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“07. August 2018 16:48
Gedenkstätten – Weimar
KZ-Gedenkstätte lässt Besuch von AfD-Politiker Brandner zu”. Süddeutsche Zeitung
Um sich über die Arbeit in der Gedenkstätte Buchenwald zu informieren, wird der Thüringer AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner am Mittwoch, den 8. August die Gedenkstätte Buchenwald besuchen und mit dem dortigen Direktor in den Dialog treten. Die Gedenkstätte erinnert an die Tausenden von Menschen, die zwischen 1937 und 1945 im „Konzentrationslager Buchenwald” und anschließend bis 1950 im „Sowjetischen Speziallager Nr. 2“ ihr Leben ließen.
Für Brandner, der auch Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Recht und Verbraucherschutz ist, ist der Besuch der Gedenkstätte, die in seinem Wahlkreis liegt, ein wichtiges Ereignis: “Als Thüringer Abgeordneter des Bundestages ist es mir ein Anliegen, mit allen Gedenkstätten in meinem Wahlkreis ins Gespräch zu kommen, ihre Arbeit und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, kennenzulernen und ihre Wünsche an die Politik mitzunehmen. Gerade Buchenwald ist eine Mahnung an alle, dass jede Diktatur, sei sie politisch rot oder braun ideologisiert, Verbrechen und Verbrecher hervorbringt. Ich sage daher: Es darf nie wieder eine Diktatur auf Deutschem Boden – und am besten nirgendwo – geben! Auch das ist Antrieb für meine politische Arbeit.“(AfD)
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Stephan Brandner, Bundestagsabgeordneter der AfD.
Presseinformation
AfD-Bundestagsabgeordneter Stephan Brandner – Informationsgespräch mit dem Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am 8.8.2018
Da Herr Stephan Brandner, Abgeordneter der Partei “Alternative für Deutschland” (AfD) im Deutschen Bundestag, bereits seit gestern über ein Gespräch, das erst morgen stattfinden soll, Pressemitteilungen und Statements auf seinen Social-Media-Kanälen verbreitet, sehen wir uns veranlasst, unsererseits über die Themen, zu denen wir Herrn Brandner befragen möchten, zu informieren:
Stephan Brandner hat Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, ausgerechnet für den 8.8.2018 um ein Gespräch gebeten, um sich über die Arbeit der Gedenkstätte Buchenwald zu informieren. Dem einstündigen Gespräch in der Verwaltung hat die Stiftungsleitung zugestimmt, um die Gelegenheit zu nutzen, Herrn Brandner zu den geschichtsrevisionistischen und antidemokratischen Positionen in seiner Partei und seiner eigenen Haltung dazu, zu befragen.
Zur Stellungnahme aufgefordert werden wird Herr Brandner u. a.:
- zur Behauptung, in Deutschland werde ein „Schuldkult“ betrieben und die Erinnerungskultur müsse um 180° gewendet werden
- zu den Äußerungen des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland „Hitler und die Nazis“ seien „nur einen Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“
- zu der Forderung des Pateivorsitzenden, wieder stolz sein zu können „auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“
- ob er die antisemitischen Auslassungen von Wolfgang Gedeon (AfD Baden-Württemberg) dulde oder ein Parteiausschlussverfahren anstrebe
- zur Beschäftigung von Mitarbeitern in der Thüringer Landtagsfraktion der AfD, die in rechtsextremen Burschenschaften aktiv sind
- zur engen Zusammenarbeit von Abgeordneten und Kandidaten der Thüringer AfD mit Neonazis und was er dagegen tue
- zu seinen diffamierenden und verächtlichmachenden Äußerungen über die Bildungsprogramme der Länder zur Stärkung der Demokratie.
Herr Brandner ist Abgeordneter und Mitglied einer Partei, die ebenso wenig an der sachlichen Lösung politischer und gesellschaftlicher Probleme interessiert ist, wie an der Bewahrung und Verteidigung demokratischer Werte und Haltungen. Stattdessen verzerrt die AfD absichtlich die Wirklichkeit, schürt bewusst und aggressiv Vorurteile und öffnet sich dem Rechtsextremismus direkt oder indirekt.
Dabei stört die wahrhaftige Erinnerung an die von den Deutschen breit mitgetragene nationalsozialistische Diktatur, den Zweiten Weltkrieg und die massenhaften Verbrechen in NS-Deutschland und dem von ihm besetzten Europa: von der Verfolgung der Andersdenkenden und Widerstandskämpfer über Krankenmord und Euthanasie bis hin zu Zwangsarbeit und Holocaust.
Es ist deshalb kein Wunder, dass Führungsfiguren der AfD wie Alexander Gauland oder Björn Höcke die demokratische Erinnerungskultur der Bundesrepublik offensiv bekämpfen und umwerten wollen. Der Nationalsozialismus und dessen Entstehungsgeschichte werfen auch ein helles Licht auf die von der AfD ausgehenden Gefahren für die Zukunft einer freien, rechtsstaatlich verfassten, menschenwürdigen Gesellschaft. Die durch den Geschichtsrevisionismus der Partei beabsichtigten blinden Flecken im Geschichtsbewusstsein sollen die AfD weiß waschen und sie erleichtern ein inhumanes, die Menschenwürde mit Füßen tretendes Handeln in der Zukunft. Das ist ihr Zweck.
Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, bemerkt zu dem morgigen Gespräch: „Die Gedenkstätte Buchenwald wird gemeinsam mit den anderen KZ-Gedenkstätten in der Bundesrepublik alles dafür tun, diesen Zweck und die Ziele der AfD aufzudecken und zu durchkreuzen.“
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Volkhard Knigge aus Nordrhein-Westfalen – (Ostdeutsche, gar Thüringer, nach 1990 offenbar für diesen Posten absolut ungeeignet…)
Volkhard Knigge (* 10. April 1954 in Bielefeld) ist ein deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker. Seit 1994 leitet er die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora für das ehemalige KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie für das Speziallager Nr. 2 Buchenwald bei Weimar.
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Ostdeutschlands neue Machthaber – wie frühere DDR-Bürger in der neuen Herrschaftszone systematisch aus Führungspositionen eliminiert wurden:
Laut einer neuen Studie der Universität Leipzig von 2016 sind über 25 Jahre nach dem Anschluß von 1990 lediglich rd. 20 Prozent der Führungskräfte Ostdeutschlands ehemalige DDR-Bürger. Dies gelte für alle Bereiche – die Zahl der ostdeutschen Führungskräfte gehe im Vergleich zu vor zehn Jahren zurück. „Unter anderem sitzen in den fünf Landesregierungen weniger Politiker mit ostdeutscher Herkunft als 2004, der Anteil sank von 75 auf 70 Prozent“. An der Spitze der 100 größten ostdeutschen Unternehmen, hieß es weiter, sei der Anteil von 35,1 auf 33,5 Prozent gesunken. An Universitäten und Hochschulen habe sich der Anteil ostdeutscher Rektoren innerhalb der vergangenen zehn Jahre fast halbiert. „Von insgesamt 60 Staatssekretären der Bundesregierung stammen drei aus dem Osten, 2004 waren es immerhin noch sechs.“ Bundesweit sei die Lage weit schlechter. Mit nur 1,7 Prozent seien Ostdeutsche unter den Führungskräften so gut wie gar nicht vertreten.
Damit haben sich Voraussagen von 1989/1990 über das (kolonialistische) Vorgehen der neuen Machthaber, die Ostdeutschland sogar in das Kriegsbündnis NATO zwangen, durchweg bestätigt.
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Worüber NRW-Knigge im ostdeutschen Thüringen mit Brandner allen Ernstes nicht reden will?
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Zu den Kuriositäten im Deutschland von heute zählt, daß immer noch manche Bürger meinen, was Autoritäten öffentlich sagen und verbreiten lassen, sei identisch mit dem, was sie tatsächlich denken und vorhaben.
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U.a. per Google-Suche läßt sich unschwer feststellen, daß die Vorberichterstattung der Mainstreammedien zum Brandner-Buchenwald-Besuch der vorgeschriebenen Gleichschaltung unterzogen wurde.
Ausriß DER SPIEGEL. Die Ziele des Anschlusses von 1990.
Ausriß SuperIllu:
“Fühlen Sie sich von Westdeutschen als Deutscher zweiter Klasse behandelt?”(Umfrage in SuperIllu): Ja – 48 %, manchmal – 29 %, nein – 23 %.
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/05/31/im-osten-wachsen-die-gettos-superillu-mai-2018-neue-machthaber-deren-parteien-und-politmarionetten-kommen-bei-gesellschaftlicher-transformation-ostdeutschlands-weiter-gut-vorn-welche-politisch/
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Die Geschichte wird gefälscht. So auch die des berüchtigten KZ Buchenwald. Als der damalige Ministerpräsident Vogel 1992 in Weimar die ehemaligen KZ-Häftlinge anläßlich des Jahrestages der Selbstbefreiung begrüßte, sprach er davon, daß es „den Amerikanern“ zu verdanken sei, daß die Häftlinge ihre Freiheit wiedererlangt hätten. In diesem Moment erhob der jüdische Kommunist Emil Carlebach (1914-2001) lautstark seine Stimme und rief: „SIE LÜGEN, HERR MINISTERPRÄSIDENT.“ Denn dieser Vogel hatte gelogen, es war bekannt: Die Häftlinge hatten sich selber befreit. Es ist nicht das einzige Mal, bei dem gelogen wurde. Hier nun die wahre Geschichte des faschistischen KZ Buchenwald…
Die Selbstbefreiung des KZ Buchenwald
Die Häftlinge hatten sich auf Beschluß des illegalen Leitung der KPD Waffen beschafft und selbst hergestellt. Und am 11. April 1945 um 14.50 Uhr begann unter Führung der militärischen Organisation der bewaffnete Aufstand. Um 15.15 Uhr wehte die weiße Fahne auf dem Turm des Torgebäudes. Der Lagerälteste Hans Eiden rief 21.000 befreite Häftlinge auf: „Kameraden! Die Faschisten sind geflohen! Ein internationales Lagerkomitee hat die Macht übernommen! Wir fordern euch auf, Ruhe und Ordnung zu bewahren. Das Lager wird gesichert. Bleibt, soweit ihr nicht eingeteilt seid, in euren Blocks.“ Zwei Tage nach der Selbstbefreiung übernahmen die amerikanische Truppen das Lager, ihre Anordnungen beschränkten erneut die schwer erkämpfte Freiheit.
Die seltsame Beseitigung wichtiger Exponate
Die Mahn- und Gedenkstätte für den antifaschistischen Widerstand wurde nach der Annexion der DDR durch die westdeutsche Bundesrepublik deutlich verändert. Die Ausstellung wurde nach den Ansichten der neuen Herren neu gestaltet. So verschwanden beispielsweise auch einige Exponate, die deutlich die Grausamkeit der faschistischen Schergen belegte, (Schrumpfköpfe und aus Menschenhaut gefertigte Lampenschirme), ebenso wurde der entscheidende Beitrag der Kommunisten und der sowjetischen Häftlinge geleugnet. Man hat also versucht, die Geschichte umzuschreiben.
Wieso gab es eigentlich diese Konzentrationslager?
Die Konzentrationslager wurden vom Nazi-Regime errichtet, um den Widerstand des deutschen Volkes gegen die faschistische Diktatur und die Kriegsvorbereitungen zu brechen. Die ersten Gefangenen waren deutsche Antifaschisten. Unbeugsam, von der Gerechtigkeit ihrer Sache überzeugt und des Sieges gewiß, gaben sie ihren Kampf nicht auf. Sie verkörperten das bessere Deutschland und retteten die Ehre der deutschen Nation. Nach dem Beginn des II. Weltkrieges verschleppten die Hitlerfaschisten Patrioten aus allen überfallenen Ländern in Konzentrationslager. Dem Terror der SS wurde der internationale Widerstand entgegengesetzt. Die Kommunisten standen dabei an der Spitze. Die Antifaschisten in diesem Lager leisteten ihren Beitrag zum Triumph der Menschlichkeit gegen die Barbarei.
Hier nun ein Katalog aus dem Jahre 1968, so wie die Gedenkstätte bis zu ihrer Auflösung und Neueinrichtung nach 1989 bestand:
Quelle: Besucherkatalog des KZ Buchenwald von 1968 (DDR)
(Hinweis: Dieser Katalog ist ein seltenes Dokument. Bitte den Beitrag nicht nur verlinken, sondern die Bilder einzeln herauskopieren und in den eigenen Beitrag einfügen!)
Siehe auch:
Lebensbedingungen im KZ Buchenwald
Das faschistische Konzentrationslager Buchenwald
Die KZ der deutschen Faschisten
Das Frauen-KZ in Ravensbrück
Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen (die wahre Geschichte)
Osaritschi – ein deutsches Wehrmachts-KZ in Weißrußland
Zitat Saschas Welt
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“…haben wir das Recht, stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen.” AfD-Gauland(Ex-CDU) äußert sich stockreaktionär im Bundestagswahlkampf 2017. Unabsehbare Folgen für den Ruf der AfD – wechselt sie Gauland aus? RT deutsch: “Mit dieser Auffassung drohen Gauland und der entsprechende Flügel in der AfD – “die Seele der Partei” – das Vertrauen bei den Russen als möglichen Partnern zu verspielen.” **
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Ausriß DIE ZEIT 1983, Mitherausgeber Helmut Schmidt:”In dem Prospekt zum KZ Buchenwald lese ich:`Die Blutspur führt nach Bonn`. Und ich werde so zornig, daß ich auf der Weiterfahrt nach Stunden später meiner Empörung ihren Lauf lasse: Adenauer, Brandt, Schmidt – die Helfershelfer der Mörder von damals? Das ist plumper DDR-Jargon, billige, abstoßende Geschichtsklitterung.”
…THE DARK PAST, die dunkle Vergangenheit. Unter diesem Titel geht der Spiegel Anfang Oktober in seiner englischsprachigen Online-Ausgabe aus sich heraus: “Germany´s federal police is admitting that most of its founding members had blood on their hands as active members of Hitler´s brutal security apparatus. It´s the first time one of Germany´s security services is examining its own history.” (Die deutsche Bundespolizei räumt ein, dass die meisten ihrer Gründungsmitglieder als aktive Mitglieder von Hitlers brutalem Sicherheitsapparat Blut an ihren Händen hatten. Es ist das erste Mal, dass ein deutscher Sicherheitsdienst seine Geschichte untersucht.)… Der Freitag, Otto Köhler
Ausriß – DIE ZEIT und die “Blutspur”…(Helmut Schmidt – langjähriger ZEIT-Herausgeber)
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Nach dem Anschluß von 1990 rissen die neuen Machthaber erwartungsgemäß mit üblichen Methoden auch die Deutungs-und Interpretationshoheit über das KZ Ellrich, über den Umgang der DDR mit der faschistischen deutschen Vergangenheit an sich, betrieben plumpe Reinwaschung, gängige politische Instrumentalisierung, Delegitimierung, im Zuge flächendeckender kultureller Kolonisierung Ostdeutschlands. Wer heute in Thüringen die Gedenkstätten von Buchenwald und Mittelbau-Dora besucht, findet keinerlei Publikationen über Personen der Zeitgeschichte wie Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher, Heinrich Lübke, Konrad Adenauer etc., dazu BND, BKA etc. im Kontext von Nazismus und Holocaust. In vorhandenen Publikationen sind diese Personen, Staatseinrichtungen etc. im Nazi-Kontext nicht einmal erwähnt. “So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.” (Goethe, Weimar). Ein Besuch der Gedenkstätten von Buchenwald und Mittelbau-Dora ist daher heute – ohne Kenntnis der Gedenkstättengestaltung vor dem Anschluß von 1990 – nur noch rudimentär informativ.
CDU-Bundespräsident Lübke und die KZs – der “KZ-Baumeister”. Ausriß DER SPIEGEL. Wie die CDU tickt…
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…doch es ist keineswegs eine Legende, dass Lübke am Bau von KZs beteiligt war.
Lübke war Bauleiter in Peenemünde, wo die Nazis unter anderem verschleppte Arbeiter aus dem Osten und KZ-Häftlinge zwangen, unter unmenschlichen Bedingungen an der Produktion der V2-Rakete mitzuwirken. Heinrich Lübke arbeitete als oberster Bauleiter in Peenemünde und verantwortete von 1943 bis 1945 den Einsatz von KZ-Häftlingen. Außerdem wurden unter seiner Leitung in Neu-Stassfurt Baracken errichtet, in denen später KZ-Gefangene lebten. Daher stammt der Begriff vom KZ-Bauleiter Lübke. Exakt nachgewiesen hat all dies der Historiker Jens-Christian Wagner 2001 in dem Buch „Produktion des Todes – Das KZ Mittelbau-Dora“. taz Berlin. “Die Hauptgeschichte handelt von der Kontinuität der NS-Eliten in der Bundesrepublik nach 1945.”
Positionierte sich einer der Lübke-Amtsnachfolger, der Ostdeutsche Joachim Gauck, zu KZ-Baumeister Lübke und dessen Rolle im Hitler-Kapitalismus? Bekannt ist von entsprechenden Gauck-Äußerungen nichts…
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Wikipedia: Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Vermessungsingenieur und Bauleiter beim Architektur- und Ingenieurbüro Walter Schlempp, das der Verfügung des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt“ Albert Speer unterstand.[2] Lübkes Unterschrift – deren Echtheit umstritten ist – findet sich unter Bauzeichnungen eines Lagers, das vom MfS als KZ-Lager ausgegeben wurde.[3] Lübkes Tätigkeit stand im Zusammenhang mit Neu-Staßfurt, wo ein Flugzeugwerk in einen unterirdischen Schacht verlegt werden sollte. Dafür wurden von der Schlempp-Gruppe unter Lübkes Leitung Baracken errichtet, in denen später KZ-Häftlinge untergebracht waren.[4]
Lübke war in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde Bauleiter in der „Gruppe Schlempp“. Von 1943 bis 1945 hatte er die Verantwortung für den Einsatz von KZ-Häftlingen.[5] Es existierten zwei KZ-Außenstellen auf dem Gelände in Peenemünde. Die KZ-Häftlinge mussten unter seiner Regie Zwangsarbeit leisten. Lübke hat dafür Häftlinge eigens angefordert. In einer Notiz aus dem Jahr 1942 heißt es: „Herr Lübke, der am 21.7. nochmals mit HAP/L (Leitung der Heeresanstalt Peenemünde) verhandelte, hofft, 500 Holländer Anfang August zu erhalten.“[4] Als die DDR-Regierung 1966 Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit in der Baugruppe Walter Schlempp erhob, sagte Lübke, in Peenemünde seien KZ-Häftlinge bis zur Bombardierung durch die Briten im Jahre 1944 mit Sicherheit nicht eingesetzt gewesen. Doch ein KZ-Lager gab es dort nachweislich schon seit Juni 1943.[6]
Als Mitglied im Jägerstab war Lübke für die Firma Schlempp ab Mai 1944 verstärkt für die Dezentralisation und die U-Verlagerung von Flugzeugwerken verantwortlich. In stillgelegten Bergwerkschächten bei Bernburg und Neu-Staßfurt wurden etwa 2000 Häftlinge aus Außenlagern des KZ Buchenwald bei Transport- und Betonierungsarbeiten eingesetzt. Ein Teil der Häftlinge war monatelang in einem Schacht in 420 Meter Tiefe untergebracht, etliche Menschen überlebten dies nicht.[5] Im Februar 1945 begann Lübke mit dem Architekten Rudolf Wolters im Auftrag von Speer mit dem Aufbau eines „Nachkriegsbüros zur Planung vorfabrizierten Wohnbaus“. Zitat Wikipedia
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Wer unsere Jugend vor dem Marsch auf die Schlacht- und Totenfelder eines neuen Krieges bewahren will, wer um den Bestand der Nation und Europas bangt, der wird die Vorschläge der DDR nur mit Freuden begrüßen können. Würde dieses Programm von Parlament und Regierung Westdeutschlands als Diskussions- und Verhandlungsgrundlage angenommen, dann würde der Frieden gewinnen und der Krieg verlieren.
Aber dieses Programm des gesunden Menschenverstandes, das den Krieg aus dem Herzen Europas ausschaltet, fand in der Hauptstadt der westdeutschen Bundesrepublik kein begeistertes, ja überhaupt kein positives Echo. Eine Gruppe von militaristischen Politikern an der Spitze der Bundesrepublik will nichts von friedlicher Wiedervereinigung Deutschlands wissen, schmiedet aber um so mehr Komplotte zur Eroberung der DDR, Westpolens, von Teilen der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik und der Sowjetunion. Zu diesem Zweck wird die ganze politische Aktivität auf Erlangung des Mitbesitzes an atomaren Waffen, auf die Durchsetzung der Diktatur im Innern durch die Notstandsgesetze und durch die Strafrechtsverschärfung konzentriert. Zu diesem Zweck beteiligt sich die Bonner Regierung am Vernichtungskrieg der USA in Vietnam nach der Devise: „Helf ich dir bei deiner Aggression in Asien, dann hilf du mir bei meiner Aggression in Europa!”
Ein Teil sogar des westdeutschen Bürgertums, nicht zu reden von den Gewerkschaften, erkennt, daß diese Politik der Aggressionsvorbereitung in Europa und der neokolonialistischen Betätigung in Asien, Afrika und Lateinamerika die Bundesrepublik in eine geradezu selbstmörderische außenpolitische Vereinsamung führt. Die Gruppe der Ultras aber um Lübke, Adenauer und Strauß geht den alten Weg des deutschen Imperialismus.
Kriegsverbrecher
Ich habe soeben den Präsidenten der westdeutschen Bundesrepublik genannt. Vor einem Jahr hat die DDR Dokumente unterbreitet, die ihn als Gestapospitzel, als Vertrauensmann der Hitlerfaschisten bei der Ausführung geheimer Vorhaben, als Kommandeur beim Sklaveneinsatz von KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern bloßstellten. Damais wurde mehrmals ein anonymer Sprecher des Bundespräsidialamtes vorgeschickt, der Herrn Lübke als einen ehrenwerten Mann pries, der zu derartigen Verdächtigungen eine eigene Stellungnahme ablehnen müsse. Dann aber verdichteten sich die Vorwürfe so sehr, daß Herr Lübke doch das Wort ergriff und dem Nachrichtenmagazin „Spiegel” im Dezember 1965 erklärte, daß er die Gewölbe unter Bernburg nicht kenne und daß die Baustäbe auch mit dem Einsatz von Arbeitskräften nichts zu tun gehabt hätten”.
