wäre zudem „ein wichtiger Bestandteil des Zukunftsprogramms, das wir vor einem Jahr begonnen haben“, ist MGT-Geschäftsführer Michael Tallai in der Pressemitteilung zitiert.
Dieses Zukunftsprogramm hatte die MGT Anfang 2016 verkündet, das einen radikalen Umbau aller Redaktionsstrukturen vorsah. Das sollte aber verbunden sein mit einem Schärfen der individuellen Profile der Tageszeitungen. Dafür sollte die Blattplanung und Themensetzung wieder in den Regionen und nicht mehr in den Mantelredaktionen stattfinden, so die Pressemitteilung. Und nicht zuletzt sollten die Lokalredaktionen um weitere Redakteurinnen und Redakteure aufgestockt werden.
Zugleich aber standen der Abbau von 57 Redakteursstellen in den drei Mantelredaktionen im Raum und die Entlassung der Sekretärinnen der Lokalredaktionen.
All dies rief nicht nur den DJV Thüringen (Pressemitteilung hier und hier) auf den Plan, bestimmte dessen Landesverbandstag in Arnstadt (Pressemitteilung). Auch die Thüringer Öffentlichkeit nahm dies mit Besorgnis auf, befürchtete einen dramatischen Verlust an Meinungs- und Pressevielfalt. So gab es u. a. im April eine öffentliche Debatte im Erfurter „Café Nerly“ – vom DJV (PM) und der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert (Podcast – Dauer: 1:51 h). Kenner der Thüringer Medien-Szene wie der Ex-TA-Mann Falk Heunemann und auch Thüringer Parteien wie die SPD und die LINKE äußerten sich dazu.
Schlussendlich gab es für Redakteure, die über 57 Jahre alt waren, das Angebot einer Übergangsregelung, bei der sie bezahlt von der Arbeit freigestellt wurden. Das nehmen mehr als 50 an – also gut 1/5 aller Journalisten in den drei Tageszeitungen. Der Abgang solcher Routiniers reißt in jedem Unternehmen eine gewaltige Lücke. Schließlich nehmen sie auch jede Menge Detailwissen, Ortskenntnis, Überblick und Lebenserfahrung mit.
Und: Die Ü50 sind im Übrigen immer noch die treueste Leserschaft der drei Zeitungen. Eben genau jene, deren „Lebenswirklichkeit und das Lebensgefühl … noch stärker in den Fokus“ der Berichterstattung kommen sollte (Johannes M. Fischer).
Dies galt übrigens auch für die Sekretärinnen, deren Stellen vor Ort dennoch abgebaut wurden. Seither werden die Lokalredaktionen aus der MGT-Zentrale in Erfurt betreut. Für die Stellen dort konnten sich die bisherigen Sekretärinnen bewerben. Das taten nicht alle. Aber auch jene, die das taten, wurden nicht alle genommen – weil es deutlich weniger Stellen waren als zuvor.
„Provinz fängt im Kopf an“
Nun könnte man sich auch noch mokieren, dass „Provinz im Kopf“ anfängt, weil die Berichterstattung über die Politik jenseits der Grenzen des Freistaates marginal geworden ist.
Man könnte auch schlaumeiern, dass vollständige Seiten nicht in und mit Stoff aus Thüringen gefüllt, sondern von diversen Zentralredaktionen beigesteuert werden.
Trefflich ließe sich philosophieren, dass eine Regionalzeitung, wie es die „Drei Gleichen“ sind (die ja auch noch einen identischen Online-Auftritt hinlegen!), dann tatsächlich lesenswert wären, würden Auswirkungen der Ereignisse in der großen, weiten Welt auf die regionale/lokale Ebene gezeigt.
Und es wäre sicherlich keine Krümelkackerei, stünde hier nun auch noch, was die Personaldürre im Lokalen fördert: Nämlich, dass Pressemitteilungen von Kommunen, Verbänden und diversen politischen Mandats-, Funktions-, Bedenken- und sonstigen -trägern unbearbeitet, 1:1 ins Blatt gehoben werden – ohne zu kennzeichnen, dass es PR ist.