Im vollen Bewußtsein unserer Verantwortung und in Kenntnis der Dokumente erkläre ich, daß der heutige Präsident der Bundesrepublik der Baumeister des KZ-Lagers Leau war, das er euphemistisch „Gewölbe unter Bernburg” nennt. Er beging noch schlimmere Verbrechen, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen. Wir werden Tatsachen und Beweise vorlegen, Zeugen sprechen lassen und Dokumente zeigen, die jeden Zweifel daran ausschließen, daß der Bundespräsident Lübke, der heute die Konzeption der Haß- und Aufrüstungspolitik in hervorragendem Maße prägt, ein regelrechter Kriegsverbrecher ist, dessen Gegenwartspolitik die Untaten fortsetzt, die er im zweiten Weltkrieg beging. Nach der letzten Pressekonferenz vor genau einem Jahr erhielten wir aus der Bevölkerung neue Hinweise über das unheilvolle Wirken Lübkes in den letzten Jahren des Hitlerkrieges. Wir stießen dabei nicht nur auf Akten und Urkunden. Es meldeten sich Zeugen, die Lübke von Angesicht zu Angesicht kannten und mit ihm zusammen arbeiteten.
Nach unseren früheren Ermittlungen avancierte Lübke im Sommer 1944 zum Nachfolger von Herrn Schlempp, dem Leiter der gleichnamigen Baugruppe, die 1941 als zentrales Unternehmen zur beschleunigten Fertigstellung kriegswichtigster Rüstungsvorhaben gebildet worden war. 1944 wurde diese Baugruppe dem sogenannten zentralen Jägerstab eingegliedert, der sich mit der Verlagerung kriegswichtiger Betriebe, besonders der Flugzeugindustrie, beschäftigte. Lübke war seit 1944 verantwortlicher Leiter dieser Baugruppe im Nazideutschland und residierte im Reichsluftfahrtministerium des Hermann Göring in Berlin.
Die jetzt erforschten Dokumente und neuen Zeugenaussagen bestätigen darüber hinaus, daß Lübke nicht nur in Leau, sondern bereits vorher in Peenemünde für die von ihm errichteten Nazirüstungsbauten Hunderte KZ-Häftlinge zu Tode schinden ließ. Schlimmer noch: Lübke errichtete nicht nur die geheimen Rüstungsbauten und forderte dafür Arbeitskräfte an, er plante und leitete auch den Bau der dazugehörigen Konzentrationslager.
Baumeister der Höllen
Im Rahmen des „Jäger-Programms” wurde am 24. März 1944 der Befehl erteilt, die Ernst-Heinkel-AG, Werk Waltersdorf, einen der Rüstungsbetriebe der Flugzeug-Industrie, in unterirdische Anlagen zu verlagern. Als neue Produktionsstätten wurden u. a. die Kalischächte VI und VII in Neu-Staßfurt im Raum Magdeburg festgelegt. Das Objekt trug die Tarnbezeichnung „Reh”. In Neu-Staßfurt wurde im April 1944 die „Bauleitung 200? der Schlempp-Gruppe etabliert. Herr Lübke selbst erschien im Mai 1944 in Neu-Staßfurt, um die Arbeiten zu forcieren, insbesondere, um die entsprechenden Arbeitskräfte zu beschaffen. Zu diesem Zweck ordnete er die Planung und den Bau eines Konzentrationslagers im Bruch-Gelände des Schachtes VI in Neu-Staßfurt an.
Ich lege Ihnen hier die von Lübke eigenhändig unterschriebenen Baupläne für dieses Konzentrationslager vor. Den Grundriß mit der Initiale Lübkes, den Grundriß und Querschnitt der Wachbaracke (mit dem vollen Namenszug Lübkes), den Grundriß und Querschnitt der sogenan-ten Entwesungsbaracke (mit dem Zeichen Lübkes). Damit steht eine Tatsache von überaus schwerwiegender Bedeutung fest: Der heutige Präsident der westdeutschen Bundesrepublik, Heinrich Lübke, projektierte, entwarf und errichtete das Konzentrationslager Neu-Staßfurt.
Dieses Konzentrationslager wurde zur Hölle für 500 französische Widerstandskämpfer, die Lübke aus dem Konzentrationslager Buchenwald anforderte: Nur mit Drillichanzügen und Holzpantinen bekleidet, ohne Strümpfe und Unterkleidung, mußten die Häftlinge in den feuchten und kalten Salzschächten schwerste Arbeit verrichten. Mit Prügel, Fußtritten und arideren Schikanen trieb sie die SS zur Arbeit an. Viele Häftlinge starben an Hunger oder Lungenentzündungen, die sie sich im Schacht zugezogen hatten. Uns liegen die Namenslisten von 77 Toten vor, darunter 74 französische Widerstandskämpfer, die im Zeitraum weniger Wochen Anfang des Jahres 1945 dort zu Tode gehungert oder geschunden wurden. Insgesamt starben im Winter 1944/45 im Konzentrationslager Neu-Staßfurt 110 Franzosen, wie überlebende französische Häftlinge berichteten.
Hier im Saal ist Herr Gustav Reins anwesend, der damals als Landarzt in Löderburg praktizierte und von der SS gezwungen wurde, gefälschte Totenscheine für die zu Tode gemarterten Häftlinge des Konzentrationslagers auszustellen. Er kann bezeugen, welche Zustände in diesem von Lübke erbauten Schreckenslager herrschten.
Aber Lübke projektierte und errichtete nicht allein das Konzentrationslager Neu-Staßfurt. Ich stelle fest: Der heutige Präsident der westdeutschen Bundesrepublik, Heinrich Lübke, entwarf auch die Baupläne für das benachbarte Zwangsarbeiterlager Wolmirsleben und unterzeichnete sie. Wir sind im Besitz aller Zeichnungen und Baupläne: Ich zeige Ihnen den Grundriß des Lagers und den Grundriß der Baracken. Beide tragen die Unterschriften von Heinrich Lübke. Dieses Lager wurde ebenfalls im September/Oktober 1944 unter Lübkes Verantwortung errichtet. Nach Angaben ehemaliger Zwangsverpflichteter wurde es mit 600 von der Gestapo und SS zusammengetriebenen Arbeitssklaven belegt. Zu ihnen gehörten: etwa 300 sogenannte „Mischlinge ersten Grades” und „jüdisch Versippte”, wie die von Globke in seinen Nürnberger Kommentaren er-erfundene Bezeichnung lautete, sowie etwa 300 ausländische Zwangsarbeiter, u a. aus Jugoslawien, Holland, Italien sowie sowjetische Kriegsgefangene.
Uns liegt eine Liste mit über 150 Namen deutscher Bürger vor, die im Lübke-Lager Wolmirsleben geschunden wurden. Unter den sogenannten jüdischen Mischlingen befanden sich vor allem Arbeiter und Intellektuelle; viele davon waren Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschafter. Der jüngste Häftling in dem von Lübke erbauten Zwangsarbeitslager war 15 Jahre alt. Einer der ehemaligen Zwangsarbeiter, Herr Wolfgang Braun, bestätigt, daß die Anforderung und der Einsatz aller Arbeitskräfte für das Objekt „Reh” durch die Baugruppe Schlempp erfolgte. Leiter der Baugruppe aber war Herr Lübke.
Handlanger der Gestapo
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Gestapo und der Baugruppe Schlempp wird durch Originaldokumente und Zeugenaussagen bestätigt. Lübke forderte durch den SS-General Kammler aus den großen Konzentrationslagern, wie Buchenwald, Häftlinge für seine Bauten an. Die Gestapo überstellte Lübke auch sogenannte jüdische Mischlinge als Arbeitskräfte.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auf die Beweisdokumente hinweisen, die vom Internationalen Tribunal in Nürnberg im Prozeß gegen Generalfeldmarschall Milch herangezogen wurden. Diese Dokumente weisen aus, daß die Bauleitung Schlempp gewaltige Menschenmassen für ihre Rüstungsproduktion anforderte und erhielt. In einer Beratung des Jägerstabes mit Vertretern der SS und Gestapo am 26. Mai 1944 war beispielsweise von 220 000 Arbeitskräften die Rede, die Schlempp und damit auch Lübke erhalten sollten, darunter 100 000 Juden aus Ungarn, 50 000 Italiener und 4000 italienische Offiziere, die sich in Kriegsgefangenschaft befanden.
Wie die schriftlichen Unterlagen, so sprechen die Zeugen gegen Lübke. Lübke kennt einen Herrn Tomischka sehr gut; denn seit Mitte 1941 arbeitete Herr Tomischka in der Baugruppe Schlempp, zuletzt als Abteilungsleiter für ein Objekt in Neu-Staßfurt. Herr Tomischka wurde mehrfach von Lübke in seine damalige Dienststelle im Reichsluftfahrtministerium bestellt. Dort teilte ihm Lübke im April 1944 mit, daß er, Lübke, beim Reichsführer der SS den Einsatz von KZ-Häftlingen für den weiteren Ausbau des Objektes in Neu-Staßfurt verlangt habe. Herr Tomischka bestätigt, daß Lübke in den letzten zwölf Kriegsmonaten sieben- oder achtmal das Lager Neu-Staßfurt aufsuchte, den Stand der Bauarbeiten kontrollierte und stets energisch größere Anstrengungen forderte. Mit der Begründung, daß es um „Sein oder Nichtsein” des Hitlerstaates ginge, verlangte Lübke den rücksichtslosen Einsatz aller Zwangsarbeitskräfte und KZ-Häftlinge.
Herr Tomischka, einer der damaligen Untergebenen Lübkes, ist heute in der DDR als Handwerker tätig. Sein ehemaliger Chef, der KZ-Baumeister und Handlanger der Gestapo, aber fungiert als Präsident der westdeutschen Bundesrepublik.
USA wollten ihn verhaften
Es ist Tatsache, daß selbst die Amerikaner am Ende des zweiten Weltkrieges nach Lübke fahndeten, ihn verhaften und vor Gericht stellen wollten. Als sich die amerikanischen Truppen in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 Bernburg näherten, stießen sie auch auf die unterirdische Rüstungsproduktion des “Jäger-Programms” in den Plömnitzer Schächten der Solvay-Werke. Hier hatte Herr Lübke für Junkers und andere Rüstungsbetriebe unter dem Decknamen „Leopard” die Produktion von Jagdflugzeugen vorbereitet. Die USA-Truppen fanden die Spuren der Zwangsarbeit unter Tage, über Tage entdeckten sie das Konzentrationslager Leau.
Im Rahmen einer als “Operation Justice” („Operation Gerechtigkeit”) bezeichneten Aktion wurde eine Sondereinheit des amerikanischen Abwehrdienstes mit der Aufklärung der Verbrechen in Leau beauftragt. Wie in Neu-Staßfurt und an anderen grauenhaften Wirkungsstätten des Baustabes Schlempp sprang den CIC-Leuten aus den vorgefundenen Dokumenten immer wieder ein Name ins Auge: Lübke, der Chef des Baustabes Schlempp.
Lübke hatte Ende 1944 nach den verstärkten Bombenangriffen auf Berlin seinen Amtssitz nach Bernburg verlest und in Baalberge, in der Nähe des von ihm erbauten Konzentrationslagers Leau, Quartier bezogen. Deshalb begannen die amerikanischen Truppen in diesem Gebiet mit einer Großfahndung nach ihm. Nach einigen Tagen fieberhafter Suche wurde Lübkes Spur entdeckt. Die Amerikaner verhafteten ihn. Genauer gesagt, sie glaubten, den Chef des Baustabes Schlempp, den Kriegsverbrecher Lübke. dingfest gemacht zu haben. Die amerikanischen Behörden fielen jedoch einer Namensverwechslung zum Opfer. Verhaftet wurde in der Tat ein Mann namens Lübke, aber es war nicht der gesuchte Heinrich Lübke. Der seinerzeit irrtümlich verhaftete Herr Lübke ist hier anwesend, um über seine damalige Festnahme zu berichten.
Die Hintergründe
Der Großindustrielle Flick, der damalige Besitzer eines der Rüstungsbetriebe, in dessen Schächten die Häftlinge des KZ-Lagers Leau schufteten, mußte sich vor dem Nürnberger Tribunal verantworten, Der Stuhl für Herrn Lübke blieb in Nürnberg leer. Er sitzt, zwanzig Jahre nach Nürnberg, auf dem höchsten Stuhl der Bonner Hierarchie als Bundespräsident des Staates der Rüstungsmonopole. Die Amerikaner hatten später guten Grund, die Suche nach Lübke einzustellen, sie brauchten die Lübkes für die Kriegspolitik des Dulles. Die Verbrechen des Herrn Lübke gediehen auf dem Nährboden der engen und profitablen Zusammenarbeit zwischen den Rüstungskonzernen und der faschistischen Führung. Umfangreiche Nachforschungen vermitteln über dieses Zusammenspiel neue Erkenntnisse, die weit über die bereits vor einem Jahre aufgedeckten Tatsachen hinausgehen.
Für die Objekte „Peenemünde”, „Leopard” (Leau), „Reh” (Neu-Staßfurt) und alle anderen Bauvorhaben des Jägerstabes, die engstens mit dem Namen Lübkes verbunden sind, galt die „Dringlichkeitsstufe I vor allen anderen Rüstungsprogrammen”. Sie wurden als „Geheime Reichssache” behandelt. Wie sicher immer die Faschisten das Geheimnis ihrer Verbrechen hüten wollten, die jetzt entdeckten Akten geben Aufschluß über das ganze Ausmaß der Beteiligung der deutschen Rüstungskonzerne an den Nazi-Kriegsverbrechen.
Der Leiter des SS-Wirtschafts- Verwaltungshauptamtes, SS-Obergruppenführer Pohl, sagte vor dem Nürnberger Tribunal aus, daß „über die Erlangung solcher unterirdischer Betriebsstätten der Flugzeugindustrie ein lebhafter Wettstreit zwischen den einzelnen Firmen bestand”, und daß SS-Gruppenführer Kammler, der engstens mit der Baugruppe Schlempp zusammenarbeitete, noch vor dem IG-Farbenkonzern die größte Zahl von KZ-Häftlingen „Besonders für die Verlagerung der Flugzeugindustrie in unterirdische Ausweichstätten” beschäftigte. „Wenn die Voraussetzungen für die Beschäftigung, besonders in bezug auf Sicherheit, erfüllt waren”, erklärte Pohl in seiner Vernehmung, „erfolgte die Anweisung an das betreffende Konzentrationslager, die entsprechende Anzahl von Insassen zur Verfügung zu stellen. Die betreffenden Firmen wurden aufgefordert, von dem vorhandenen Material in dem betreffenden Konzentrationslager, wenn nötig, aus mehreren Konzentrationslagern, die für sie am besten geeigneten Arbeitskräfte herauszunehmen.”
Meine Damen und Herren, Sie können Herrn Pohl nicht befragen. Er wurde von den Amerikanern hingerichtet. Aber seinen Komplicen Lübke können Sie noch befragen. Die Durchführung dieser „geheimen Bauvorhaben” war der Baugruppe Schlempp übertragen, deren Tätigkeit beinahe bei allen Objekten des Jäger-Programms nachgewiesen werden kann. Das heißt: Lübke verfügte über weitgehende Sondervollmachten zum Ausbau der einzelnen Objekte und zur Beschaffung der KZ-Häftlinge, und er nutzte diese Vollmachten aus. Von besonderer Bedeutung für die sogenannten A-Vorhaben, die geheimen unterirdischen Bauten, waren die in Sachsen-Anhalt und Thüringen gelegenen Kali-Schächte, weil sie zu dieser Zeit das einzige fertige und intakte Stollensystem in Deutschland darstellten. Nazigauleiter Sauckel veranlaßte deshalb im April 1944 den Zusammenschluß der an der Flugzeugproduktion beteiligten Betriebe zur „REIMAHG” („Reichsmarschall-Hermann-Göring-AG”). Die Arbeitskräfte lieferte vorwiegend das in Thüringen gelegene Konzentrationslager Buchenwald. Allein bei den von den REIMAHG-Betrieben in der Nähe von Kahla (Thüringen) durchgeführten Stollenbauten wurdet innerhalb von 10 Monaten von etwa 15 000 Zwangsarbeitern über 5000 als Opfer des Jäger-Programms zugrunde gerichtet. Bei den Standesämtern wurden bisher die Namen von 855 Opfern aus Holland. Belgien, Frankreich, Jugoslawien. Italien. Polen, der CSSR, der Sowjetunion und Spanien ermittelt. In den zur Sicherung des Jäger-Programms eingerichteten Nebenbetrieben der Junkers-Werke in Halberstadt und Aschersleben starben allein von Mitte September 1944 bis Anfang März des letzten Kriegsjahres 1017 KZ-Häftlinge. In dem ebenfalls von der Baugruppe Schlempp eingerichteten „Objekt Malachyt” in Langenstein – Zwieberge wurden in dieser Zeit 768 Häftlinge des KZ Buchenwald zu Tode gearbeitet.
Knecht der Konzerne
Nazigauleiter Sauckel forderte allein in Thüringen neben der unterirdischen Teilfabrikation für die Flugzeugindustrie den kurzfristigen Bau von 85 Stollen für die Montage der Focke-Wulf 190 und der TA 152 mit über 100 000 KZ-Gefangenen und Zwangsarbeitern. An diesem Sklavenhandel beteiligten sich maßgeblich folgende Konzerne: Junkers-Werke, Heinkel, Siebel-Werke, Siemens, Osram, AEG, Telefunken, Wintershall und andere. Der Mann, der sich damals so tatkräftig für die Profitinteressen dieser Rüstungskonzerne einsetzte, dieser Mann heißt Heinrich Lübke, Es ist nicht verwunderlich, daß er sich auch heute der Gunst seiner früheren Auftraggeber erfreut, die ja alle ihre Konzerne in der Bundesrepublik wieder errichtet haben. Es fällt besonders auf, daß bei den Bauprojekten des Baustabes Schlempp die damalige Straßenbau-AG Niederlahnstein (Strabag) bevorzugt mit Aufträgen versehen wurde. Diese Firma war mit ihren Filialen am Projekt „Reh” in Neu-Staßfurt, am Projekt „S 3? in Ohrdruf/Crawinkel in Thüringen und insbesondere in Peenemünde beteiligt. Die Strabag befand sich zu je 35 Prozent im Besitz des Werhahn-Konzerns und des Bankhauses Pferdmenges, 20 Prozent kontrollierte die Deutsche Bank des Herrn Abs. Diese drei Großen der westdeutschen Finanzwelt haben Herrn Lübke nach dem Krieg für die lukrativen Aufträge, die er ihrer Strabag zugeschoben hatte, ausreichend honoriert. Ihnen und anderen Finanzkapitalisten verdankt Lübke, daß er zunächst Minister und später Bundespräsident wurde.
Die Rüstungsindustriellen der westdeutschen Luftfahrtindustrie sehen in Lübke einen bewährten Förderer ihrer neuen Rüstungsprogramme. Insbesondere im süddeutschen Raum finden wir die Kriegsgewinnler des Jägerprogramms wieder: Flicks ATC-Siebel-Werke. Heinkel, Messerschmitt, Junkers und die von den Konzernen Haniel und Quandt kontrollierten Bayrischen Motoren-Werke.
Fassen wir zusammen:
1. Die geheimen Baupläne für die Errichtung des Konzentrationslagers Neu-Staßfurt bei Magdeburg wurden vom heutigen Bundespräsidenten Lübke entworfen und eigenhändig unterzeichnet.
2. Die geheimen Baupläne zur Errichtung von Zwangsarbeitslagern für sogenannte jüdische Mischlinge und ins faschistische Deutschland verschleppte Bürger fast aller europäischen Nationen, wurden vom heutigen Bundespräsidenten Lübke entworfen und eigenhändig unterzeichnet.
3. Der heutige Bundespräsident Heinrich Lübke wurde im April 1945 vom CIC (Counter Intelli-gence Corps) — dem Abwehrdienst der amerikanischen Armee — als Kriegsverbrecher gesucht.
4. Der heutige Bundespräsident Lübke war damals und ist heute Verbündeter, Handlanger und Förderer der Kriegsverbrecher- und Rüstungskonzerne.
Das sind die Tatsachen.
Ais wir die Akten studierten, die Zeugenaussagen hörten und das ganze umfangreiche Material sichteten, nahmen wir erschrocken zur Kenntnis — und Ihnen wird es nicht anders gehen, daß der Mann an der Spitze des westdeutschen Staates nicht etwa nur einiger unehrenhafter Handlungen schuldig ist, sondern an schweren Verbrechen teilnahm, die im Hitler-Reich begangen wurden!
Er ist mitschuldig an dem Leid und dem Sterben, an der Erniedrigung, brutalen Ausbeutung und physischen Vernichtung von Deutschen, Polen, von Sowjetbürgern, Franzosen, Holländern und Angehörigen anderer europäischer Nationen in faschistischen Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern. Er, Lübke, hat höchstpersönlich die Stätten der Qual und des Grauens auf dem Reißbrett entstehen lassen, die Pläne mit eigener Hand abgezeichnet, die Bauten in Angriff genommen, kontrolliert, fertiggestellt und den Henkern und Sklavenhaltern der SS zur Nutzung übergeben.
Seine Wahl ist ungültig
Was wäre unmittelbar nach dem Krieg mit ihm geschehen, hätte man seiner habhaft werden können, bevor er die Spuren zeitweilig verwischen konnte? Lübke wäre entsprechend der Kontrollratsdirektive Nr. 38 vom 12. 10. 1946 als „Hauptschuldiger” eingestuft und nach Kontrollratsgesetz 10 vom 20. 12. 1945 vor ein internationales Gericht gestellt worden. Es hätte ihn nach denselben Rechtsbestimmungen bestraft, nach denen seine Vorgesetzten, die Hauptkriegsverbrecher Sauckel und Speer, vom Internationalen Tribunal in Nürnberg abgeurteilt wurden. Denn es handelt sich z. B. bei den Einsätzen der zwangsinternierten Deutschen durch Lübke um massive Menschlichkeitsverbrechen im Sinne von Artikel 6 des Londoner Statuts für das Internationale Militärtribunal. Hinsichtlich des Mißbrauchs von Kriegsgefangenen und Zivilinternierten gegen das eigene Vaterland, wie der italienischen Offiziere und der sowjetischen Soldaten, ist die Rechtslage ebenso zwingend: Die Normen, gegen die Lübke verstieß, sind schon lange vor den Prozessen in Nürnberg festgelegt worden, z. B. in Artikel 52 der Haager Landkriegsordnung von 1907 und in Artikel 31 der Genfer Kriegsgefangenen-Konvention von 1929. In Ausführung dieser völkerrechtlichen Normen bestimmt die bereits angeführte Kontrollratsdirektive 38 (Abschnitt II, Artikel II, Nr. 2) als „Hauptschuldigen” z. B.: „Wer in Deutschland … ausländische Zivilpersonen oder Kriegsgefangene völkerrechtswidrig behandelt hat.”
Dabei genügt eine Beteiligung in Form der Beihilfe, denn die Kontrolldirektive verweist auf Kontrollgesetz Nr. 10, in dessen Artikel II Ziffer 2b, grundsätzlich der „Gehilfe, Befehlsgeber oder Begünstiger” dem Täter gleichgestellt wird. Sauckel wurde zum Tode verurteilt, Speer — dem mildernde Umstände zugute gehalten wurden — erhielt 20 Jahre. Und Heinrich Lübke? Lübkes Verbrechen sind nicht verjährt. Sie können nicht verjähren, weil das internationale Recht keine Verjährung für Kriegs- und Menschlichkeitsverbrechen kennt. Auch das westdeutsche Grundgesetz bestimmt in Artikel 25, daß den allgemein anerkannten Grundsätzen des Völkerrechts Vorrang vor der Verfassung und den Landesgesetzen zu geben ist Lübke hat sich damals der Verurteilung und der Bestrafung entziehen können. Die, denen er im Nazistaat dienstbar war, die Siemens und Flick, Heinkel und Messerschmitt, holten ihn wieder und schoben ihn nach vorn. Sie brauchten wieder Leute, deren Skrupellosigkeit gegen das eigene Volk erprobt genug ist, um ihnen die Führung der politischen Geschäfte in die Hand zu geben. Er baute den Faschisten Vernichtungsstätten für Kommunisten, Sozialisten und Demokraten, und heute sieht man ihn verbissen am KPD-Verbot festhalten und Kommunisten verfolgen. Hat nicht die Öffentlichkeit ein Recht darauf, zu erfahren, wie Lübke zu den hier vorgelegten
Dokumenten und Beweisen steht? Kann das Oberhaupt eines Staates dazu schweigen?
Wir und mit uns Millionen Westdeutsche und Bürger vieler Staaten fordern die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Stimmt es, Herr Lübke, daß Sie im zweiten Weltkrieg als stellvertretender Bauleiter der Rüstungsfirma Schlempp eingesetzt waren? Ja oder nein?
2. Stimmt es, Herr Lübke, daß Sie der Gestapo Handlangerdiensie geleistet haben? Ja oder nein?
3. Stimmt es, daß Sie in den letzten Kriegsjahren an verantwortlicher Stelle das Son-derbauprogramm „Jagdflugzeuge” des Jäger-Stabes ausführten?
4. Stimmt es, daß Sie den Bau des Konzentrations- und Arbeitslagers Leau leiteten? Ja oder nein?
5. Stimmt es, daß Sie das Konzentrationslager Neu-Staßfurt planten und erbauten? Ja oder nein?
6. Stimmt es, daß Sie das Zwangsarbeitslager Wolmirsleben planten und errichteten? Ja oder nein?
7. Stimmt es, daß unter Ihrer Leitung KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene für faschistische Rüstungsbauten eingesetzt wurden? Ja oder nein?
8. Stimmt es, daß Sie darüber hinaus den Bau eines Frauenkonzentrationslagers planten? Ja oder nein?
9. Stimmt es, daß Sie heute Ihren Einfluß geltend machen, um die Rüstungskonzerne zu bevorzugen, für die Sie damals Konzentrationslager errichteten? Ja oder nein?
10. Stimmt es, daß Sie Ihre Fragebogen fälschten und bewußt die Bundesversammlung über Ihr Vorleben täuschten? Ja oder nein?
Zweifellos ist die Bundesversammlung, die ihn zum Präsidenten wählte, von Lübke arglistig getäuscht worden. Nicht wählbar ist ein Mann, der die bürgerlichen Ehrenrechte nicht besitzt. Nach § 34, Ziffer 4, des Strafgesetzbuches kann jemand weder wählen noch gewählt werden, der die bürgerlichen Ehrenrechte nicht besitzt. Und Lübke könnte sie nicht besitzen, wenn seine Beteiligung an den Verbrechen nicht verheimlicht, sondern bestraft worden wäre. Die Wahl Lübkes zum Bundespräsidenten Ist daher staatsrechtlich anfechtbar, weil materiell ungültig. Alle Mitglieder der Bundesversammlung, die aus den Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Zahl von Ländervertretern besteht, sind unter diesen Umständen juristisch berechtigt und moralisch verpflichtet, den Präsidenten zur Selbstanzeige und zum Verzicht auf seine Immunität und Amtsausübung bis zur Beendigung des danach möglichen Strafverfahrens wegen Beteiligung an Kriegs- und Menschlichkeitsverbrechen aufzufordern,
Zurücktreten!
Im Namen aller Antifaschisten, aller demokratischen Deutschen fordern wir Heinrich Lübke auf: Treten Sie zurück von Ihrem Amt, das Sie durch Ihre Anwesenheit entehren! Sie, Heinrich Lübke, als Präsident der westdeutschen Bundesrepublik, das ist eine Beleidigung des deutschen Volkes und der ganzen zivilisierten Welt.
Lübke persönlich hat in wiederholten Botschaften dem Diktator von Südvietnam, Ky, Glück und Erfolg bei seinen Mordtaten gewünscht.
Lübke persönlich hat die Offiziere und Soldaten der Bundeswehr zur Bereitschaft aufgefordert, auf ihre Landsleute im Osten Deutschlands zu schießen.
Lübke persönlich ist einer der aktivsten Einpeitscher der Atomwaffenpolitik.
Lübke kennt keine Friedens-, sondern nur neue Kriegspläne.
Er blieb, was er war: ein Mann des Krieges und ein Feind der Nation.
Wir decken die vergangenen Kriegsverbrechen der Lübke und Konsorten vor allem deshalb auf, weil sie neue Kriege, neue Völkerverbrechen vorbereiten. Die finstersten Gestalten des Hitlerreiches besetzen die Kommandostellen in Wirtschaft, Politik, Armee, Luftwaffe, Marine und Staatsbürokratie der Bundeswehr. Sie, die im zweiten Weltkrieg Millionen Menschen mit Gas vernichteten, bejubeln heute den Gaskrieg der USA gegen das vietnamesische Volk und nehmen materiell und ideell schwerwiegenden Anteil an dieser Aggression. Sie erklären durch den Mund des KZ-Baumeisters Lübke, daß in der Südafrikanischen Republik, diesem KZ-Staat auf dem afrikanischen Kontinent, „die Probleme der Eingeborenen bei der Regierung in guten Händen sind und daß diese Erfahrungen auf dem ganzen afrikanischen Kontinent mit gutem Nutzen” angewandt werden sollen.
Was der „Völkische Beobachter” und der „Angriff”, die zentralen Blätter der Hitlerpartei und -regierung, an rassistischer Hetze und Aufpeitschung zum Völkerhaß leisteten, ist geschichts-notorisch. Aber ich frage Sie, meine Damen und Herren, worin sich die Hetze, die gestern von der Nazipartei gegen den Osten entfesselt wurde, von der Hetze unterscheidet, die heute vom Springer-Trust gegen die DDR und die Sowjetunion betrieben wird?! In der chauvinistischen Verhetzung der Rekruten der Bundeswehr, im Verbot der KPD, in der Notstandsdiktatur, die gerade Lübke so hartnäckig vorbereitet, in der vorgelegten Strafrechtsverschärfung, in den neokolonialistischen Abenteuern, in der Schürung der Pogromatmosphäre gegen den Sozialismus und seinen deutschen Staat, offenbaren sich gefährliche Elemente des Faschismus, die ein Alarmsignal für alle Völker sind. In Schulen und Hochschulen und im öffentlichen Leben wird eine Geschichtsauffassung verbreitet die alt und jung in widernatürlichem Geist der zwei Heimaten erzieht, einer Heimat in der Bundesrepublik und einer zweiten Heimat, die irgendwo in Polen, der Tschechoslowakei, in der Sowjetunion, in Ungarn oder Rumänien liegt und zurückgewonnen, also erobert werden muß. Wir haben eben an Herrn Lübke Fragen gestellt. Unsere, letzte Frage geht an unsere westdeutschen Landsleute: Wie lange noch wollen die Gewerkschafter und Sozialdemokraten, die Angehörigen der Intelligenz und alle rechtschaffenen Bürger Westdeutschlands die Schande des Lübke und all jener • alten und neuen Profaschisten dulden, die über der Bundesrepublik thronen und die Beziehungen zwischen ihr und der DDR stören und sabotieren und die Normalisierung zwischen unseren Staaten und unseren Bürgern verhindern?
Wir erwarten von der westdeutschen Bevölkerung, daß sie der Politik des Hasses und Unfriedens und dem Regiment der Lübkes ein Ende setzt Deutschland braucht keine Atombomben und Landräuber, keine alten und keine neuen Attentäter auf Volks- und Völkerrecht Deutschland braucht keinen Drang nach Lebensraum außerhalb seiner Grenzen, sondern eine Politik der Verständigung, die auch in Westdeutschland dem Fortschritt, der Mitbestimmung, der Demokratie, der Sauberkeit Raum gibt Ja, der Sauberkeit. Denn die politische Sauberkeit heute setzt die Bewältigung der schmutzbeladenen Vergangenheit von gestern voraus. Das hat die DDR getan. Das bleibt in Westdeutschland zu tun.
http://www.gtgj.de/index.php/archiv/presseschau/8-bundespraesident-luebke-baute-hitlers-konzentrationslager-
KZ-Baumeister Lübke und der KZ-Abriß in/bei Ellrich/Thüringen:
…Ruth Monicke über den von der BRD-Regierung verfügten Abriß von KZ-Gebäuden bei Ellrich, die u.a. als Gedenkstätten, Museen unbedingt hätten erhalten werden müssen:”…Nach Abzug der sowjetischen Einheiten nutzte die DDR-Führung den Anblick der verkohlten Ruinen und Baracken zu Propagandazwecken. Busladungen mit Ausflüglern aus dem Hinterland wurden nach Ellrich gebracht, um ihnen einen Einblick in den “goldenen Westen” zu gewähren. Nach der Umsiedlung der letzten Bewohner war Juliushütte ganz dem Verfall preisgegeben. Die obersten Behörden beschlossen den Abriß; 1964 wird alles abgerissen, gesprengt, eingeebnet – ausradiert!..Die Zeit schien vielleicht günstig, unrühmliches Zeugnis wurde gleich mit abgeräumt.”
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Selbst das komplett erhaltene KZ-Krematorium ließ die damalige CDU-FDP-BRD-Regierung ausradieren, anstatt es als eindrückliches Museum, als Gedenkstätte zu nutzen: “Nach dem Krieg blieb das Krematorium zunächst weitgehend erhalten. 1964 trug es der Bundesgrenzschutz im Zuge des Abrisses des Walkenrieder Ortsteils Juliushütte ab.”
BRD-Bundeskanzler war damals Ludwig Ehrhard/CDU, sein Stellvertreter Erich Mende, zugleich zuständig für “gesamtdeutsche Fragen”, gehörte zur FDP. Dem Kabinett gehörte auch Walter Scheel/FDP als Minister an. Westdeutscher Bundespräsident war Heinrich Lübke/CDU.
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DDR-Grenzpolizist in den 50er Jahren in Thüringen:”Die Westdeutschen drüben vom BGS waren meist alte Hasen aus der Zeit von Adolf. Die waren frech und gemein. Die haben abends im Dunkeln mit Platzpatronen auf uns geschossen – doch auch mit scharfer Munition gefeuert. Wenn zwei, drei Meter eine Kugel an dir vorbeizischte, das hörte man genau. Die haben mit Absicht scharf zwei Meter vorbeigeschossen – das war eine Provokation. Es gab Fälle, da stand ein BGS-Mann mir direkt an der Demarkationslinie gegenüber und beschimpfte mich als dreckige Zonensau, als Kommunistenschwein undsoweiter.”
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Hulda Wiesel, Verfolgte des Naziregimes – wie man in Thüringer ihrer gedenkt:
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/03/hulda-wiesel-aus-oldisleben-verfolgte-des-naziregimes-ueberlebende-der-konzentrationslager-auschwitz-ravensbrueck-und-bergen-belsen-sowie-des-arbeitserziehungslagers-breitenau-1978-verstorben/
Die Zwangsarbeiter von Kranichfeld:
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/05/kranichfeldthueringen-das-ss-oberschloss-die-russen-haben-mitten-im-winter-einen-verwandten-von-mir-gezwungen-tote-verscharrte-juden-wieder-auszugraben-und-in-einen-eigens-angelegten-friedhof/
Wie sich Thüringens Pfarrerin Christine Lieberknecht zur Rolle ihrer Kirche, der evangelischen Pfarrer, während des Faschismus, darunter speziell in Thüringen, positioniert – wie Lieberknecht die Rolle von hochrangigen Nazis, SS-Leuten etc. in ihrer Partei, der CDU, interpretiert, darunter die Kohl-Spenden für NS-Verbrecher. Entsprechende Angaben – siehe Internet-Suche.
“Kohl spendete NS-Verbrechern…Kohl hielt den Generaloberst der Waffen-SS für einen anständigen Mann. Dabei hatten dessen Einheiten Kriegsverbrechen begangen. Noch als Kanzler zeigte Kohl Verständnis für die Waffen-SS.” Ausriß DER SPIEGEL 2018.
“25 Jahre Thüringen: Erfurt war Helmut Kohls erste Wahlkampf-Station
Erfurt. Eindeutiger konnte die Botschaft am 20. Februar 1990 nicht sein: Oben auf den Domstufen ein strahlender Bundeskanzler Helmut Kohl, der die Marktwirtschaft und die Einheit der Nation beschwor.” TA
“Alle Nazis rissen schnellstens aus von Ost nach West. Dort waren sie herzlich willkommen. Die CDU und Herr Konrad Adenauer haben sie sogar in die Regierung aufgenommen.” Leserbrief aus Erfurt, Thüringer Allgemeine, 22.6. 2018 – Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion.
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Wie die SPD tickt:
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“…Menachem Begin, Israels Ministerpräsidenten. Im Mai 1981 bezeichnete er Schmidts Anwesenheit im Volksgerichtshof als Beleg für dessen NS-Gesinnung, ja für dessen Mitschuld an den NS-Verbrechen…Trotz des jüdischen Großvaters und etwaiger Gefährdungen seiner selbst hat das Schicksal der Juden im „Dritten Reich“ den späteren Kanzler kaum berührt. Pamperriens Beweise sind (leider) eindeutig.” FAZ.
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Die SPD-Ikone Helmut Schmidt, die Opfer des Faschismus…
Deutschlandradio Kultur – Helmut Schmidt im Angriffskrieg gegen Bewohner eines anderen Landes, Kriegsverbrechen gegen Frauen und Kinder:
“Meyer: Herr Orlac, was ist denn Ihr Eindruck, wie sehr beschäftigt das Helmut Schmidt, dass er da als Batteriechef der Wehrmacht im Krieg getötet hat, auch die Frauen und Kinder in den Dörfern, die er beschossen hat?”
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”Auf der Jagd nach Wählerstimmen warben CDU und SPD in der Nachkriegszeit um die Veteranen der Waffen-SS.” DER SPIEGEL über den braunen Westen. SPD-Ikonen Willy Brandt und Helmut Schmidt – keinerlei Berührungsprobleme mit hochrangigen Nazis, Kriegsverbrechern – siehe Fall Kurt Georg Kiesinger/Beate Klarsfeld. Sage mir, mit wem du umgehst…
Brauner Bluff – Der Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81015408.html
“Helmut Schmidt traf sich noch bis in die 60er-Jahre hinein mit HIAG-Vertretern…Bei HIAG-Veranstaltungen wurde nicht nur die erste Strophe des Deutschlandlieds gesungen, dort wurden auch die NS-Verbrechen regelmäßig relativiert oder gar geleugnet.” Jenaer Historikerin Kristina Meyer
“Der Russe muß sterben, damit wir leben. Die stramme 6.Kompanie”.
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Distanzierten sich Oskar Lafontaine, Sahra Wagenknecht von Helmut Schmidt?
“Dienstag, 10. November 2015
Oskar Lafontaine zum Tode Helmut Schmidts
Zum Tode von Helmut Schmidt erklärt Oskar Lafontaine: „Mit Helmut Schmidt ist ein weltweit geachteter Staatsmann von uns gegangen. Er hat neben Willy Brandt die deutsche Sozialdemokratie nach dem Zweiten Weltkrieg am Stärksten geprägt…”Ausriß, Lafontaine-Website
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Helmut Schmidt – tiefe Trauer um eine prägende Persönlichkeit
Erklärung von Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch zum Tod von Altkanzler Helmut Schmidt am 10.11.2015(Was alles fehlt…)
10.11.2015
“Mit Helmut Schmidt verliert Deutschland einen Staatsmann, der die Politik der Bundesrepublik und die Sozialdemokratie in seinem langen Leben bedeutsam mitgeprägt hat. Nicht mit allen Entscheidungen waren wir einverstanden. Doch wir haben an Helmut Schmidt über Parteigrenzen hinweg geschätzt, dass er von ihm als richtig erkannte politische Projekte auch gegen innerparteiliche und gesellschaftliche Widerstände immer mit beeindruckendem persönlichen Einsatz und großer Beharrlichkeit vorangetrieben hat. Helmut Schmidt war Entspannungspolitiker, er setzte die neue Ostpolitik Willy Brandts fort, trotz des NATO-Doppelbeschlusses. Sein Ziel blieb es, eine dauerhafte Friedensordnung zwischen den Staaten auf unserem Kontinent herzustellen. Die SPD sollte sich diesem Erbe wieder zuwenden.
Helmut Schmidt war als Kanzler streitbar und blieb dieser Linie auch als Altkanzler treu. Auch nach Beendigung seiner Laufbahn als Politiker war seine Stimme als politischer Publizist weiterhin unüberhörbar. Zuletzt war sein Werben für einen politischen Ausgleich mit Russland im Kontext der Ukrainekrise von großer Bedeutung.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und seinen Freundinnen und Freunden.”
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“Helmut Schmidt sagt, dass er kein Nazi war, und die Republik atmet auf. Dabei führt der Altkanzler nur vor, wie sich mancher aus der Tätergeneration doch noch retten will.” DER SPIEGEL
“Aber Bergen-Belsen, wo Sie ganz in der Nähe in Kriegsgefangenschaft waren?
“Ich wusste nichts davon.”
Wie kann so jemand ernsthaft als moralische Autorität gelten?”
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Erläuterte Brandt den Ostdeutschen, wie hier in Leipzig, warum er auf sehr enge Beziehungen zu Folterdiktatoren nazistisch-antisemitisch orientierter Militärregimes sehr viel Wert legte, mit diesen intensiv zusammenarbeitete? Ausriß FOCUS, Jan. 2017. “In Wirklichkeit bewegte sich die Partei längst in eine andere Richtung”(FOCUS)
Hat Brandt den Ostdeutschen erklärt wie das mit der NSDAP-Kiesinger-GroKo war?
Der Nazi-Fall Kiesinger(CDU) – die Haltung von SPD-Ikone Willy Brandt, von Beate Klarsfeld, die GroKo NSDAP-Kiesinger – Brandt:
“Kiesinger verhandelte zwecks Regierungsbildung zunächst mit dem bisherigen Koalitionspartner FDP; dies wurde am 25. November für gescheitert erklärt. Stattdessen konnte Kiesinger am 26. November die Einigung zu einer großen Koalition mit der bisherigen Oppositionspartei SPD vermelden. Diese überraschende Entscheidung besiegelten Kiesinger und der SPD-Vorsitzende Brandt mit einem etwas zaghaften Händedruck vor den berichtenden Journalisten…Trotz interner Reibereien dauerte die Koalition nicht nur bis zu den Wahlen 1969 fort, sondern konnte auch fast alle angekündigten Vorhaben in ihren drei Jahren umsetzen. Darunter waren so umstrittene und lang umkämpfte Vorhaben wie die Notstandsgesetze…Die Diskussion um Kiesingers NS-Vergangenheit erhielt Aufwind, als Beate Klarsfeld in aller Öffentlichkeit Kiesinger am 7. November 1968 auf dem CDU-Parteitag in Berlin eine Ohrfeige verabreichte. Klarsfeld, die deutsche Ehefrau eines Franzosen jüdischer Herkunft, dessen Vater und eine große Anzahl Verwandter von den Deutschen während der NS-Zeit ermordet worden war, hatte auf Kiesingers NS-Vergangenheit hinweisen wollen, die nach ihrer Meinung der breiten Öffentlichkeit nicht ausreichend bekannt sei…Um auf Kiesingers nationalsozialistische Vergangenheit hinzuweisen, initiierte Beate Klarsfeld eine Kampagne mit verschiedenen öffentlichen Aktionen. Kiesinger hatte sich Ende Februar 1933 als Mitglied der NSDAPeintragen lassen und war seit 1940 im Außenministerium zum stellvertretenden Leiter der rundfunkpolitischen Abteilung aufgestiegen, die für die Beeinflussung des ausländischen Rundfunks verantwortlich war. Kiesinger war hier für die Verbindung zum Reichspropagandaministerium zuständig. ” Wikipedia
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Forum Willy Brandt in Berlin, Unter den Linden – immer noch keine Sonderausstellung zu Brandts engen Beziehungen zur Folterdiktatur Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/26/forum-willy-brandt-berlin-immer-noch-keine-sonderausstellung-zur-engen-zusammenarbeit-brandts-mit-der-folterdiktatur-brasiliens-was-ist-da-passiert-%E2%80%9Dim-juni-1968-erklarte-ausenminister-will/
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Per Google-Suche hat man rasch heraus, welche hochrangigen SPD-Politiker, SPD-Funktionäre, SPD-Parteisoldaten sich nach wie vor nicht öffentlich von Brandts engen Beziehungen zu Folterdiktatoren distanziert haben.
SPD Thüringen – auf wen sie sich beruft. “Willy Brandt ans Fenster”. Bisher keinerlei Distanzierung – keinerlei Positionierung von SPD und Grünen Thüringens zu heiklen Willy-Brandt-Fakten. **
“Willy Brandt ans Fenster”(1970). Im Jahr vor dem Erfurter Treffen hatte Willy Brandt das Kulturabkommen sowie das Wissenschafts-und Technologieabkommen mit der Folterdiktatur Brasiliens unterzeichnet. http://www.brandtschool.de/
Bei Agitprop-Events zu Willy Brandt, darunter in Erfurt, wird dessen bemerkenswerte Haltung etwa zur Folterdiktatur Brasiliens stets verschwiegen, was Bände spricht.