Das wohl beste aller Silly-Alben aus der Ära mit Tamara Danz war für mich „Februar“. Das kam 1989 heraus. Ein Song hatte den Refrain: „Alles wird besser, aber nichts wird gut …“
Wie zeitlos diese Zeilen sind, obwohl 28 Jahre alt. Zitat jointh.de
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Daniela Dahn(komplett gegen die TA-Linie) – das neueste Buch über die feindliche Übernahme(Annexion) der DDR:”Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute. Die Einheit – eine Abrechnung”.(Demnächst ein Klassiker in der stetig anwachsenden Bibliothek nichtoffizieller ostdeutscher Geschichtsschreibung?)Dahn analysiert Nazistan – der Fall Globke, die Renazifizierung der BRD, die Notstandsgesetze…“Keine gemeinsame Erinnerungskultur“. „Ich habe nicht die Absicht, mich daran zu gewöhnen, in einem Land zu leben, das sich ungestraft an Angriffskriegen beteiligt“(Jugoslawien etc.)
„Bis in die 1980er Jahre also war der Völkermord an den Juden in der DDR ein `gänzlich unterdrücktes Thema`. Soviel Desinformation macht sprachlos. Ich habe es genau umgekehrt wahrgenommen: Die DDR-Kultur hat dieses Thema früher und häufiger als in der Bundesrepublik aufgegriffen, kontinuierlich über die Jahre verfolgt…Ich empfinde solche Desinformation auch als persönliche Kränkung.“ Dahn über die Stasi – was an der offiziellen heutigen Version alles nicht stimmt…
Dürfen ostdeutsche Lehrer, die von oben verordnete offizielle Geschichtsschreibung Kindern, Jugendlichen einpauken müssen, wenigstens auch auf die nichtoffizielle hinweisen – oder droht da sofort der Rausschmiß?
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Grund zu feiern? (Malte Fröhlich) Zeitschrift Ossietzky
Es waren auch in der DDR nicht die vielen angeblich angstfreien und mutigen Menschen, die von einem verknöcherten System mehr menschliche Veränderungen verlangten, als dieses in der Lage oder bereit gewesen ist, mit Reformen zu ermöglichen. Es war eine verschwindende Minderheit, die trotz ihrer Ängste ins Handeln kam. Die vielen Angstfreien und Mutigen traten erst in Erscheinung, als die Repressionen nachließen. Hier beginnt bereits die Fälschung in der Geschichtsschreibung. Und die verschwindende Minderheit wollte rechtsstaatliches Handeln auch und gerade von den Regierenden sowie einen achtsamen Umgang mit der Mitwelt. Sie wollte keinen Wohlstand auf Kosten anderer Länder und künftiger Generationen.
Seit 1999 gibt es keinen einzigen Tag ohne Kriegsbeteiligung von Bundeswehrmitgliedern. Diese 20 Jahre Dauerkriege sind eine Folge unseres politischen Einsatzes in der DDR! Ohne Zusammenbruch des Ostblocks gäbe es keine Osterweiterung der NATO und keine so dummfreche Kriegstreiberei jenseits des Völkerrechts durch die uns Regierenden und das Militär.
Ich habe in der DDR trotz meiner Ängste widersprochen, gefordert, gestritten und mich exponiert. In Anbetracht dieser 20 Jahre Kriegsgeschichte schäme ich mich heute dafür. Hätte eine verschwindende Minderheit, zu der ich damals zählte, nicht so deutlich widersprochen, würden heute nicht schon wieder Autobahnen nach Osten für Kriegsgerät ertüchtigt und Panzer an die russische Grenze geschickt.
Was sollte ich an dieser Situation feiern können?
Unser, mein Widerspruch damals hat zu den heutigen Kriegstreibereien mit beigetragen, dies gilt es zunächst zu erkennen…
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Grenzmuseum Bad Sachsa:”Erklärung aller Fraktionen des Thüringer Landtages zur politischen Situation. Vom 18. Juni 1952.”
Ausriß TA 2019: “Fraktionschef der Grünen betont den Wert der Nato”. Wie die Grünen im Thüringer Landtag ticken…Wieso wurde das Thema bei der ersten Landtagssitzung nicht angesprochen? Ramelow und die zwei Kriegsparteien…
Frankfurt/Main, aktuelles Postkarten-Angebot in Andenkenläden des Stadtzentrums. “Zonen-Gaby(17) im Glück(BRD). Meine erste Banane.”
“Keine Bananen, aber besseren Sex”. Ausriß Westdeutsche Thüringer Allgemeine(Funke-Medienkonzern Essen/NRW) 2019. Thüringer kommentieren: Bananen habe es in der DDR durchaus gegeben, nur nicht jeden Tag, es habe sich um Mangelware gehandelt. Aber das mit dem Sex stimme. Wahrscheinlich sei der Autor aus dem Westen.
Bananen werden in den Herkunftsländern zumeist grauenhaft gespritzt, nicht selten von Sprühflugzeugen aus. Viele Ostdeutsche essen deshalb keine Bananen mehr.
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 23. November 2019 um 12:02 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.