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Militarisierung der deutschen Gesellschaft, Propagieren von militärischen Killerspielen, militärischen Killerfilmen:
“Nutzt doch die US-Armee gerade auch solche Computersimulationen, um Soldaten die Hemmung vorm Töten eines Menschen zu nehmen. Der 19-jährige Täter von Erfurt ist sicherlich nicht durch Computerspiele zum Mörder geworden. Aber er konnte vorm Bildschirm die Tatabläufe beim Schießen einstudieren und jene Schnelligkeit trainieren, die er brauchte. Psychologen sprechen auch von `heimlichen Lehrplänen “in Gewaltspielen. Diese , sagen sie, lehrten Konfliktlösungsmodelle und Rollenmuster, die jegliche demokratischen und sozialen Aspekte gesellschaftlichen Zusammenlebens ausblenden – so wie am 26. April 2002 am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. “ Kai Mudra, Mitteldeutsche Zeitung 2009, zur Militarisierung der Gesellschaft.
“Die Waffenverkäufer wollen Regierungen, die Kriege führen.” Jüdischer Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew in Sao Paulo.
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“Bundeskanzlerin Merkel ist zur größten Antisemiten-Importeurin der deutschen Geschichte geworden”. Frauke Petry über die Politikerin der CDU, die nach 1945 auffällig viele hohe, schwerbelastete Nazis aufnahm.
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“…Muslimen, die mit fast zwei Dritteln die judenfeindlichste Gruppe in Deutschland darstellen. Eng verbunden mit muslimischem Antisemitismus sind auch terroristische Taten gegen Juden…” Jüdische Kulturtage in Thüringen 2017, Programmheft: “Der neue Antisemitismus in Deutschland”, Konrad-Adenauer-Stiftung. Warum die Merkelregierung die Zahl engagierter Judenhasser in Deutschland drastisch erhöhte…Politikziele, Politikresultate. **
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“Gute Nachricht”. Ausriß.
In einer im Bundestagswahlkampf 2017 bundesweit und sogar über die deutschen Supermärkte, darunter in Thüringen, vertriebenen Publikation über den Zweiten Weltkrieg wird die Nazi-Wehrmacht bei ihrer Aggression gegen die Sowjetunion als “Befreiungstruppen” definiert. Selbst in Thüringen, unter einer Landesregierung von LINKE-SPD-GRÜNE positionieren sich Ramelow und seine Koalitionspartner dazu wie in vielen anderen ähnlichen Fällen nicht…Kein Wort auch von der Thüringerin Wagenknecht…Historisch außerordentlich bemerkenswert ist, wie weiterhin in Deutschland eine Wehrmachts-und SS-Verherrlichung in großem Stile stattfindet. In einer Flut von Schriften wird Naziideologie nach immergleichem Strickmuster verbreitet: Ehrenhaft, ethisch-moralisch untadelig kämpfen deutsche Soldaten und Offiziere für hehre Werte, verteidigen ihr Vaterland – gegen Russen, Partisanen, als miese, niederträchtige, minderwertige, hinterhältige, sadistische, ehrlose, dazu dumme, menschlich und militärisch den Deutschen vielfach unterlegene Leute beschrieben. In diesen Schriften begehen deutsche Militärs niemals Kriegsverbrechen, die “Feinde” tun dies indessen massenhaft, systematisch…Die Charakterisierung von Russen, Partisanen erinnert überdeutlich an den im Hitler-Kapitalismus kultivierten Begriff des “Untermenschen”.
Was Rußlands Führung über die Wertvorstellungen deutscher Autoritäten weiß – Beispiel verbreitete Nazi-Ideologie: “Es galt, die Gefahr, die lauernde Gefahr abzuwenden und ein für allemal die Bedrohung aus dem Osten zu zertrümmern.” Publikation von 2016 unter der Merkel-Gabriel-Regierung, selbst in den deutschen Supermärkten vertrieben, über den Aggressionskrieg der deutschen Machteliten gegen die Sowjetunion.
Der Widerstand durch die Bevölkerung, durch Partisanen gegen die Wehrmacht in eroberten Ländern wird entgegen der Faktenlage auf extrem zynische Weise abqualifiziert, abgewertet. Partisanen werden als extrem sadistische, blutrünstige Vergewaltiger dargestellt – Wehrmachts-und SS-Repressalien jeglicher Art, bis hin zu Folter und Totschlagen, werden durchweg gerechtfertigt, auch Folter-Verhöre ausführlich beschrieben. In Fiktiv-Reportagen ist zu lesen, wie Partisanen brutal Frauen vergewaltigen und gleichzeitig blutig schlagen – indessen ethisch-moralisch untadelige deutsche SS-Leute mutig mitten in der Vergewaltigung eingreifen, mit dem Messer erfolgreich solche Partisanen attackieren, die Frauen retten, dafür von der die Partisanen hassenden Zivilbevölkerung höchste Dankbarkeit ernten…
Selbst in Thüringen, unter einer Landesregierung von LINKE-SPD-GRÜNE positionieren sich Ramelow und seine Koalitionspartner dazu wie in vielen anderen ähnlichen Fällen nicht…Kein Wort auch von der Thüringerin Wagenknecht… In Moskau ist eine große Metrostation (Partisanskaja) dem Partisanen-Widerstand gegen die deutsche Hitler-Soldateska gewidmet.
Ausriß Wikipedia: “Hitler, der Befreier”, in ukrainischer Sprache. Deutsche Publikationen von 2016/2017 stellen den Aggressionskrieg Hitler-Deutschlands gegen die Sowjetunion als gerechten Krieg zur Befreiung der Völker der Sowjetunion vom bolschewistisch-stalinistischen Joch dar…
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Hochengagierte Nazi-Treuhand-Leute gingen nach 1945 in welche Parteien?
Ausriß – deutsche Treuhand in der Sowjetunion: Vorläufiger Treuhandbetrieb der deutschen Wehrmacht. Ungezählte Kolchosen wurden einfach abgefackelt, damit keine Nahrungsmittel mehr hergestellt werden konnten. SS und Taktik der verbrannten Erde – systematische Zerstörung sowjetischer Unternehmen, Produktionsanlagen, um das Land wirtschaftlich-sozial möglichst weit zurückzuwerfen. Manche wandten den Begriff “Taktik der verbrannten Erde” nach 1990 auf die extrem rasche Vernichtung von DDR-Produktionsmitteln an – kaum war die Schließung von VEB beschlossen, zischten bereits die Schweißbrenner, um konkurrierenden West-Unternehmen möglichst rasch hohe Profite im neu erorberten Marktgebiet zu ermöglichen.
Treuhand vor 1945 – und nach 1989:
Sondershausen/Thüringen – neuer parteiloser Bürgermeister Steffen Grimm am 5. 7. 2018 vereidigt. CDU, SPD und Deindustrialisierung in Thüringen. “Was dort, lagert hätte heute einen Weltmarktpreis von gut 3,5 Milliarden Euro, sagen Experten. Nordthüringen könnte reich sein.” MDR zum Fall Bischofferode – politisch-wirtschaftlich Verantwortliche nach wie vor ungestraft, kritisieren viele Thüringer:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/07/06/sondershausen-neuer-buergermeister-steffen-grimm-am-5-7-2018-vereidigt/
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Vorgeschobene Kriegsgründe:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/15/vorgeschobene-kriegsgrunde-us-sympathisanten-der-union-in-der-klemme-der-spiegel-zum-irak-krieg-die-bedrohung-durch-saddam-hussein-und-seine-massenvernichtungswaffen-ist-real/
Irak-Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der BND-Untersuchungsausschuss geht auch der Frage nach, ob die Regierung Schröder 2003 trotz ihrer Ablehnung des Irak-Kriegs diesen durch eine Kooperation des Bundesnachrichtendiensts (BND) mit amerikanischen Stellen unterstützt hat. Der damalige Geheimdienstkoordinator Steinmeier wurde auch wegen dieses Themas bereits mehrfach als Zeuge vor den Untersuchungsausschuss geladen. Einige führende US-Generäle sagten im Dezember 2008, dass BND-Informationen entscheidend für den Kriegsverlauf gewesen seien. Oppositions- und auch Unionspolitiker im Untersuchungsausschuss sehen den Verdacht der wesentlichen Kooperation des BND als erhärtet an, Steinmeier hingegen betrachtet dies als Fehlinformation.[47] Wikipedia
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“Am 20. Februar ist der Berliner Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit dem ukrainischen Faschistenführer Oleh Tiahnybok in den Räumen der deutschen Botschaft in Kiew zusammengetroffen.” http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58805
DIE WELT: “Ohne ihn wäre der Janukowitsch-Sturz undenkbar gewesen: Oleg Tjagnibok, Kopf der Swoboda-Partei…
Prügel, Judenhass, Ausländerfeindlichkeit: Die Partei Swoboda ist in Kiews Übergangsregierung und gibt sich nur scheinbar pro-europäisch. Der Westen muss hinterfragen, mit wem er sich eingelassen hat.”
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“Viele kennen mich aus den Jahren als Außenminister”. SPD-Steinmeier nach der Wahl zum deutschen Bundespräsidenten, 12.2. 2017.
SPD-Steinmeier neben Svoboda-Chef Tjagnibok in Kiew. Nicht wenige politisierte Deutsche erinnern an das Sprichwort: Sage mir mit wem du umgehst…”Steinmeier ist seriös und besonnen”. Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung. “Das Vertrauen in die eigene Urteilskraft – das ist das stolze Privileg eines jeden Bürgers – und sie ist Voraussetzung für jede Demokratie.” Steinmeier, 12.2. 2017
Peter Scholl-Latour: “Die Tatsache, dass führende Politiker des Westens der Swoboda-Partei einen Heiligenschein ausstellten, obwohl die sich nachträglich auf jene ukrainischen Partisanentruppen beruft, die während des Zweiten Weltkrieges brutal gegen Russen, Polen und Juden vorgingen und nur gelegentlich gegen die deutsche Besatzung kämpften, zeigt, dass der westlichen Politik jegliches historische Gespür abhanden gekommen ist.”
Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag empfing am 29.5.2013 eine Delegation der Svoboda-Partei der Ukraine.
Am 15. Dezember 2013 traf Tjahnybok mit dem US-Politiker John McCain zusammen, der die Forderungen der Demonstranten unterstützt.[5] Wikipedia
“Ihre Vertreter äußern sich antisemitisch und nationalistisch: Trotzdem ist die Partei Swoboda fester Bestandteil der ukrainischen Opposition.” Süddeutsche Zeitung 2014.
Im Dezember 2012 wurden Swobodas Parteichef Tjahnybok und sein Stellvertreter Ihor Miroshnychenkovom Simon-Wiesenthal-Zentrum auf Platz 5 seiner „Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs“ gesetzt. Tjahnybok hatte behauptet, die Ukraine werde von einer russisch-jüdischen Mafia regiert, und Miroshnychenko die Schauspielerin Mila Kunis mit dem antisemitischen Schimpfwort Schydowka bezeichnet.[11][12]
Im selben Monat fand ein Besuch von Mandatsträgern der Swoboda bei der Fraktion der NPD im sächsischen Landtag statt.[13] Wikipedia
https://www.youtube.com/watch?v=-i4gvF15BRI
Wie reagierte Martin Schulz/SPD…: Im Juli 2013 unterzeichneten 30 israelische Knesset-Abgeordnete einen offenen Brief, der an den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz (SPD) gerichtet war.[16] Darin warnten sie vor dem Antisemitismus und der Russenfeindlichkeit der Partei und kritisierten, dass die beiden größten Oppositionsparteien in der Ukraine mit ihr zusammenarbeiten.[16] Wikipedia
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Was Rußlands Führung über die Wertvorstellungen deutscher Autoritäten weiß – Beispiel verbreitete Nazi-Ideologie: “Es galt, die Gefahr, die lauernde Gefahr abzuwenden und ein für allemal die Bedrohung aus dem Osten zu zertrümmern.” Publikation von 2016 unter der Merkel-Gabriel-Regierung, selbst in den deutschen Supermärkten vertrieben, über den Aggressionskrieg der deutschen Machteliten gegen die Sowjetunion.
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NATO-Stellvertreterkrieg in der Ukraine – die Manipulations-und Propagandamethoden:
http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/05/ukraine-2014-die-manipulations-und-propagandamethoden-deutscher-medien-und-westlicher-politiker-deutsche-medienkonsumenten-weisen-auf-gangige-methoden-der-letzten-monate/
“Esst mehr Nazis!” Der nach dem Anschluß von 1990 geschlossene Bahnhof von Berga-Kelbra.
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Die Sozis und die Nazis:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/30/die-sozis-und-die-nazis-der-fall-karl-branner-in-kassel-warten-auf-positionierung-von-spd-kanzlerkandidat-martin-schulz-zu-umstrittenen-spd-ikonen-helmut-schmidt-und-willy-brandt/
„Wer ist hier der Kriegstreiber?“ Wie Steinmeier EU-Kandidat Schulz die Show stiehlt. FOCUS 2014
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NATO-Stellvertreterkrieg in der Ukraine 2015 – das Asow-Bataillon mit Hakenkreuzfahne und Hitlergruß.
Ausriß. n-tv:”Die von der rechten Partei Swoboda bekannte Wolfsangel schmückt die Flagge des Asow-Bataillons.” Die Svoboda-Partei und das Asow-Bataillon kooperieren sehr eng, nehmen gemeinsam an Kundgebungen, Demonstrationen teil, wie Fotos und Medienberichte zeigen.
Poroschenkos und Timoschenkos willige Vollstrecker. Ukrainisches Asow-Bataillon posiert mit Hakenkreuzfahne, NATO-Fahne – vergebliches Warten auf Positionierung von Merkel/Steinmeier/Gauck, von CDU, SPD, Grünen. Der gleichgeschaltete deutsche Mainstream schweigt ohnehin zur nazistisch-antisemitischen Ausrichtung von Marionetten-Streitkräften.
https://www.heise.de/tp/features/Von-der-rechtsextremen-Miliz-Asow-zum-Polizeichef-3368865.html
Mit Adolf Hitler Silvester feiern – “Heil Hitler!” – das ukrainische Asow-Bataillon:
Ausriß.
Hakenkreuze und SS-Runen an den Stahlhelmen, in die Haut eintätowiert:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/09/30/ukraine-krieg-hakenkreuze-und-ss-runen-am-stahlhelm-des-asow-bataillons-von-poroschenko-was-bei-deutschlands-rechten-hervorragend-ankam-viel-unterstutzung-fur-die-kiewer-putschregierung-bewirkte/
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“Oh – das deutsche Fernsehen zeigt grade ukrainische Nazi-Soldaten mit SS-Runen und Hakenkreuz!…Nazis, die für eine gute Sache kämpfen…Wir nennen sie weiter Freiwilligenbataillone…Die Behauptung kommt in die erste Zeile, der Journalismus in den letzten Satz…TV-Kabarett “Die Anstalt”
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Die kulturelle Kolonisierung Ostdeutschlands:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2017/11/28/geraer-seniorenverband-2017-und-kulturelle-kolonisierung-ostdeutschlands-warum-u-a-mdr-thueringen-nur-wenig-deutschsprachige-musik-sendet/
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/01/03/ostdeutsche-haben-kaum-vertrauen-in-medien-und-kirchen-umfrage-januar-2018-beispiel-zwangsfinanzierter-mdr/
Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit.
Bertolt Brecht (1898 – 1956)
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/06/11/im-visier-die-ddr-eine-chronik-autor-robert-allertz-verlag-edition-ost/
“Die haben ja auch Dreck am Stecken”:http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/27695
https://das-blaettchen.de/2007/10/am-abendbrottisch-16337.html
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Jenaer Historikerin Kristina Meyer 2015 in Thüringer Allgemeine – SPD, Willy Brandt, Waffen-SS, Hans Globke, Kiesinger:
…Ein Beispiel dafür war Ende der 50er-Jahre eine Ausstellung des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) über die „Ungesühnte Nazijustiz“ und die sogenannten NS-„Blutrichter“, die im Westen wieder in Amt und Würden gelangt waren. Die Materialien der Ausstellung kamen aus Ostberlin. Wohl auch deshalb hat die SPD die Ausstellung als unrechtmäßig bezeichnet und sich vom SDS getrennt. Später räumte man ein, dass das ein Fehler war. In den 70ern mehrte sich innerparteiliche Kritik am Unvereinbarkeitsbeschluss von 1948, der es Sozialdemokraten verbot, Mitglied der kommunistisch dominierten Vereinigung der Verfolgten des Nationalsozialismus (VVN) zu sein.
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Willy Brandt soll sich Anfang der 60er-Jahre in Geheimverhandlungen mit dem ehemaligen Kommentator der „Nürnberger Gesetze“ und nunmehrigem Kanzleramtschef Hans Globke auf eine Art Schweigeabkommen für den Wahlkampf verständigt haben – Tut ihr uns nichts, tun wir euch nichts?…
… Es gibt dazu nur eine Quelle, einen CIA-Bericht, demzufolge sich Brandt mit Globke getroffen haben soll… Ich halte ein solches Treffen aber auch nicht für ausgeschlossen. Die SPD wollte Volkspartei werden, strebte nach Regierungsverantwortung und hin zur Mitte. Auch ihr Kanzlerkandidat suchte nach Ausgleich und „innerer Versöhnung“.
…Die Kritik mancher Genossen am Zusammengehen mit der CDU/CSU in einer großen Koalition 1966 wies er allerdings zurück, auch dort, wo es um die NS-Vergangenheit Kiesingers ging. Diskussionen über das einstige Engagement zweier SPD-Minister in der NSDAP hielt er sogar für „lächerlich“…
… Der Umgang der SPD mit der HIAG war nur ein Beispiel: Kurt Schumacher hatte Anfang der 50er-Jahre den Kontakt zu dieser Gesinnungsgemeinschaft ehemaliger Waffen-SS-Angehöriger gesucht; Helmut Schmidt traf sich noch bis in die 60er-Jahre hinein mit HIAG-Vertretern… Bei HIAG-Veranstaltungen wurde nicht nur die erste Strophe des Deutschlandlieds gesungen, dort wurden auch die NS-Verbrechen regelmäßig relativiert oder gar geleugnet…TA
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Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren/Wikipedia
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In dieser Liste werden Politiker aufgeführt, die Mitglied der NSDAP und/oder einer ihrer Gliederungen SA oder SS waren und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Rolle in der Politik spielten.
Die Tabelle beinhaltet Angaben zum jeweiligen Zeitraum der Mitgliedschaft in der NSDAP, sowie Informationen zu späterer Parteizugehörigkeit und Ausübung politischer Ämter. Weitergehende Informationen enthalten die verlinkten Artikel zur Person.
Die NSDAP wurde im Oktober 1945 von den Alliierten verboten (Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945, in Kraft getreten am 12. Oktober 1945), in Österreich bereits mit dem Verbotsgesetz vom 8. Mai 1945 (Verbotsgesetz 1947). Sofern von keinen weiteren Anhaltspunkten ausgegangen werden kann, ist für diese Liste spätestens mit diesem Datum die Mitgliedschaft in der NSDAP für die aufgelisteten Personen als beendet verstanden. Das Jahr wird dennoch als letzter Zeitpunkt erwähnt, wenn es keine Gründe für abweichende Angaben gibt. Einige der aufgeführten Personen sind dabei bereits vor der Auflösung der NSDAP aus dieser Partei ausgetreten.
Westliche Besatzungszonen und Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amt bzw. Ämter |
Achenbach, Ernst
(1909–1991) |
1937–1945 |
FDP |
ab 1950 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen
1957–1976 Mitglied des Deutschen Bundestages
1964–1977 Mitglied des Europaparlaments |
Adelmann von Adelmannsfelden, Raban Graf
(1912–1992) |
ab 1939, auch SA |
CDU |
1957–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Ahrens, Adolf
(1879–1957) |
ab 1934 |
DP |
1949–1953 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Ahrens, Hermann
(1902–1975) |
1931–1945 |
GB/BHE bzw. GDP ab 1955 |
1951–1963 Mitglied des niedersächsischen Landtags,
1965–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages,
ab 1962 Bundesvorsitzender der GDP |
Ahrens, Karl
(1924–2015) |
ab 1942 |
SPD |
1969–1990 Mitglied des Deutschen Bundestages,
1983–1986 Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates |
Albrecht, Erwin
(1900–1985) |
1936–1945, auch SA |
CDU |
ab 1955 Landtag des Saarlandes, ab 1957 Vorsitzender der CDU-Fraktion |
Alef, Heinrich
(1897–1966) |
1930–1945, 1933–1945 Bürgermeister von Bad Godesberg |
FDP |
kandidierte ab 1953 für den GB/BHE zum Deutschen Bundestag, später in der FDP im Landkreis Altena aktiv und Kreistagsmitglied in Meinerzhagen |
Angermeyer, Joachim
(1923–1997) |
ab 1941 |
FDP |
1976–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Arndt, Rudi
(1927–2004) |
1944–1945 |
SPD |
1956–1972 Landtagsabgeordneter in Hessen, Ministerämter in Hessen, 1972–1977 Oberbürgermeister Frankfurt am Main, 1979–1989 MdEP, davon 1984–1989 als Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas |
Asbach, Hans-Adolf
(1904–1976) |
1933–1945 |
GB/BHE bzw. GDP ab 1950 |
Minister für Soziales, Arbeit und Flüchtlingsfragen bzw. Stellvertretender Ministerpräsident in Schleswig-Holstein |
Aschoff, Albrecht
(1899–1972) |
ab 1933 |
FDP |
1961–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Auer, Theodor
(1899–1972) |
ab 1934 |
|
bis 1964 Botschafter |
Bachmann, Georg
(1885–1971) |
ab 1940 |
CSU |
1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns, bis 1962 Mitglied des Bayerischen Landtages |
Bading, Harri
(1901–1981) |
1937–1939 (Austritt) |
SPD ab 1945 |
Mitglied des Deutschen Bundestages |
Baeuchle, Hans-Joachim
(1922–2007) |
ab 1940 |
SPD ab 1946 |
1969–1972 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Baier, Fritz
(1923–2012) |
ab 1941 |
CDU |
1956–1977 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Bargen, Werner von (1898–1975) |
1933–1945 |
|
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland |
Bartels, Wolfgang
(1903–1975) |
1933–1945 |
CDU ab 1945 |
1957–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Bartram, Walter
(1893–1971) |
1937–1945 |
CDU ab 1946 |
1950–1951 Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, 1952–1957 Mitglied des Deutschen Bundestags |
Bauer, Josef
(1915–1989) |
ab 1937 |
CDU ab 1951 |
1953–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Bayerl, Alfons
(1923–2009) |
ab 1941 |
SPD ab 1955 |
1967–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Becher, Walter
(1912–2005) |
1931–1945 |
DG ab 1947, ab 1954 GB/BHE, ab 1967 CSU |
1956–1958 Vorsitzender des Witikobundes, 1968–1982 Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1950–1962 Landtagsabgeordneter in Bayern für DG und GB/BHE, 1965–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages für die CSU |
Berg, Hermann
(1905–1982) |
ab 1937 |
FDP, FVP, DP |
1955–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Binder, Paul
(1902–1981) |
ab 1940 als NSBDT |
CDU ab 1946 |
1947–1952 Landtag von Württemberg-Hohenzollern,
1953–1960 MdL Baden-Württemberg |
Birrenbach, Kurt
(1907–1987) |
1933–1945 |
CDU ab 1953 |
Mitglied des Deutschen Bundestages für die CDU |
Bismarck, Otto von
(1897–1975) |
1933–1945 |
CDU ab 1946 |
Mitglied des Deutschen Bundestages |
Blankenhorn, Herbert
(1904–1991) |
1938–1945 |
CDU ab 1946 |
Leiter der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes |
Bläsing, Anneliese
(1923–1996) |
1941–1945 |
NPD |
Sekretärin im Deutschen Bundestag 1953–1957
Mitglied des Hessischen Landtags für die NPD (1966–1970) |
Bockenkamp, Walter
(1907–1994) |
1930–1945 |
DP, CDU |
1959–1967 Mitglied des niedersächsischen Landtags,
1955–1960 Mitglied des Rundfunkrates des NDR |
Böhme, Georg
(1926–2016) |
ab 1944 |
CDU ab 1951 |
1961–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Böhme, Günter
(1925–2006) |
ab 1943 |
CDU |
1969–1972 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Böhme, Herbert
(1907–1971) |
1931–1945 |
NPD ab 1965 |
|
Bosselmann, Gustav
(1915–1991) |
ab 1937 |
CDU |
1963–1982 Mitglied des niedersächsischen Landtags,
1965–1970 niedersächsischer Justizminister,
1976–1977 niedersächsischer Innenminister |
Brandes, Bruno
(1910–1985) |
ab 1933 |
CDU |
1969 Mitglied des Deutschen Bundestages,
1981–1985 Landrat des Landkreises Holzminden |
Brecht, Julius
(1900–1962) |
ab 1937 |
SPD ab 1947 |
1949–1953 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft,
1957–1962 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Bremm, Klaus
(1923–2008) |
ab 1941 |
CDU ab 1950 |
1967–1969 Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtages,
1969–1976 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Brese, Wilhelm
(1896–1994) |
ab 1937 |
CDU ab 1945 |
1949–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Brückner, Reinhard
(1923–2015) |
1941–1945 |
Grüne Partei |
Mitglied des hessischen Landtags 1982–1984 |
Bucher, Ewald
(1914–1991) |
bis 1945 |
FDP/DVP 1950–1972, ab 1984 CDU |
1962–1965 Bundesminister der Justiz, 1965–1966 Bundesminister für Wohnungswesen und Städtebau |
Buchka, Karl von
(1885–1960) |
1933–1945 |
DVP, ab 1948 CDU |
1953–1958 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Buggle, Wilhelm
(1915–1989) |
1937–1945 |
CDU |
1964–1984 Mitglied des Baden-Württembergischen Landtags |
Burckardt, Richard
(1901–1981) |
ab 1940 |
FDP |
1961–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Büttner, Fritz
(1908–1983) |
ab 1937 |
SPD ab 1945 |
1957–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Campe, Carl von
(1894–1977) |
ab 1940 |
DP |
Botschafter der Bundesrepublik |
Carstens, Karl
(1914–1992) |
Ab 1933 SA, 1940–1945 auch NSDAP |
CDU ab 1953 |
Präsident des Deutschen Bundestages 1976–1979, Deutscher Bundespräsident |
Caspar, Helmut
(1921–1980) |
1939–1945 |
SPD |
Mitglied des hessischen Landtags 1963–1978 |
Conrad, Wilhelm
(1911–1971) |
1937–1945 |
SPD |
Mitglied des hessischen Landtags 1958–1970 |
Conring, Hermann
(1894–1989) |
1937–1945 |
CDU |
1953–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Croll, Willi
(* 1924) |
1942–1945 |
SPD |
Mitglied des hessischen Landtags 1970–1976 |
Dahlgrün, Rolf
(1908–1969) |
bis 1945 |
FDP ab 1949 |
1962–1966 Bundesminister der Finanzen |
Dannemann, Robert
(1902–1965) |
ab 1933 |
FDP |
1949–1955 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Deist, Heinrich
(1902–1964) |
ab 1938 |
SPD |
1953–1964 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Diebäcker, Hermann
(1910–1982) |
ab 1937 |
CDU |
1957–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Diehl, Günter
(1916–1999) |
ab 1938 |
|
Staatssekretär im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Botschafter in Neu-Delhi und Tokio |
Doepner, Friedrich
(1893–1965) |
1941–1945 |
GB/BHE |
1954–1958 Mitglied des Schleswig-Holsteiner Landtags |
Dorls, Fritz
(1910–1995) |
1929–1945 |
CDU ab 1946, 1949 GuD / DKP-DRP, ab 1949 SRP |
Vorsitzender der SRP |
Dreher, Eduard
(1907–1996) |
1937–1945 |
|
Ministerialdirigent im Bundesjustizministerium |
Dreyer, Hugo
(1910–1982) |
ab 1935 |
GB/BHE, CDU |
1955–1967 Mitglied des Niedersächsischen Landtages |
Dreyer, Nicolaus
(1921–2003) |
ab 1939 |
FDP, CDU |
1963–1970 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
1972–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Duckwitz, Georg
(1904–1973) |
1932–1945 |
|
Botschafter, Staatssekretär |
Duckwitz, Richard
(1886–1972) |
1933–1945 |
DP, GDP |
Mitglied der Bremischen Bürgerschaft |
Dürr, Hermann
(1925–2003) |
ab 1943 |
FDP, DVP, SPD |
1957–1965 und 1969–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Eckhardt, Walter
(1906–1994) |
ab 1933 |
CSU ab 1956 |
1957–1961, 1964–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Edert, Eduard
(1880–1967) |
ab 1940 |
parteilos |
1949–1953 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Effertz, Josef
(1907–1984) |
ab 1933 |
FDP |
1961–1968 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Ehmke, Horst
(1927–2017) |
1944–1945 |
SPD ab 1947 |
SPD Parteivorstand 1973–1991, Bundesminister der Justiz, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister für Forschung und Technologie, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen |
Eisenmann, Otto
(1913–2002) |
ab 1933 |
DP, FDP 1958–1970, CDU ab 1970 |
1957–1967 Mitglied des Deutschen Bundestages,
1967–1969 Minister für Arbeit, Soziales und Vertriebene in Schleswig-Holstein |
Elsner, Martin
(1900–1971) |
1939–1945 |
GB/BHE |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Enders, Christian
(1899–1984) |
1937–1945 |
SPD |
Mitglied des hessischen Landtags 1962–1970 |
Engelbrecht-Greve, Ernst
(1916–1990) |
ab 1935 |
CDU |
1953–1962 Mitglied des Deutschen Bundestages,
1962–1975 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schleswig-Holstein,
1971–1975 Stellvertreter des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein |
Engell, Hans Egon
(1897–1974) |
1931–1945, auch 1933–1945 SS |
GB/BHE ab 1950 |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Enseling, Elisabeth
(1907–1998) |
ab 1940 |
CDU |
1966–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Entenmann, Alfred
(* 1927) |
1944–1945 |
CDU |
1964–1984 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg |
Eppler, Erhard
(* 1926) |
1944–1945 |
Gesamtdeutsche Volkspartei ab 1952, seit 1956 SPD |
1968–1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit |
Erdmann, Gerhard
(1896–1974) |
1933–1945 |
|
1949–1954 Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände,
Vorstandsvorsitzender der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und -arbeitslosenversicherung |
Ernesti, Leo
(1925–1996) |
ab 1943 |
CDU ab 1951 |
1967–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Ertl, Josef
(1925–2000) |
ab 1943 |
FDP |
1961–1987 Mitglied des Deutschen Bundestages,
1969–1983 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. |
Etzdorf, Hasso von
(1900–1989) |
1933–1945 |
|
Deutscher Botschafter in Großbritannien |
Farke, Ernst
(1895–1975) |
ab 1937 |
DP |
1949–1953 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Fassbender, Heinrich
(1899–1971) |
1931–1933 |
ab 1945 NDP, ab 1946 FDP, ab 1955 DP, ab 1962 DNVP, 1964–1969 NPD |
1949–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Feuring, Adolf
(1902–1998) |
ab 1937 |
SPD ab 1946 |
1967–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Fiedler, Eduard
(1890–1963) |
bis 1945 |
GB/BHE, ab 1962 FDP |
1953 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Filbig, Josef
(1891–1963) |
vor 1931–1945, 1933–1945 Oberbürgermeister von Amberg |
DG |
1952–1958 Oberbürgermeister von Amberg |
Filbinger, Hans
(1913–2007) |
1937–1945 |
CDU ab 1951 |
Ministerpräsident von Baden-Württemberg |
Finke, August
(1906–1995) |
ab 1931, auch SS[1] |
SRP |
Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages |
Fischer, August
(1901–1986) |
1937–1945 |
parteilos |
Bürgermeister von Kempten (Allgäu) |
Frank, Karl
(1900–1974) |
ab 1937 |
FDP |
1951–1960 Finanzminister in Baden-Württemberg,
1952–1964 Mitglied des Baden-Württembergischen Landtages |
Franken, Paul
(1903–1984) |
1933–1940 |
CDU |
erster Direktor der Bundeszentrale für politische Bildung |
Friedrich, Bruno
(1927–1987) |
1944–1945 |
SPD ab 1954 |
1972–1980 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Friedrich, Otto Andreas
(1902–1975) |
1941–1945 |
|
1969–1973 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände |
Fuhrhop, Hans-Jürgen
(1915–2004) |
ab 1937 |
CDU |
1970–1982 Mitglied des niedersächsischen Landtags |
Furler, Hans
(1904–1975) |
1934–1945 |
CDU |
Präsident des Europaparlamentes |
Gemein, Heinz
(1906–1958) |
1930–1945 |
GB/BHE |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Genscher, Hans-Dietrich[2](1927–2016) |
1945 |
LDPD 1946–1952, ab 1952 FDP |
1965–1998 Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesaußenminister (1974–1992) |
Giesecke, Gustav
(1887–1958) |
1925–1945 |
SRP 1949–1952 |
Mitglied des Niedersächsischen Landtages (1951–1952) |
Gille, Alfred
(1901–1971) |
1937–1945, auch SA ab 1933 |
GB/BHE ab 1950, ab 1961 GDP |
Mitglied des Landtages Schleswig-Holstein, Mitglied des Deutschen Bundestages für die GDP |
Glüsing, Hermann
(1908–1981) |
1928–1933 (gleichzeitig SA-Mitglied) |
CDU |
1949–1972 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Goppel, Alfons
(1905–1991) |
1937 oder. 1939–1945, ab 1933 auch SA |
CSU |
bayerischer Innenminister (1958–1962), Ministerpräsident von Bayern (1962–1978)[3] |
Grewe, Wilhelm
(1911–2000) |
1933–1945 |
Völkerrechtler im Beraterstab Konrad Adenauers |
1955 Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes |
Güde, Max
(1902–1984) |
1940–1945 |
CDU |
1961–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Gutmann, Wilhelm
(1900–1976) |
1931–1945 |
GP, NPD |
1968–1972 Mitglied des Landtags in Baden-Württemberg |
Halt, Karl Ritter von
(1891–1964) |
1933–1945 |
|
Präsident des westdeutschen Olympischen Komitees |
Hellwig, Karl
(1924–1993) |
1944–1945 |
SPD |
Mitglied des hessischen Landtags 1970–1983 |
Hellwing, Günter
(1914–1996) |
1938–1945; 1939 SS; 1940 SD; 1943–1944 Gestapo Marseille |
SPD |
1957 MdL NRW; 1958 Bundesvorstand der SPD |
Henckel von Donnersmarck, Georg, Graf
(1902–1973) |
1937–1945 |
CSU |
1953–1957, 1959–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Höcherl, Hermann
(1912–1989) |
1931–1932 und 1935–1945 |
CSU ab 1949 |
1961–1965 Bundesminister des Innern, 1965–1969 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten |
Hess, Otto
(1908–1967) |
ab 1930 (Mitgliedsnummer 279.534) und SA ab 1930[4] |
DRP, NPD |
Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages |
Hopf, Volkmar
(1906–1997) |
1933–1945 |
CSU |
ab 1959 Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, ab 1964 Präsident des Bundesrechnungshofs |
Hunke, Heinrich
(1902–2000) |
1923–1945 |
BHE |
ab 1955 Mitglied des niedersächsischen Landtags, zuletzt Ministerialdirigent bis 1967 |
Hütter, Margarete
(1909–2003) |
1943–1945 |
DVP/FDP |
1949–1953, 1955–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Joel, Georg
(1898–1981) |
1926–1945 |
DRP |
1955 bis 1959 Mitglied des Niedersächsischen Landtages |
Jordan, Pascual
(1902–1980) |
1933–1945, SA ab 1933 |
CDU |
1957–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kempfler, Friedrich
(1904–1985) |
1932–1945 |
CSU ab 1949 |
1957–1976 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kiep, Walther Leisler
(1926–2016) |
1944–1945 |
CDU |
1965–1976 Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesschatzmeister der CDU (1971–1992) |
Kiesinger, Kurt Georg
(1904–1988) |
1933–1945 |
CDU ab 1946 |
1958–1966 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, 1966–1969 deutscher Bundeskanzler |
Klausa, Udo
(1910–1998) |
1933–1945, dito SA |
CDU |
1951 bis 1954 stellvertretender, dann verantwortlicher Geschäftsführer des Landkreistags NRW; 1954 bis 1975 Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland |
Klausner, Wolfgang
(1906–1958) |
1940–1945 |
CSU |
1953–1958 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kley, Gisbert
(1904–2001) |
1940–1945 |
CSU |
1969–1972 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Köhler, Otto
(1897–1960) |
1933–1945 |
FDP ab 1955 |
1957–1960 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kohlhase, Hermann
(1906–2002) |
1937–1945 |
FDP |
1956 bis 1958 Wirtschaftsminister in NRW, 1966–1970 Minister für Landesplanung in NRW |
Konrad, Franz
(1891–1957) |
1933–1945 |
parteilos oder CDU |
1954 bis 1956 Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd |
Körner, Georg
(1907–2002) |
1929–1945 |
GB/BHE, FDP, FVP, DP, GDP und NPD |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kracht, Ernst
(1890–1983) |
1933–1945 |
|
1950–1958 Leiter der Staatskanzlei der schleswig-holsteinischen Landesregierung |
Kraft, Waldemar
(1898–1977) |
1943–1945 |
1950–1955 GB/BHE, ab 1956 CDU |
1950–1953 Finanzminister in Schleswig-Holstein, 1951–1953 geschäftsführender Justizminister in Schleswig-Holstein, 1953–1956 Bundesminister für besondere Aufgaben |
Krapf, Franz
(1911–2004) |
ab 1936, ab 1933 auch SS |
|
bis 1976 Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland beim NATO-Rat in Brüssel |
Krüger, Gerhard
(1908–1994) |
Freikorps Oberland und SA seit 1926, NSDAP und NSDStB seit 1928[5] |
ab 1949 DKP-DRP, ab 1950 SRP, 1952–1961 DRP, 1961–1964 DFP |
Mitbegründer der Sozialistischen Reichspartei |
Krüger, Hans
(1902–1971) |
1933–1945 |
CDU |
1963–1964 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte |
Kunstmann, Heinrich
(1900–1964) |
ab 1930, SA[6] |
DRP, DFP |
Bundesvorsitzender der DRP |
Kuntscher, Ernst
(1899–1971) |
1938–1945 |
CDU |
1949–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Kunz, Lothar
(1892–1972) |
1938–1945 |
GB/BHE |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Lange, Heinz
(1914–1985) |
SS Division Das Reich bis 1945 |
FDP |
MdL NRW 1954–1975, dort stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion 1966–1969 und Vorsitzender dieser Fraktion 1969–1970; später CDU |
Langeheine, Richard
(1900–1995) |
spätestens 1933 |
DP, GDP, CDU |
1955–1974 Mitglied des niedersächsischen Landtags, 1955–1959 niedersächsischer Justiz- bzw. Kultusminister, 1959–1961 Vizepräsident des Landtages, 1965–1970 niedersächsischer Kultusminister und Stellvertretender Ministerpräsident |
Lemke, Helmut
(1907–1990) |
bis 1945 |
CDU, ab 1950 |
Ministerpräsident in Schleswig-Holstein |
Leverkuehn, Paul
(1893–1960) |
1937–1945 |
CDU |
1953–1960 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Lindrath, Hermann
(1896–1960) |
1937–1945 |
CDU |
1953–1960 Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister für den wirtschaftlichen Besitz des Bundes (1957–1960) |
Lutz, Oskar
(1902–1975) |
ab 1939 SS, ab 1941 NSDAP (Mitgliedsnummer 8.188.687) |
GB/BHE, DRP, DFP, AUD, CDU |
Abgeordneter im Landtag von Niedersachsen |
Maunz, Theodor
(1901–1993) |
1933–1945 |
CSU |
1957–1964 Bayerischer Kultusminister |
Melchers, Wilhelm
(1900–1971) |
|
|
Botschafter bis 1965 |
Meyer, Philipp
(1896–1962) |
1932–1945 |
CSU |
1953–1962 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Mikat, Paul
(1924–2011) |
1943–1945 |
CDU |
1962–1966 Kultusminister in Nordrhein-Westfalen |
Mix, Erich
(1898–1971) |
1932–1934 und 1939–1945, SS-Standartenführer |
FDP |
Mitglied und Vizepräsident des Landtages Hessen |
Neinhaus, Carl
(1888–1965) |
1933–1945 |
CDU |
1952 Präsident der Verfassunggebenden Landesversammlung und bis 1960 Mitglied des Landtags Baden-Württemberg,
1952–1958 Oberbürgermeister in Heidelberg |
Neumann, Erich Peter
(1912–1973) |
bis 1941 |
CDU |
1961–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Nüßlein, Franz
(1909–2003) |
|
|
Generalkonsul in Barcelona |
Oberländer, Theodor
(1905–1998) |
1933–1945 |
FDP, ab 1950 GB/BHE, ab 1955 CDU |
1953–1960 Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen, 1953–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Petersen, Helmut
(1903–1982) |
bis 1945 |
GB/BHE bzw. GDP ab 1950 |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Pohle, Wolfgang
(1903–1971) |
1933–1945 |
CDU, später CSU |
1953–1957, 1965–1971 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Redeker, Martin
(1900–1970) |
1933–1945 |
CDU |
Mitglied des Landtags Schleswig-Holstein |
Reichmann, Martin
(1907–2000) |
ab 1. August 1932 |
FDP |
1961–1969 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Reinefarth, Heinz
(1903–1979) |
ab 1932, auch SS |
GB/BHE |
Mitglied des Schleswig-Holsteiner Landtags |
Rieger, Alfred
(1907–1990) |
ab 1. Oktober 1931 |
FDP |
1956 Hauptgeschäftsführer des FDP-LV Nordrhein-Westfalen, 1961–1970 MdL NRW |
Ringelmann, Richard
(1889–1965) |
|
CSU-nah |
1950–1954 Staatssekretär im Finanzministerium |
Röder, Franz-Josef
(1909–1979) |
1933–1945 |
CDU |
Ministerpräsident des Saarlandes (1959–1979), 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Rößler, Fritz (Dr. Franz Richter)
(1912–1987) |
1930–1945 |
DKP-DRP, 1950 DRP und SRP |
1949–1952 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Saam, Hermann
(1910–2005) |
1933–1945 |
FDP/DVP |
1952–1955 und 1960–1964 Mitglied des Baden-Württembergischen Landtages,
1965–1969 Mitglied des Deutschen Bundestags,
1966–1968 Mitglied des Bundesvorstandes der FDP |
Samwer, Adolf Franz
(1895–1958) |
1936–1945 |
GB/BHE, CDU |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestags |
Schachtschabel, Hans Georg
(1914–1993) |
1937–1945, ab 1933, SS ab 1935 |
SPD ab 1946 |
1969–1983 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1974–1975 Mitglied des Europäischen Parlaments |
Schallwig, Friedrich-Wilhelm
(1902–1977) |
1932–1945 |
BHE |
Mitglied des Landtags Baden-Württemberg |
Scheel, Walter
(1919–2016) |
1941–1945 |
FDP ab 1946 |
1974–1979 deutscher Bundespräsident |
Schiess, Karl
(1914–1999) |
bis 1945 |
CDU |
1964–1980 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
1972–1978 Innenminister von Baden-Württemberg |
Schepmann, Wilhelm
(1894–1970) |
1923–1945 |
BHE |
Kreistags- und Stadtratsabgeordneter in Gifhorn, stellvertretender Bürgermeister in Gifhorn |
Scheringer, Richard
(1904–1986) |
1923–1931 |
ab 1931 KPD/DKP |
1972–1982 Gemeinderat in Kösching |
Schild, Heinrich
(1895–1978) |
1932–1945 |
DP/CDU |
1953–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Schiller, Karl
(1911–1994) |
1937–1941/45 |
SPD |
1966–1972 Bundeswirtschaftsminister
1971/72 auch Bundesfinanzminister |
Schleyer, Hanns Martin
(1915–1977) |
1937–1945, SS ab 1933 (zuletzt Untersturmführer der Waffen-SS) |
CDU ab 1970 |
1973–1977 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände |
Schlitter, Oskar
(1904–1970) |
ab 1934 |
|
Botschafter |
Schmidt-Wittmack, Karlfranz
(1914–1987) |
1938–1945 |
CDU |
1953–1955 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Schneider, Heinrich
(1907–1974) |
1930–1937 |
DPS bzw. FDP ab 1950 |
Stellvertretender Ministerpräsident des Saarlandes |
Schneider, Ludwig
(1893–1977) |
1933–1945 |
DVP, später FDP |
1954–1966 Landtagsabgeordneter in Hessen |
Schönhuber, Franz
(1923–2005) |
1941–1945 |
Die Republikaner 1983–1995 |
1989–1994 Mitglied des Europäischen Parlaments |
Schranz, Helmuth
(1897–1968) |
1925–1945 |
DP/GDP |
1953–1961 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Schröder, Gerhard
(1910–1989) |
1933–1941 (Austritt) |
CDU ab 1950 |
1953–1961 Bundesminister des Innern
1961–1966 Bundesminister des Auswärtigen
1966–1969 Bundesminister der Verteidigung |
Schütz, Hans
(1901–1982) |
1938–1945 |
CSU |
1949–1963 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Schwann, Hermann
(1899–1977) |
1933–1945 |
FDP, ab 1961 VDNV, ab 1965 AUD |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Seiboth, Frank
(1912–1994) |
1939–1945 |
GB/BHE ab 1952, ab 1961 GDP, ab 1967 SPD |
1953–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages
1958–1966 Mitglied des hessischen Landtages |
Seidl, Alfred
(1911–1993) |
1937–1940 |
CSU |
1958–1986 Mitglied des bayrischen Landtages, 1970–1972 stellvertretender Fraktionsvorsitzender, 1972–1974 Fraktionsvorsitzender
1974–1978 Staatssekretär im Justizministerium Bayern
1977–1978 Bayrischer Innenminister |
Siemer, J. Hermann
(1902–1996) |
1933–1945 |
CDU |
1947–1951 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
1953–1972 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Sievers, Wilhelm
(1896–1966) |
1925–1945 |
CDU |
1955–1959 Stadtpräsident von Kiel |
Springmann, Baldur(1912–2003) |
1933–34 SA, ab 1936 (?) SS, ab 1939/40 NSDAP |
AUD, Die Grünen, ÖDP |
Mitbegründer der ÖDP |
Stegner, Artur
(1907–1986) |
1931–1945 |
FDP ab 1945, ab 1957 GB/BHE |
1949–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages
1951 Landtagsabgeordneter in Niedersachsen, Landesvorsitzender der FDP in Niedersachsen |
Strasser, Otto
(1897–1974) |
1925–1930 |
DSU |
Ehrenpräsident der DSU |
Strathmann, Hermann
(1882–1966) |
ab 1940 |
CSU |
1946–1950 Mitglied des Bayerischen Landtags |
Stücklen, Richard
(1916–2002) |
1939–1945 |
CSU |
1949–1990 Mitglied des Deutschen Bundestages; Bundestagspräsident (1979–1983)
Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen (1957–1969)
1949–1990 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Stürtz, Gustav
(* 1915) |
1934–1945 |
NPD |
1966–1970 Landtagsabgeordneter in Hessen |
Taubert, Eberhard
(1907–1976) |
1931–1945 |
|
ab 1950 Volksbund für Frieden und Freiheit |
Thadden, Adolf von
(1921–1996) |
ab 1939 |
DKP-DRP, DRP, NPD |
Abgeordneter des ersten Deutschen Bundestages (bis 1953) |
Troßmann, Hans
(1906–1993) |
1935–1945 |
CSU |
ab 1949 erster Direktor beim Deutschen Bundestag |
Vogel, Werner
(1907–1992) |
1938–1945 |
DIE GRÜNEN |
1983 gewählter Bundestagsabgeordneter (vor Konstituierung des Bundestages Mandat niedergelegt) |
Weirauch, Lothar
(1908–1983) |
1934–1945 |
FDP |
1950 bis 1954 FDP-Bundesgeschäftsführer; danach Ministerialbeamter und Agent des Stasi der DDR in Bonn |
Weyer, Willi
(1917–1987) |
1937–1945 |
FDP |
ab 1950 Landtag von Nordrhein-Westfalen
1953–1954 Mitglied des Deutschen Bundestages
1954–1958 und 1962–1975 Minister in NRW, zeitweise stellvertretender Ministerpräsident
1957–1987 Präsident des Landessportbundes NRW; 1974–1986 Präsident des Deutschen Sportbundes |
Westarp, Wolf von
(1910–1982) |
1931–1932 NSSB, 1933–1937 SS |
SRP |
Vorsitzender der SRP-Landtagsfraktion im Niedersächsischen Landtag |
Willeke, Friedrich Wilhelm
(1893–1965) |
1933–1945 |
CDU |
1953–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Wittenburg, Otto
(1891–1976) |
1937–1945 |
DP |
1949–1957 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Woitschell, Gerhard
(1910–1969) |
1928–1945 |
NPD |
1966–1969 Landtagsabgeordneter in Hessen |
Wurz, Camill
(1905–1986) |
1937–1945 |
CDU |
1956–1976 Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg |
Ziegler, Wilhelm
(1891–1962) |
1933–1945 |
GB/BHE |
1950–1954 Mitglied des Hessischen Landtages |
Zimmermann, Friedrich
(1925–2012) |
1943–1945 |
CSU |
1957–1990 Mitglied des Deutschen Bundestages
Bundesinnenminister 1982–1989
Bundesverkehrsminister 1989–1991 |
Zoglmann, Siegfried
(1913–2007) |
ab 1934 |
FDP bis 1970, ab 1974 CSU |
1963–1968 Mitglied des Landtages NRW
1957–1976 Mitglied des Deutschen Bundestages |
Zitat Wikipedia.
29. Dezember 2016
Auf der Jahresversammlung der Basisgruppe Suhl/Südthüringen der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschisten am 15. Dezember 2016 wurde folgende Erklärung zur Einweihung einer Gedenktafel für Suhler Nazis am „Volkstrauertag“ auf dem Hauptfriedhof in Suhl am 13. November 2016 verabschiedet:
Mit Empörung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass im Rahmen der Ehrungen zum „Volkstrauertag“ am 13. November 2016 auf dem Suhler Hauptfriedhof eine Gedenktafel „für Suhler Bürger“, die im sowjetischen Speziallager Nr. 2 in Buchenwald inhaftiert waren, angebracht wurde.
Der Text dieser Tafel spricht für die „verspätete Ehrung“, von Suhler Naziaktivisten, die als solche auf der Grundlage der Beschlüsse der Anti-Hitler-Koalition von den sowjetischen Organen inhaftiert und in das Speziallager 2 Buchenwald eingeliefert wurden.
Sie waren Blockleiter, Zellenleiter, aktive Mitglieder der NSDAP, Mitarbeiter der Gestapo, SS- und SA-Aktivisten und Polizisten, so sagt es das im Archiv der Gedenkstätte Buchenwald vorhandene Lagerjournal über die Insassen und den Grund ihrer Inhaftierung aus.
Als Block- und Zellenleiter waren sie auf Hitler vereidigt und lieferten Juden und Antifaschisten der Gestapo aus.
Der Text der Tafel auf dem Suhler Hauptfriedhof „Die Stadt Suhl gedenkt der Bürger ihrer Stadt, die im sowjetischen Speziallager Nr. 2 Buchenwald und in anderen Lagern der Alliierten unschuldig gelitten haben oder zu Tode gekommen sind.“
Die Haltung des Kulturausschusses des Suhler Stadtrates zu diesem Text ist für uns unverständlich und nicht zu billigen.
Wir fragen: Warum hat sich der Suhler Kulturausschuss dazu nicht sachkundig
gemacht, obwohl es dazu genügend Möglichkeiten gab?
Wir fragen: Wer ist die Stadt Suhl?
Wir fragen: Was heißt unschuldig?
Wir fragen: Sind Zellenleiter, Blockleiter, diejenigen, die im Auftrag des Naziregimes Bürger zu überwachen hatten, unschuldige Naziaktivisten?
Wir fragen: Warum wurde die Kritik des Stiftungsdirektors der Gedenkstätte Buchenwald Prof. Dr. Volkhard Knigge, veröffentlicht in der Tageszeitung „Freies Wort“, die Pläne der Stadt Suhl seien gekennzeichnet von „Unwissen und Gedankenlosigkeit, die zu Geschichtsklitterung und Geschichtsvergessenheit führen“, nicht beachtet?
NEIN, mit Duldung des Suhler Oberbürgermeisters wurde diese vollzogene „Ehrung“ von Suhler Naziaktivisten vorangetrieben und am „Volkstrauertag“ realisiert. Dazu sagte der Oberbürgermeister der Stadt Suhl Dr. Jens Triebel: „… auch Letztere haben nun … mit einer eigenen Gedenktafel am Suhler Ehrenmal eine Erinnerungsstätte gefunden, was richtig sei und längst überfällig war.“
Diese Worte entsprechen dem Zeitgeist und der Haltung derer, die diese verspätete Ehrung von Nazis am „Volkstrauertag“ im Jahr 2016 wollten.
Die Lehren:
Es ist an der Zeit die Geschichte der Stadt Suhl in den Jahren der faschistischen Herrschaft von 1933 bis 1945 in ihren historischen Zusammenhängen weiter aufzuarbeiten. Dies ist unsere Antwort und Aufgabe zugleich:
Die historische Wahrheit zu analysieren und diese öffentlich zu machen.
–
Quelle: R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N. 1999
Umgestaltung und Verfall in der Gedenkstätte Buchenwald seit 1990Schon im ersten Jahr der Wiedervereinigung begann eine Historikerkommission im Auftrag des deutschen Bundestages, Richtlinien für die Neukonzeption der KZ-Gedenkstätten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu erarbeiten. Die für die Gedenkstätte Buchenwald relevanten Leitlinien wurden im September 1991 von der Historikerkommission des Thüringischen Wissenschaftsministeriums veröffentlicht.Darin empfahlen die Kommissionsmitglieder, daß in Buchenwald „der Schwerpunkt auf dem Konzentrationslager (zu) liegen“ habe. Trotzdem beschäftigen sich die Leitlinien fast ausschließlich mit der Zeit nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt des Papiers steht die Planung einer zusätzlichen Gedenkstätte zum Speziallager Nr. 2 mit eigenem Ausstellungsbau und einer neu zu errichtenden Dauerausstellung zur „Vorgeschichte und Geschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald 1950- 1990″, mit deren Fertigstellung 1999 zu rechnen ist, außerdem die 1995 fertiggestellte „Neukonzeption und Neugestaltung der Dauerausstellung zum Konzentrationslager“.Schon die Wortwahl der „Leitlinien“ läßt vermuten, worum es den staatlich bestellten Neugestaltern geht. Die Ausdrucksweise der Historiker, die sich im Kampf gegen die „Parteilichkeit der DDR-Geschichtsschreibung“, „Staats-Propaganda“ und „politische Instrumentalisierung“ wähnen, lassen erkennen, daß der geschichtliche Ort zur Legitimation der neuen staatsoffiziellen Geschichtsversion mißbraucht werden soll. Heutzutage ist das die Totalitarismus-Theorie, die Deutsche als unschuldige Opfer von zwei Diktaturen darstellt und mit der Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus die Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen betreibt.Die Umsetzung der Leitlinien bestätigt die Vermutung. Hinter der „Effektenkammer“, in der sich die Hauptausstellung befindet, entstand eine Gedenkstätte für „Opfer des Stalinismus“, die bundesweit ihresgleichen sucht. Trotz internationaler Proteste wurden auf dem Gelände des Konzentrationslagers ein Ausstellungsgebäude, ein persönlicher Friedhof, eine aufwendige Flächenskulptur und eine reguläre Gedenkstelle mit Großkreuz (geplant) eingerichtet.Wichtige Veränderungen auf dem Gedenkstättengelände seit 1990
- seit 1990 private Kreuze auf dem Gräberfeld des Speziallager 2
- 1993-1995 Abriß eines DDR-Denkmals am Ort des Buchenwald-Schwurs und Verlegung einer Metallplatte am selben Ort;
- Bau eines Mahnmals für die jüdischen Opfer (Block 22);
- Bau eines Denkmals für ermordete Roma und Sinti (Block 14)
- 1995 Eröffnung der neuen Hauptausstellung in der ehemaligen Effektenkammer. Sie wurde von den Organisationen der ehemaligen KZ-Häftlinge stark kritisiert
- seit 1995 „Waldfriedhof“ aus hunderten von Stahlstelen auf dem Gräberfeld des Speziallager 2
- 1997 Eröffnung eines Ausstellungsgebäudes zur Geschichte des Speziallagers auf dem Gelände des Konzentrationslagers;
- Neubau eines Weges zum Speziallagergedenkort;
- Rekonstruktion der Zaunpfosten in diesem Bereich.
- seit 1997 gleichberechtigte Darstellung beider Lager auf den Schildern und in Publikationen
- umfangreiche Sanierungen an den ehemaligen SS-Kasernen (Verwaltung/Begegnungsstätte)
- Sanierung der KZ-Toranlage am östlichen Lagerrand Geplant:
- ab 1999 Gedenkkreuz (ca. 2 m Höhe) an einem Platz auf dem Gräberfeld
- Ende 1999 Einrichtung einer Ausstellung über die „Nationale Mahn und Gedenkstätte Buchenwald“ von 1950-1990 im Desinfektiosgebäude vor der Hauptausstellung
Der Verfall des Häftlingslagers
Neben den aktiven Veränderungen an Aussage und Gestaltung der Gedenkstätte gibt es „passive“ Veränderungen, die ebenfalls die Umbewertung des Ortes bewirken.
Kurz gesagt, verfällt das nordwestliche Häftlingslager, genaugenommen das „kleine Lager“ und der „Häftlingskrankenbau“. Erosion und Hanglage bewirken, daß die noch spärlich vorhandene Bausubstanz der ehemaligen Häftlingsbaracken langsam, aber sicher den Ettersberg hinabrutscht. Während in den vergagenen Jahren große Summen in die Rekonstruktion von SS-Bauten, den Neubau des Ausstellungsgebäudes und der Gedenkstätte für angebliche und tatsächliche Opfer des Stalinismus flossen, wächst buchstäblich Gras über einen zumindest noch rudimentär erhaltenen interessanten Teil des Häftlingslagers. In diesem Bereich führte die SS ihre mörderischen Fleckfieberversuche durch, litten zigtausende in der Quarantäne des „kleinen Lagers“, befand sich der Häftlingskrankenbau als Ort des Widerstands und auch das Lagerbordell, auf das noch heute keine Tafel hinweist.
Die TeilnehmerInnen der Antifa- Workcamps haben bis zum Arbeitsverbot durch Gedenkstättenleiter Knigge im Jahr 1997 (Siehe S. ) zahlreiche Praxisprojekte im Bereich des nordwestlichen Hauptlagers durchgeführt. Dazu gehörten Ausgrabungen, Instandsetzungs- und gartenpflegerische Tätigkeiten. Bis auf letztere wurden die Arbeiten seit 1997 kaum weiter geführt. Eine Ausnahme ist die durch ein Workcamp ausgeführte Entfernung von „inszenierten“, d.h. aus der DDR-Zeit stammenden Zaunpfosten.
AntifaschistInnen, die selbst auf dem Gelände gearbeitet haben, erbittert es besonders, den Verfall zu beobachten. Die Aussage der Gedenkstättenleitung, es bestehe „kein Bedarf“ an Praxisprojekten von Workcamps, wirken angesichts des Zustands zynisch und politisch motiviert.
Der untersuchte Bereich befindet sich an der Nordkante des Häftlingslagers und läßt sich in
- das „kleine Lager“ westlich der Mittelachse und
- den “ Häftlingskrankenbau“ an der nordwestlichen Ecke unterteilen.
Das kleine Lager bestand aus ca. 20 Baracken und wurde seit 1943 von der SS als Quarantänelager für neuankommende Häftlinge genutzt. Rund ein Drittel aller Gefangenen von Buchenwald waren hier eingepfercht. In Folge der Verschleppung von Häftlingen aus den östlichen Konzentrationslagern wuchs die Belegung einzelner Baracken auf über 1500 an, später errichtete die SS einen „Zeltplatz“ genannten Stacheldrahtverhau, wo tausende auf nacktem Boden vegetieren mußten. 18000 Insassen hatte das „kleine Lager“ bei der Befreiung Buchenwalds im April 1945. Im Auftrag der sowjetischen Militärbehörden wurden die Holzbaracken bis auf zwei abgerissen, wobei die Fundamente erhalten blieben.
Heute zerfällt das ursprünglich zusammenhängende Lager in den oberen Teil südlich des „Weges durch das Häftlingslager“, der von Baum- und Buschbewuchs freigehalten wird, und den unteren Teil, der nicht mehr als zum Lager gehörig erkennbar ist, weil er bis auf einen Trampelpfad und eine Lichtung im Wald verschwindet.
Der obere Bereich ist eine planierte Fläche, die zum Häftlingslager mit einer unbefestigten Erdstufe abschließt. Auf der Fläche befinden sich, gekennzeichnet durch Eckpfosten von ca. 50 cm Höhe, die Fundamente der ehemaligen Baracken und Reste der gepflasterten Lagerstraßen. Die noch erhaltenen Fundamentteile aus Beton sind ungeschützt der Witterung ausgesetzt und im Sommer wegen des dichten Bewuchses nicht zu erkennen, fehlende Hinweisschilder erschweren die Orientierung zusätzlich. Auf der ganzen Fläche verstreut finden sich, teils achtlos aufgetürmt, Fragmente der ehemaligen Baracken.
Das eindrucksvolle Fundment der ehemaligen Latrine wurde vor wenigen Jahren von TeilnehmerInnen des Antifa- Workcamps ausgegraben und erwies sich als reich an Fundstücken. Erst 1998- drei Jahre später- wurde es durch eine Abdeckung vor Witterungseinflüssen geschützt. Leider verdeckt diese das Objekt völlig und auch hier fehlen Hinweisschilder.
Anders die Situation im unteren Bereich. Die ehemaligen Baracken 57-59 und 62-67 sind vollständig mit Wald und ungemähter Wiese überwachsen. Nur ein schmaler Pfad führt zu der Lichtung, wo TeilnehmerInnen des Antifa- Workcamps ein ca. 10 m langes gemauertes Fundamentstück des „Kinderblocks“ freigelegt haben. Wie wertvoll dieser einzige nachvollziehbare Ort den BesucherInnen der Gedenkstätte ist, beweisen zahlreiche Gedenkkerzen auf dem Mauerrest.
Bis auf dieses Fundamentfragment ist die ehemalige bauliche Situation nicht durchschaubar, da hier nicht nur Barackenmarkierungen, sondern auch Hinweisschilder fehlen. Bei einem Besuch im April 1999 warnte stattdessen ein Schild vor dem „Betreten der Baustelle“.
Einbrüche im Gelände und teils gut erhaltene Fundamentreste lassen vermuten, daß aufschlußreiche Grabungen möglich wären. Auch ohne Werkzeug lassen sich leicht Spuren der NS-Vergangenheit finden.
Die Wegequalität im „kleinen Lager“ ist sehr schlecht. Zugang ist der nördliche „Weg durch das Häftlingslager“, der in diesem Bereich unbefestigt und bei Regen voller Pfützen ist. Die teils erhalte- nen historischen Wege und Treppen aus Bruchsteinen verfallen trotz ihres relativ guten Zustands, weil keine Bemühungen zur Konservierung unternommen werden.
Fazit: Der geschichtliche Ort „kleines Lager“ ist in kein nachvollziehbares museumspädagogisches Konzept eingebunden, es sei denn das, „Gras über die Sache wachsen zu lassen“. Der Ort ist schwer zu ereichen, die Beschilderung ohne Vorkenntnisse verwirrend, die historische Gebäudekonstellation nicht mehr nachvollziehbar. Bauliche Reste von Baracken und Wegen sind dem Verfall preisgegeben oder werden durch Abdeckungen dem Blick der BesucherInnen entzogen. Seit 1997 ist die Sicherung vorhandener Fundstücke ebenso unterblieben wie weitere Forschung auf dem Gelände.
Der Häftlingskrankenbau erschließt sich ebenso wie das „kleine Lager“ über den „Weg durch das Häftlingslager“. Die auf Drängen der kommunistischen Häftlinge errichtete ehemals aus 7 Baracken bestehende Anlage diente als Krankenhaus und war ein wichtiger Treffpunkt der illegalen Widerstandsorganisation im Konzentrationslager. Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß schon zu Zeiten der DDR die Fundamente einer Baracke aufgemauert, Wege angelegt und ein Gedenkstein gesetzt wurde. Die Flächen außerhalb dieser Anlage sind dicht bewaldet.
Wie im „kleinen Lager“ findet auch im Häftlingskrankenbau nur noch Gartenpflege statt, das heißt, daß Wege, der ehemalige Garten und die beiden komplett erhaltene Fundamente halbwegs von Unkraut frei gehalten werden. Der bauliche Zustand der Anlage ist dem entsprechend. Die aufgemauerten Ziegelfundamente der „chirurgischen Abteilung“ zerbröseln, umgebende Wurzeln drücken die Mauern ein. Ähnlich ergeht es einer freigelegten Fundamentplatte aus Beton, die langsam überwaldet. Im Wald verborgen liegt auch das Fundament der geschichtlich interessanten, weil kaum erforschten Bordellbaracke .
Die Qualität der Wege ist dank der DDR- Gedenkstätte relativ gut. Die beiden freigelegten Barackenflächen sind gut zu erkennen und relativ detailiert Beschildert. Durch die Überwaldung eines Großteils des Bereichs und das Fehlen von Markierungen ist die ursprüngliche Situation allerdings nicht mehr nachvollziehbar, mensch fühlt sich außerhalb des Häftlingslagers.
Deutlich abgetrennt von dem bewaldeten Bereich wurde nach 1990 eine Krankenbaracke aus historischen Bauteilen aufgestellt, die seit kurzem mit großem technischen Aufwand vor Anschlägen geschätzt wird. Leider ist das Gebäude nicht zu betreten, keine Hinweistafel informiert über Funktion und Geschichte. Unweit davon lagert seit einigen Jahren ein Stapel mit zahlreichen historischen Barackenteilen aus Holz ungeschützt im Freien.
Fazit: Auch die Situation im „Häftlingskrankenbau“ zeigt, daß die Gedenkstättenleitung diesen Teil dese Lagers offenbar aufgegeben hat. Die Gesamtanlage ist kaum zu erkennen, die baulichen Reste bleiben fragmentarisch und verfallen, Pläne zur weiteren Erforschung des Areals gibt es offenbar nicht. Auch die Aufstellung der Krankenbaracke erfolgte ohne ausstellungspädogogisches Konzept, ohne Hintergrundwissen ist der Bezug zum „Häftlingskrankenbau“ kaum herzustellen.
Die Gedenkstättenleitung vernachlässigt die Erhaltung authentischer Orte des nationalsozialistischen Konzentrationslagers. Entgegen der Empfehlung der Historikerkommission, das Gedenken an Speziallager Nr. 2 dem an das Konzentrationslager „nachzuordnen“, wird in Buchenwald viel getan, um Unterschiede zu verwischen. Der beschriebene bauliche Verfall und die museumspädagogische Ideenlosigkeit im nordwestlichen Hauptlager sind Indizien dafür.
Andere „passive“ Maßnahmen haben ebenfalls das Ergebnis, das NS-Lager verschwinden zu lassen. Schon die Tatsache, daß auf Beschilderungen und in Publikationen Konzentrations- und Speziallager gleichberechtigt nebeneinanderstehen, gibt zu denken.
Dazu kommt die Tatsache, daß durch die jetzige Wegführung das Häftlingslager kaum mehr wahrgenommen wird. Die meisten BesucherInnen betreten das Lager durch das Haupttor, überqueren den Appellplatz zum Kremtorium, sehen sich an der „Effektenkammer“ mit drei Ausstellungen konfrontiert und stehen schließlich vor der Gedenkstätte für deutsche Internierte des Speziallagers Nr. 2, die zu 80% überzeugte Nazis waren. Das eigentliche Häftlingslager mit den unauffälligen Mahnmalen verschiedener Opfergruppen wird häufig schon aus zeitlichen Gründen nicht angesehen. Die beschriebenen authentischen Orte, schlecht erschlossen und beschildert und im Zustand des Verfalls, bleiben unsichtbar.
Vor dieser Situation stehen BesucherInnen, die aus der ganzen Welt nach Buchenwald kommen, um sich der 240000 Gefangenen und 56000 Toten des NS-Konzentrationslagers zu erinnern. Das Resultat ist, daß sich heute manche ehemalige Häftlinge von den Gedenkstätten „nicht mehr repräsentiert“ fühlen. Dafür besuchen jetzt Neonazis, oft in Gruppen, die Folterstätten ihrer ideologischen Vorbilder.
Die Leitung der Gedenkstätte Buchenwald ist aufgefordert, ihre ideologisierende Geschichtsdarstellung aufzugeben. Sie muß sich ihrer Aufgabe stellen und in Vermittlung, Erhaltung und Erforschung des NS-Konzentrationslager investieren. Die Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus ist heute so nötig wie immer, die ehemaligen KZ als sichtbare Orte des NS-Terrors spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wer sie bagatellisiert und einreiht, beweist, aus der Geschichte nicht gelernt zu haben.
Berlin, 1.6.1999 |
„Feindliche Übernahme? Die Neuorientierung der Gedenkstätte Buchenwald“:
Ausriß.
http://www.hart-brasilientexte.de/2018/07/17/antisemitismus-jugendlicher-kippa-traeger-in-duesseldorf-angegriffen-juedische-allgemeine-juli-2018-autoritaeten-kommen-bei-judenhass-foerderung-weiter-gut-voran/
USA, NATO, Nazi-Kriegsverbrecher und die entsprechende Positionierung der DDR:
TV Arte:
DIENSTBEREIT
Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA
Dienstag, 15. Oktober um 23:35 Uhr (52 Min.)
Wiederholung am Montag, 21.10. um 9:00 Uhr
Während des Kalten Krieges rekrutierte die CIA zahlreiche ehemalige Nazigrößen und italienische Faschisten als Agenten für ihre weltweiten Operationen gegen den Kommunismus. Anhand jüngst freigegebener Akten skizziert der Dokumentarfilm zum ersten Mal ein weltumspannendes Netzwerk, das weit in die Machtstruktur der BRD reichte
Sie waren Verbrecher, manche von ihnen sogar Folterer und Massenmörder: Hochrangige Nationalsozialisten und überzeugte Faschisten waren seit 1945 angeblich europaweit auf der Flucht vor der Justiz der Alliierten. Doch den Siegern ging es weniger um Moral und Gerechtigkeit. Im Kalten Krieg zwischen Ost und West war der Kommunismus für den Westen der Feind – und machte die alten Nationalsozialisten zu willkommenen Mitkämpfern.
Die CIA rekrutierte zahlreiche ehemalige Nazigrößen und italienische Faschisten als Agenten für ihre weltweiten Operationen gegen den Kommunismus. Sie organisierten Folter, Todesschwadronen und Geheimdienste in den pro-amerikanischen Militärdiktaturen Südamerikas. Sie waren beteiligt an Putschversuchen in Italien und sie etablierten Machtstrukturen in Europa. Das offiziell verschwundene Gold des “Dritten Reiches” finanzierte einen Teil dieser Arbeit. Wie weit reichte die Zusammenarbeit der CIA mit den Henkern der Nazis?
Der Dokumentarfilm rekonstruiert eine bisher unbekannte Dimension des Bündnisses zwischen Nazis und der CIA im Kalten Krieg. Anhand jüngst freigegebener Akten skizziert er zum ersten Mal ein perfides, weltumspannendes Netzwerk, das weit in die Machtstruktur der Bundesrepublik reicht. In “Dienstbereit – Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA” schreiben Experten die offizielle Geschichtsschreibung des Kalten Krieges um. Es kommen hochrangige Vertreter aus Politik, Presse und der Wissenschaft zu Wort – ebenso wie Stefano Delle Chiaie, ein italienischer Faschist, der heute seine Mittäterschaft bei geheimen CIA-Operationen zugibt. Er berichtet aus dem Innern der unheilvollen Verbrüderung zwischen Verbrechern und Demokratien.(Ob der Film wohl im deutschen Schulunterricht beim Thema Kalter Krieg/DDR/Mauer/Bündnispartner USA gezeigt werden darf?)
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Roosevelt, Truman, Ausriß.
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“Gewiß, Fanatiker sind wir, denn ohne Fanatismus wird nichts Großes geschaffen.” Hermann Göring, Ministerpräsident von Preußen, Reichsminister für Luftfahrt und General der Infanterie, in “Aufbau einer Nation”, 1934. “Ein Wort des Führers und jeder stürzt, den er beseitigt zu sehen wünscht…Hiermit und hierdurch beweist das deutsche Judentum mehr denn durch alle unsere Angriffe und Reden, wie recht wir mit unserer Abwehraktion gegen sie gehabt haben. Hier zeigt sich der Jude in seinem Element, hier erlügt und erdichtet er seine Greuelmärchen…Die Juden waren es auch, die die Führer der Marxisten und Kommunisten in erster Linie stellten…Theater, Film, Musik und Zeitungswesen sind vom jüdischen Geist befreit…Und er sprach von der tiefen Friedenssehnsucht des deutschen Volkes…und beteuerte vor der ganzen Welt, daß Deutschland und kein deutscher Staatsmann daran dachte, irgendein Land, gleichgültig welches, anzugreifen, sondern daß dieses Deutschland mit all seinen Nachbarn in von aufrichtiger Achtung getragener Zusammenarbeit leben wollte…Deutschland verzichtet auf Eroberungen…Die große Entscheidung aber, um die es ging, für Deutschland, für Europa und für die ganze Welt, war die Auseinandersetzung zwischen dem Hakenkreuz und dem Sowjetstern…Deutschland aber ist und bleibt das Herz Europas…”
Zahlreiche offizielle ideologische Positionen, Wertvorstellungen, Feindbilder aus der Nazizeit sind auch heute, im neoliberalen Kapitalismus, wieder hochaktuell, können in bestimmten staatlichen/öffentlichen/politischen Sektoren enorm der Karriereförderung dienen.
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–Wahlkampf im Hitler-Kapitalismus, im heutigen Kapitalismus – Parallelen:“Adolf Hitler schafft den Weltfrieden. Gib ihm deine Stimme!”
Theater in Nordhausen/Thüringen, 1936. Ausriß.
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Nazi-Geheimdienstleute im Bundestag, in der BRD-Regierung – Der Fall Theodor Oberländer. In sämtlichen Schulen von Thüringen, darunter dem heutigen Kyffhäuserkreis, lernten zur DDR-Zeit die Schüler detailliert, wer Theodor Oberländer aus Meiningen war, was er angerichtet hatte. Indessen muß bezweifelt werden, daß nach dem Anschluß von 1990, angesichts stark abstürzenden Schulniveaus, Thüringer Schüler weiterhin alles Notwendige über den Meininger Theodor Oberländer erfahren:
“Bandera-Leute”:
Ausriß, “In schwerer Zeit”, Generalleutnant Popjel, 1959. “Bandera war Agent des deutschen Spionagedienstes.Er beteiligte sich als Kompanieführer im berüchtigten Bataillon `Nachtigall`am Überfall auf die UdSSR. Politischer Kommandeur dieser Einheit war der ehemalige Bonner Minister Oberländer. Sie besetzte am 30.Juni 1941 die sowjetische Stadt Lwow und veranstaltete ein grauenhaftes Massaker unter der Bevölkerung. Später war Bandera Polizeichef in der von den Faschisten okkupierten Ukraine…er wußte um die Rolle Oberländers bei denMorden in Lwow und anderen Orten.”
http://de.ddr2.wikia.com/wiki/Braunbuch_BRD
Die westliche Sicht – Wikipedia:
Oberländer widmete sich vor dem Hintergrund seiner agrarwissenschaftlichen Tätigkeit vor allem der Ostforschung, die sich zum Ziel gesetzt hatte, den deutschen Herrschaftsanspruch über den osteuropäischen Raum wissenschaftlich zu untermauern. Zu diesem Zweck gründeten sich 1931 in der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften (VFG; siehe Volks- und Kulturbodenforschung). Oberländer wurde am 19. Dezember 1933 zunächst Geschäftsführer, am 27. März 1934 aber durch Emil Meynen abgelöst.[12] Oberländer blieb jedoch Vorstandsmitglied in der ebenfalls am 19. Dezember 1933 gegründeten Unterorganisation Nordostdeutsche Forschungsgemeinschaft (NODFG) in Berlin.
In seinen Publikationen behauptete Oberländer, dass „für ganz Europa […] das Anschwellen der gesamtslawischen Bevölkerung zu einer ernsten Gefahr werden“ könne.[13] Eine weitere Gefahr stelle das Judentum dar, das in Osteuropa den Kommunismus verbreite.[14]Vor allem sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Peter Heinz Seraphim veröffentlichte dazu mehrere antisemitische Schriften, von denen einige unter Oberländers Mitwirkung herausgegeben wurden.
Nach dem Polenfeldzug setzte er sich für die kompromisslose ethnische Säuberung des von Deutschland annektierten Westpolens ein. Er hielt sie für „eine absolute Notwendigkeit, wenn die Reinerhaltung der Rasse gewährleistet sein soll.“[2][15] Am 27. Juni 1940 begann im besetzten Polen die erste Arbeitstagung des Instituts für Deutsche Ostarbeit Krakau, die von Generalgouverneur Frank persönlich eröffnet wurde und bei der NODFG-Vorstandsmitglied Oberländer als einer von elf geladenen NS-Hochschuldozentenreferierte.[16]
Im Oktober 1944 wurde er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg der NSDAP, die jedoch bis Kriegsende nur eine einzige Fachtagung abhielt (Prag, 31. Oktober bis 2. November 1944).[17]
Nach dem Ersten Weltkrieg war Oberländer Mitglied der Gilde Greif, einer aus der Jugendbewegung hervorgegangenen Studentenverbindung.[18] Im Rahmen einer Wehrsportübung in Forstenried nahmen er und weitere Mitglieder der Gilde am 9. November 1923 am Hitlerputsch in München teil,[18][19] nach eigenem Bekunden „eher zufällig“. Für die Teilnahme am Hitlerputsch saß er vier Tage in Haft.
Oberländer wurde danach vorübergehend Mitglied der rechtsextremen paramilitärischen Vereinigung Bund Oberland und des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes.
Am 1. Mai 1933 trat Oberländer in die NSDAP (Mitgliedsnr. 2.331.552) ein.[20] Ebenfalls 1933 wurde er im Range eines Obersturmführers Mitglied der SA. Vom 1. Juli 1933 bis zum 1. Juni 1937 war er in leitender Position (Gauamtsleiter des Gau-Grenzlandamtes) Mitglied der NS-Gauleitung von Ostpreußen.
Am 26. Mai 1933 wurde Oberländer Leiter der Landesgruppe Ostpreußen des neugegründeten nationalsozialistischen Bundes Deutscher Osten, auf persönlichen Vorschlag von Rudolf Heß wurde er am 8. Oktober 1934 dann zum Leiter dieser Organisation.[21] Auf einer BDO-Tagung in Bochum unter Oberländers Vorsitz, bei der auch Hitler zugegen war, kam es zu derart wüsten antipolnischen Ausfälligkeiten einiger Redner, dass darüber dem polnischen Außenministerium berichtet wurde.[22] BDO-Chef Oberländer war federführend an den Germanisierungsmaßnahmen der ostpreußischen Gauleitung in Masuren beteiligt.[23]
Im Januar 1934 wurde Oberländer „Dozent für Ostfragen“ beim Außenpolitischen Amt der NSDAP[24] und hielt Vorträge vor NS-Funktionären.
1934 wurde Oberländer Leiter des Landesverbandes Ostpreußen des nationalsozialistischen Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA).
Am 13. Juli 1934 wurden im litauischen Memelgebiet die beiden örtlichen Naziparteien wegen Hochverrates verboten. Ihren Führern wurde in Kaunas der Neumann-Sass-Prozess (14. Dezember 1934 bis 26. März 1935) gemacht, der für internationales Aufsehen sorgte.[25][26] In der Anklageschrift wurde Oberländer als „Berater für Ostfragen“ der NSDAP identifiziert, der von Ostpreußen und Berlin aus auf zahlreiche Personal- und Sachentscheidungen Einfluss nahm und im Memelland einen Putsch nach dem Muster Österreichsmit vorbereitet hatte. Für Oberländers Mitwirkung am Fememord an dem memelländischen NS-Funktionär Georg Jesuttis, wie 1935 von Emigranten behauptet, gibt es keine Belege.[27] Nach Verkündung der Urteile hielt Oberländer auf einer VDA-Veranstaltung eine Drohrede gegen Litauen.[28]
Am 31. März 1936 stellte Oberländer bei der Reichsleitung der NSDAP wegen seiner Teilnahme am Hitlerputsch den Antrag auf Verleihung des Blutordens.[29] Der Antrag wurde abgelehnt, weil Oberländer sich nach 1923 nicht weiter in der NSDAP engagiert hatte.
Im November 1936 lehrte Oberländer als Gastdozent an der Burg Vogelsang.[30]
Am 1. Februar 1937 wurden VDA und BDO der neugegründeten Volksdeutschen Mittelstelle der SS unterstellt,[31] die nunmehr die gesamte politische Arbeit unter den Volksdeutschen bündeln sollte. Da Oberländer der SS zu eigenwillig und nicht linientreu genug erschien, beendete im Frühjahr 1937 eine innerparteiliche Intrige zwischen SS und Ostpreußens Gauleiter Koch seine Karriere.[32][33] Koch behauptete, Oberländer habe streng vertrauliche Parteischreiben verschwinden lassen, und entband ihn zum 1. Juni 1937 sämtlicher Funktionen in der Gauleitung Ostpreußens. Verhöre und Haussuchungen erbrachten zwar keine Beweise für diese Behauptung, Oberländer musste aber auf Anweisung Kochs den Gau verlassen.[34]
Am 31. Juli 1937 entband der Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle, Werner Lorenz, nach entsprechenden Eingaben durch Gauleiter Koch Oberländer außerdem von sämtlichen Funktionen in VDA und BDO.[35]
Oberländers Partei- und Verbandskarriere war damit beendet, er stand bis Kriegsende unter Beobachtung des SD[34] und galt offiziell als politisch „etwas zweifelhaft“.[36]
1923 und 1924 leistete Oberländer je fünf Monate als Zeitfreiwilliger bei einem Infanterieregiment der Reichswehr ab und nahm regelmäßig an Reserveübungen teil. 1933 war er Feldwebel der Reserve, 1937 Leutnant der Reserve.
Über seine Aufenthalte in der Sowjetunion (1930, 1932 und 1934) verfasste er Berichte an „politische und militärische Stellen“.[2] Sein Zusammentreffen mit Karl Radek 1934 soll einer der Anklagepunkte im Schauprozess gegen Radek 1937 gewesen sein.[37]
Von 1933 bis 1937 war Oberländer als Leiter des Gaugrenzlandamtes für die Überwachung der nationalen Minderheiten in Ostpreußen zuständig[38] und organisierte durch BDO und VDA im angrenzenden Ausland ein Netzwerk aus Informanten (Bund heimattreuer Posener, Bund heimattreuer Ost- und Westpreußen und andere), das allein in Polen aus 300 Personen bestanden haben soll.[39] Bereits in dieser Zeit arbeitete Oberländer mit der Abwehr und dessen Abteilung II (Sabotage und Sonderaufgaben) zusammen. Oberländer: „Zwischen Abwehr II und den volksdeutschen Verbänden kam es zu einer engeren Zusammenarbeit. Es gab keine Tagung, an der nicht Offiziere von Abwehr II teilnahmen.“[40]
Nach dem Ende seiner Partei- und Verbandskarriere wurde Oberländer 1937 von der Abwehr angeworben. Bis 1943 war er für die Abteilung II (Sabotage und Sonderaufgaben) tätig.
Am 2. Oktober 1937 beorderte das Reichskriegsministerium Oberländer zur Verwendung als Osteuropaexperte nach Berlin, wo er sich bis zum 31. Januar 1938 aufhielt, während dieser Zeit war er formal wegen zweier „Reserveübungen“ von seiner Lehrtätigkeit beurlaubt.[41]
Von Ende Mai bis Mitte August 1939 folgten erneute Beurlaubungen zu „Reserveübungen“, diesmal zur Abwehrstelle II in Schlesien „zur Durchführung besonderer Aufgaben, verbunden mit einer Auslandsreise“.[42] Diese Geheimdienstfiliale bildete zu dieser Zeit Einheiten in Zivil aus, die während des Überfalls auf Polen unter anderem im Oberschlesischen Industriegebiet Objekte besetzten.[43] Ebenso lieferte sie die polnischen Uniformen und Ausrüstungsgegenstände, die beim Überfall auf den Sender Gleiwitz verwendet wurden.[44] Konkrete Belege zu Oberländers Tätigkeit in diesem Zusammenhang fehlen bislang.
Anfang 1941 war Oberländer, jetzt Oberleutnant der Reserve, bei der Abwehrstelle II in Krakau als „Sachverständiger für ukrainische Fragen“ tätig. In dieser Eigenschaft war er im Auftrag des OKW an Verhandlungen mit den ukrainischen Nationalisten unter Stepan Bandera beteiligt.[45]
KGB-Dokument zu Aktivitäten Oberländers und des ukrainischen Nachtigall-Bataillons (1959)
Am 8. Mai 1941[46] trat Oberländer seinen Dienst beim Bataillon Nachtigall an, einer Einheit aus polnischen und französischen Kriegsgefangenen ukrainischer Nationalität, die der Abwehr unterstand. Oberländer fungierte als Ausbilder, Dolmetscher und „Sachverständiger für die Behandlung fremden Volkstums“[47] und stand dem Befehlshaber der Einheit, Oberleutnant Albrecht Herzner, als Verbindungsoffizier zur Seite.[48]
Am 18. Juni 1941 wurde Nachtigall in Richtung sowjetischer Grenze in Marsch gesetzt und erhielt am 29. Juni den Befehl, bei der Besetzung von Lemberg mitzuwirken.[49] Die Einheit drang noch vor der Wehrmacht nachts in die Stadt ein[50] und besetzte unter anderem den Radiosender, über den am 30. Juni 1941 die Unabhängigkeit der Westukraine verkündet wurde. Erst am Nachmittag machten reguläre Einheiten der Wehrmacht dem ein Ende, und der verantwortliche Nationalistenführer Stepan Bandera wurde am 5. Juli verhaftet.
Oberländer befand sich bis zum 6. Juli 1941 in Lemberg, in dieser Zeit beteiligten sich Angehörige seiner Einheit zusammen mit ortsansässigen Kollaborateuren an systematischen Massenmorden an der Zivilbevölkerung, dem sogenannten Massaker von Lemberg. Ein schriftlicher Befehl Oberländers hierzu hat sich im Nachhinein nicht gefunden, er selbst hat jede Beteiligung an dem Massaker geleugnet. Unter den jüdischen Zivilisten, die von Nachtigall-Angehörigen misshandelt wurden, befand sich auch der junge Simon Wiesenthal, der deshalb nach dem Krieg jeden persönlichen Kontakt zu Oberländer strikt ablehnte.[51]
Nachdem bekannt wurde, dass die Westukraine nicht unabhängig, sondern ab 1. August 1941 Teil des deutschen Generalgouvernements werden sollte, wurde die Einheit unzuverlässig, und Desertionen häuften sich. Am 25. Juli 1941 inspizierte Admiral Canaris die Einheit in der Nähe von Winniza[52] und befahl am 30. Juli ihre Auflösung. Oberländer begleitete die Einheit zurück nach Krakau, wo sie am 15. August entwaffnet und interniert wurde.
Oberländer blieb als Verbindungsoffizier der Abwehr II beim AOK XVII der Heeresgruppe Süd in Poltawa,[53] in dieser Zeit soll er auch die Bildung der Sabotageeinheit Tamara II betreut haben.[54]
Am 14. Oktober 1941 erhielt Oberländer den Befehl zur Aufstellung und Ausbildung einer weiteren Geheimdienst-Einheit, des Sonderverbandes Bergmann, deren Kommandeur er bis 1943 war. Die Einheit wurde aus sowjetischen und französischen Kriegsgefangenen kaukasischer Herkunft rekrutiert und sollte durch Eroberung des Kreuzpasses die Besetzung Georgiens sichern, wozu es aber nicht kam.[55]
„Bergmann“ wurde von November 1941 bis Juli 1942 in Neuhammer und Mittenwald (Gebirgs- und Winterkampfschule) ausgebildet, erreichte am 25. August 1942 Pjatigorsk und war dann bis zum 11. Januar 1943 im Nordkaukasuseingesetzt. Oberländer wurde ein Frontabschnitt bei Naltschik zugeteilt, von wo aus er außerdem Widerstandsgruppen bekämpfte und Anschläge und Sabotageaktionen hinter den feindlichen Linien durchführte.[50] Anfang Oktober 1942 wurde Oberländer durch General von Kleist mit der Kontrolle der Kriegsgefangenenlager im Nordkaukasus beauftragt, in die er Beobachter entsandte.[56] Sowjetische Quellen beschuldigten Oberländer später, sich persönlich für eine Verschlechterung der Haftbedingungen sowjetischer Kriegsgefangener eingesetzt zu haben, um sie zur Kollaboration zu zwingen.[57][58]
Oberländer stritt die Anschuldigungen ab und behauptete, er habe sich im Gegenteil für die Verbesserung der Haftbedingungen eingesetzt,[59] an denen fast 50 % aller kaukasischen Kriegsgefangenen starben.[60]
In Oberländers Einsatzbereich führte die SS-Einsatzgruppe D unter Walther Bierkamp Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung durch. Am 19. August und am 20. September 1942 wurden bereits 850 Bergjuden in der Nähe von Mosdok (Kolchosen Bogdanovka und Menžinskoe) ermordet, weitere 1000 fielen den Deutschen im Oktober 1942 in Naltschik in die Hände, die zum Tragen des Judensterns und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden.[61] Oberländer, der von der SS als Sachverständiger hinzugezogen wurde, bezeugte, dass die Bergjuden rassisch gesehen keine wirklichen Juden, sondern lediglich konvertierte Kaukasier seien, so dass die SS auf ihre Ermordung bis zum deutschen Rückzug verzichtete.[62][63]
Da Oberländers Einheit mittlerweile nicht mehr „Abwehrmäßig eingesetzt“ war, gab die Abwehr sie Mitte Dezember 1942 an das Oberkommando des Heeres (OKH) ab.[64] Nach dem Rückzug der Wehrmacht aus dem Kaukasus wurde sie auf die Krim verlegt, wo sie nordöstlich von Sewastopol zur Bekämpfung von Widerstandsgruppen eingesetzt wurde.
An seine Vorgesetzten verfasste Oberländer als Abwehr-Offizier fünf Denkschriften (Oktober 1941 bis November 1942)[65] bzw. als Offizier der Wehrmacht drei weitere (März bis Juni 1943).[66] Die Denkschriften wurden in Ostministerium und Wehrmacht in größeren Stückzahlen weiterverbreitet,[2] zwei davon wurden Hitler persönlich vorgelegt. 1987 wurden sechs der Denkschriften von der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt unter dem Titel „Der Osten und die deutsche Wehrmacht“ veröffentlicht.[67] In ihnen bekannte er sich ausdrücklich zu Hitlers Kriegszielen: Trennung der eroberten Gebiete von der Sowjetunion (S. 93) unter Ausschaltung des Judentums (S. 94) und Schaffung eines von Deutschland geführten Großraums Europa (S. 109). Die Deutschen seien das „zur Führung berufene Volk“ (S. 109). Zudem müsse der Kaukasus von Deutschland erobert werden, um diesen Großraum „im Kampf gegen Bolschewismus und Amerikanismus“ blockadefest zu machen (S. 43, 48). Deutsche „Siedlungsziele“ seien am besten „so zu stecken, daß bei einem Optimum an neuem Volksboden möglichst wenige Völker von ihnen betroffen werden und dadurch in Gegensatz zu uns geraten“ (S. 114–115).
Oberländer appellierte jedoch als Nationalsozialist (S. 107) an „das staatsmännische Genie des Führers“ (S. 107–108), einen Politikwechsel zu veranlassen. Scharfe Kritik übte er dabei an der brutalen deutschen Besatzungspolitik vor allem seines alten Rivalen Erich Koch (S. 68–84, 112, 115, 123), der dem Punkt 24 des NSDAP-Parteiprogramms zuwiderhandle (S. 116). Oberländer lehnte jeden Rassismus gegenüber der osteuropäischen Bevölkerung ab, diese bestehe keineswegs aus Untermenschen (S. 121), „der Anteil der nordischen Rasse“ sei sogar „erheblich höher als gemeinhin angenommen“ (S. 114). Die deutsche Besatzungspolitik widerspreche den Reichsinteressen (S. 113), da sie selbst die kollaborationswillige Bevölkerung in eine „deutschfeindliche Einheitsfront“ zwinge (S. 114). Man müsse aufhören, die besetzten Gebiete als Kolonie zu behandeln (S. 113) und öffentlich „uferlose Siedlungsziele“ zu propagieren (S. 123, ein Seitenhieb gegen den berüchtigten Generalplan Ost seines Fachkollegen Konrad Meyer), die Ukrainer z. B. seien potenziell kollaborationswillig („Polen gegen uns, Ukrainer für uns“, S. 114–115). In den besetzten Gebieten müsse eine gewisse Selbstverwaltung ermöglicht werden, wobei die „Militär- und Wirtschaftsverwaltung in deutscher Hand“ verbleiben müsse (S. 47). Wenn ein solcher „psychologische Sieg der Etappe“ gelinge, „sind wir nicht zu schlagen, wie lange der Krieg auch dauern mag“ (S. 101). Erlaube man in großem Stil die Aufstellung von Armeen aus Kollaborateuren, spare dies „kostbares deutsches Blut“ (S. 98, 100, 112, 125). Ohne einen radikalen Politikwechsel könne der Krieg militärisch aber nicht mehr gewonnen werden (S. 121), und Deutschland müsse „im Kampf mit dem Slawentum für Klein-Europa gegen Osteuropa verbluten“ (S. 127).
Oberländers Denkschriften, vor allem die letzte vom 22. Juni 1943, wurden zwar in Ostministerium und Armee positiv aufgenommen und weiterverteilt, wurden aber von SS, OKW und Erich Koch als anmaßend und zersetzend angesehen.
Am 4. August 1943 wurde Oberländer ins Führerhauptquartier befohlen, wo ihm das Kommando über seine Einheit entzogen wurde. Die Einheit Bergmann wurde aufgelöst und in drei separate Bataillone aufgeteilt. Zurück auf der Krim verabschiedete sich Oberländer am 22. August 1943 von seiner Einheit und kehrte nach Prag zurück.
Von Prag aus wurde er zu einem Lehrgang an die Bataillonsführerschule Antwerpen geschickt und dann am 11. November 1943 ohne offizielle Angabe von Gründen aus der Wehrmacht entlassen.[18][68]
Aufruf zur Anklage Theodor Oberländers von Vertretern aus Kultur und Wissenschaft der DDR
Von 1945 bis 1946 befand sich Oberländer in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Danach war er zunächst als Landarbeiter im Kreis Uelzen und später als Geschäftsführer der Samenzuchtfirma TERRA in Bayern tätig. Aus amerikanischen Akten geht hervor, dass er bis 1949 für US-Geheimdienste Nachrichten aus Osteuropa auswertete und selbst noch bis mindestens 1954 überwacht wurde.[18] Im Zuge des Entnazifizierungsverfahren wurde er als „entlastet“ eingestuft.[18]
1948 wurde er zunächst Mitglied der FDP. 1950 gehörte er zu den Mitbegründern des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) und wurde sogleich Landesvorsitzender des BHE in Bayern. Von 1951 bis 1955 gehörte Oberländer dem GB/BHE-Bundesvorstand an und war zuletzt von 1954 bis 1955 dessen Bundesvorsitzender.
Von 1950 bis 1953 gehörte Oberländer über die Liste des BHE dem Bayerischen Landtag an. Vom 3. Januar 1951 bis zum 24. Februar 1953 war Oberländer Staatssekretär für Flüchtlingsfragen im bayerischen Staatsministerium des Innern.
Oberländer wurde 1953 Mitglied des Deutschen Bundestages, dem er bis 1961 angehörte. Bei der Bundestagswahl 1953 zog er über die bayerische Landesliste des BHE ins Parlament ein, bei der Bundestagswahl 1957 als direkt gewählter CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Hildesheim.
Am 20. Oktober 1953 wurde er als Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Am 1. Februar 1954 wurde das von ihm geleitete Ministerium in Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte umbenannt. Als Minister förderte er entscheidend die Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in die Bundesrepublik, trat aber zugleich für die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 ein.
Am 12. Juli 1955 verließ er gemeinsam mit Waldemar Kraft und anderen (Gruppe Kraft/Oberländer) die GB/BHE-Bundestagsfraktion. Am 15. Juli 1955 schloss er sich gemeinsam mit dieser Gruppe als Gast der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. 1956 traten die Mitglieder der Gruppe Kraft/Oberländer der CDU bei und wurden am 20. März 1956 auch Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Bei den Christdemokraten bekleidete Oberländer von 1958 bis 1964 die Funktion als Vorsitzender des Landesverbandes Oder-Neiße.
Das Politbüro des ZK der SED wollte am Beispiel Oberländers die „Wesensgleichheit des Bonner Systems mit dem Hitlerfaschismus beweisen“.[18] Am 29. April 1960 wurde Oberländer in der DDR in einem Schauprozess in Abwesenheit wegen der Erschießung von mehreren tausend Juden und Polen in Lemberg zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Der Journalist und Autor Bernt Engelmann, späterer Prozess-Gegner Oberländers, wie auch andere wurden dabei in der Kampagne gegen Oberländer von der DDR-Administration juristisch wie geheimdienstlich unterstützt. Akten des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen belegen mittlerweile, dass dabei Zeugenaussagen gefälscht und Verteidigerrechte beschnitten bzw. Dokumente gefälscht wurden.[18][69] Die Bonner Staatsanwaltschaft kam daher bereits im April 1961 zum Schluss, dass es für die Anschuldigungen keinerlei Basis gibt.[70] Sein Verteidiger Friedrich Wolff gab erfolglos zu bedenken, Oberländer sei lediglich ein „ungeheuer agiler und geltungsbedürftiger Mitläufer“ gewesen und „habe das Rechtswidrige seines Tuns nicht zu erkennen brauchen.“[71]
Nach der Verurteilung lehnte Bundeskanzler Adenauer ein Rücktrittsangebot Oberländers zunächst noch ab. Nachdem die SPD aber einen Untersuchungsausschuss über die Vergangenheit Oberländers beantragt hatte, trat er schließlich am 4. Mai 1960 nach Erreichen der Pensionsberechtigung unter Zurückweisung der Vorwürfe zurück. Zuvor hatte er zahlreiche Prozesse gegen seine Gegner angestrengt, denen er sich auch als Pensionär weiterhin widmete.
Bei der Bundestagswahl 1961 verfehlte Oberländer als Kandidat auf der niedersächsischen Landesliste der CDU den Wiedereinzug in den Bundestag, rückte jedoch am 9. Mai 1963 für die verstorbene Abgeordnete Elisabeth Vietjenach und gehörte dem Parlament bis zum Ende der Wahlperiode 1965 an.
In den 1970er Jahren engagierte sich Oberländer in der Gesellschaft für freie Publizistik und im Verein für das Deutschtum im Ausland. 1981 trat er als Mitunterzeichner des Heidelberger Manifestes in Erscheinung, das sich gegen eine weitere Zuwanderung nach Deutschland aussprach.
Nach der Wiedervereinigung hob das Landgericht Berlin am 28. November 1993 das 1960 ergangene DDR-Urteil gegen Oberländer nach dem StrRehaG auf, weil „die Hauptverhandlung gesetzwidrig in Abwesenheit des Betroffenen geführt“ worden war.[72][73] Nach seinem Tod im Mai 1998 stellte die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Oberländer wegen angeblicher Beteiligung an Kriegsverbrechen in Lemberg und im Kaukasus ein.[74] Zitat Wikipedia.
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“Es ist keineswegs so, dass rechte Parteien oder Politiker/innen noch nie im Bundestag vertreten gewesen wären: Mit Theodor Oberländer, dem Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte saß in den frühen 1950er Jahren sogar ein früheres Mitglied der NSDAP in der Regierung.” Heinrich-Böll-Stiftung – was sie über Oberländer wegläßt…
“So organisierte er den Scheinüberfall von SS-Männern und Helfershelfern auf den Sender Gleiwitz im August 1939.”
“SS-Männer verübten in Holland und Skandinavien mehrere Anschläge als Vergeltung für Attentate auf die deutsche Wehrmacht. Sie liquidierten nicht einfach Partisanen, wie das in der Sowjetunion tausendfach geschah. Die SS wollte, dass ihre Verbrechen so aussahen als wären die Widerstandskämpfer von den eigenen Leuten hingerichtet worden.”
-Fall Oberländer:
Der Partisanenführer – NS-Helfer oder Nationalheld/DIE WELT 2017
…Roman Schuchewytsch gilt vielen in der Ukraine als Nationalheld, vor allem weil er gegen die Rote Armee kämpfte. Der Plan, eine Hauptstraße Kiews nach ihm zu benennen, sorgt für Streit.
General Roman Schuchewytsch gilt heute vielen in der Ukraine als Held und Identifikationsfigur in der dramatischen jüngsten Geschichte. Der 1907 geborene Partisanenführer war von 1943 an Befehlshaber der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA), des militärischen Arms des nationalistischen Untergrunds. Vor allem die Sowjetunion war sein Feind.
…
Doch es gibt ein früheres Kapitel im Leben des Kommandeurs Schuchewytsch, das bis heute für heftigen Streit und Protest sorgt: seine Rolle als Kommandeur des Bataillons „Nachtigall“ 1941, während des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Dennoch hat die Stadtverwaltung von Kiew Anfang Juni beschlossen, eine große Straße nach Schuchewytsch zu benennen. Der Vorgang wird zusätzlich durch den bisherigen Namen der zehnspurigen Magistrale politisch aufgeladen: Nikolai Watutin. Der General kommandierte die 1. Ukrainische Front der Roten Armee, die im Oktober 1943 Kiew zurückeroberte. 1944 erlag Watutin den Folgen eines Attentats, verübt von Partisanen der UPA.
…
Schuchewytsch, der zunächst ein Ingenieurstudium absolvierte, war vor dem Krieg im Osten Polens tätig. In den Provinzen Galizien und Wolhynien lebten damals etwa vier Millionen Ukrainer, die damit in Polen die größte nationale Minderheit darstellten. Im Kampf gegen den polnischen Staat griffen ukrainische Nationalisten immer häufiger zum Terror, was Gegengewalt seitens der Polizei provozierte. Auch Schuchewytsch war an Anschlägen auf polnische Politiker und andere Persönlichkeiten beteiligt und verbüßte eine Haftstrafe.
Schon die Weimarer Republik suchte den Kontakt zu den Ukrainern, in denen man potenzielle Verbündete gegen die Republik Polen sah. So gab es schon damals eine geheime deutsche Schulung für ukrainische Nationalisten. Die Nationalsozialisten intensivierten diese Kontakte. Ihren Höhepunkt erreichten sie 1941, vor und während des Angriffs des Dritten Reiches auf die Sowjetunion.
Damals wurden unter der Aufsicht von Admiral Wilhelm Canaris, dem Chef der „Abwehr“, die Bataillone „Nachtigall“ und „Roland“ aufgestellt. Jedes umfasste mehrere Hundert Ukrainer, Schuchewytsch war einer der Kommandeure. Als Verbindungsoffizier und Sachverständiger war der Deutsche Theodor Oberländer in „Nachtigall“ tätig. Oberländer war später unter Bundeskanzler Adenauer Vertriebenenminister, bis ein Schauprozess gegen ihn in der DDR ihn zum Rücktritt zwang.
Neben deutschen Truppen haben auch ukrainische Nationalisten ohne Zweifel Pogrome vor allem an der jüdischen Bevölkerung in Lemberg und Umgebung begangen. Inwieweit dabei Schuchewytsch und seine Einheit beteiligt waren, ist bis heute nicht ganz geklärt. Die Zusammenarbeit mit dem Dritten Reich gründete in der Hoffnung der Nationalisten, sie würden bald einen eigenen Staat bekommen. Dementsprechend riefen sie, allen voran ihr ziviler Anführer Stepan Bandera, nach der Eroberung von Lemberg (Lwiw) eine unabhängige Ukraine aus.
Dass Oberländer in der Bundesrepublik Karriere machen konnte, war für die DDR-Propaganda ein gefundenes Fressen: So konnte sie der Bonner Republik eine „Fortdauer des Faschismus“ vorwerfen. Wenn Ukrainer heute Schuchewytsch ehren, ertönen in russischen Medien ähnliche Vorwürfe. Sie fügen sich nahtlos ein in die Moskauer Behauptung, in der Ukraine seien nach dem Sturz des korrupten Präsidenten Janukowitsch „Faschisten“ am Werk.
…„Roman Schuchewytsch ist die markanteste historische Figur des 20. Jahrhunderts, ein antisowjetisches Symbol.“
Eine Straße in der Hauptstadt nach ihm zu benennen sei „der fast vollständige Bruch mit der sowjetischen Vergangenheit“. Die Bevölkerung brauche solche Symbole, „um sich gegen das heutige Russland zu mobilisieren“…DIE WELT
“Nazis im Bundestag”:http://www.wolfgangmichal.de/2017/09/nazis-im-bundestag/
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…Dann gibt es auch Akten aus den USA – Oberländer stellte sich 1945 sofort in den Dienst des US-Geheimdienstes CIC gegen den alten roten Feind. Wachs muss feststellen:
“Große Teile des Oberländer-Dossiers sind bis heute aus Gründen der Nationalen Sicherheit der USA gesperrt.”…Deutschlandfunk 2000
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…Doch Wachs meint, dies mindere den Erkenntniswert der offenen Teile nicht; obwohl es doch nicht das erste Mal wäre, dass die USA durch Unterdrückung von Akten nützliche deutsche Kriegsverbrecher schützten – in Christopher Simpsons amerikanischem “Bumerang” konnte man da schon vor Jahren haarsträubende Fälle nachlesen…DLF
…Oberländer, vor zwei Jahren verstorben, konnte das Erscheinen dieses Druckerzeugnisses nicht mehr erleben. Nach seinen anspruchsvollen Kriterien war die Arbeit sicherlich veröffentlichungswürdig. Er schrieb einmal, die Universität sei gleichsam
“die Munitionsfabrik; die verschiedenen Institute und Propagandastellen bilden die Artillerie. Nicht jede wissenschaftliche Arbeit muss veröffentlicht werden; wenn sie politisch ungünstige Ergebnisse hat, unterbleibt die Veröffentlichung.”
Dieses Oberländer-Zitat aus dem Jahr 1936, das die Wissenschaft in den Volkstumskampf gegen den Osten stellt, findet sich nicht bei Wachs, sondern in einem anderen Buch, dessen Gegenstand nicht Oberländer ist, zu dem er allerdings den Anlas gab.
“Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die ‘Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften’ von 1931 – 1945.”
Der Autor Michael Fahlbusch, der als Regional- und Verkehrsplaner in Athen und Basel Distanz zum Universitätsbetrieb hält, schreibt zu Beginn:
“Die vorliegende Studie ist der Versuch einer umfassenden Bestandsaufnahme der Volkstumsforschung. Ausschlaggebend für die Erforschung der Volkstumsforschung im Dritten Reich wurde das Heidelberger Manifest von 1981, das von keinem geringeren als Theodor Oberländer mitunterzeichnet wurde.”
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Ausriß, “Geschichtsschreibung nach Art des Hauses Birthler”.
Ausriß.
Die Verfolgung von NS-Verbrechen in den drei Westzonen und der sowjetischen Zone, in BRD und DDR. Im Buch “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944?, Verlag Zweitausendeins, wird, wenngleich etwas verklausuliert, eingeräumt, daß im kleineren Ostdeutschland bis Ende 1949, gemessen an Territorium und Bevölkerungszahl, weit mehr NS-Täter bestraft wurden als im viel größeren und bevölkerungsreicheren Westdeutschland, in das sich zudem, allgemein bekannt, eine enorme Zahl schwerbelasteter hochrangiger Nazis aus Ostdeutschland geflüchtet hatte. In dem Buch heißt es unter Bezug auf Ost-und Westdeutschland:”Bis Ende 1949 war die Zahl der Verurteilungen ungefähr gleich.” Ebenso aussagekräftig ist die abgedruckte Statistik, derzufolge 1951 in der kleineren DDR 331 Verurteilungen registriert werden, in der weit größeren BRD jedoch nur 259. Auffällig ist, wie extrem kurz das Buch in diesem Kontext auf die Waldheim-Prozesse der DDR eingeht:”Für 1950 weist die Statistik der DDR dagegen 4092 Urteile auf, die der Bundesrepublik nur 809. Des Rätsels Lösung: Unter den 4092 Verurteilungen der DDR befinden sich 3254 der `Waldheim-Verfahren`, die wegen der in den Prozessen und bei der Urteilsfindung festgestellten Rechtsverletzungen schlechthin als nichtig anzusehen sind.” Standen also in Waldheim Unschuldige, Unbelastete vor Gericht? Was in dem Buch interessanterweise fehlt, liefert die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn nach:”Ich las die 350 Seiten starke Anklageschrift und war überrascht: Fast alle der zum Tode Verurteilten waren unbestritten Nazijuristen – am Volksgerichtshof, an Kriegs-und Sondergerichten. Sie waren selbst an zweifelhaften Todesurteilen beteiligt. Außerdem waren unter den Angeklagten SS-und Gestapo-Leute aus Konzentrationslagern und ein Offizier, der an der blutigen Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligt war. Nach dem damals gültigen Recht der vier Alliierten genügte es, eine solche Funktion gehabt zu haben, um die Höchststrafe zu bekommen, individuelle Schuld mußte nicht nachgewiesen werden. Das heißt, auch bei formaljuristisch korrekten Prozessen wären damals höchstwahrscheinlich Todesstrafen ausgesprochen worden. Aber diese Frage wurde im Prozess gegen die `schlimmste rote Richterin`überhaupt nicht erörtert – formale Fehler genügten, um diese Nazis pauschal zu rehabilitieren.” Jene pauschale Rehabilitierung solcher Nazis in Westdeutschland, u.a. unter dem KZ-Baumeister und CDU-Bundespräsidenten Heinrich Lübke, spielten – und spielen eine sehr wichtige Rolle im Kalten Krieg, der fortdauert.
Ausriß.
Skiba/Stenzel:”Halten wir fest: In der DDR wurden 12.881 Personen verurteilt wegen Nazi-und Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit…In der Bundesrepublik, wo etwa fast viermal soviele Menschen lebten, lediglich rund 6.500 Personen. Statistisch gesehen, heißt das: Je Einwohner wurden achtmal mehr belastete Nazis in der DDR verurteilt als im Westen. Und das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere: Sie wäre noch viel größer, wenn sich nach 1945 nicht eine erhebliche Menge von NS-Verbrechern aus nachvollziehbaren Gründen in den Westen abgesetzt hätten.”
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Der Umgang mit der faschistischen deutschen Vergangenheit, mit faschistischen Verbrechern, hochbelasteten Nazis in DDR und BRD zählte zu den wichtigsten Basisfaktoren im Kalten Krieg.
Die Waldheim-Prozesse:
Ausriß, Kapitel “Die Waldheim-Prozesse”, Skiba/Stenzel.
http://www.grh-ev.org/fileadmin/user_upload/GRH/Informationen/GRH-Information_2-2017.pdf
“Ermittlungs-und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi-und Kriegsverbrecher”. edition ost, 2016, 463 Seiten.
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Leitartikel: Bittere Ironie/Thüringer Allgemeine zur Ost-Kolonisierung, der gezielten Verschlechterung des Schulniveaus
Martin Debes über die Einstellung von DDR-Lehrern
06. August 2018 / 03:28 Uhr
… Ob nun da oder dort eine Hortnerin den Grundschulkindern offiziell Unterricht gibt und nicht nur mal eben unter dem Radar des Schulamts als Vertretung aushilft: Es werden immer noch viel zu viele Stunden ausfallen.
Doch die Symbolik dieses Schrittes ist enorm. Fast 30 Jahre lang war der Abschluss an den früheren DDR-Instituten für Lehrerbildung nicht gut genug, um zum Unterricht an Thüringer Schulen zu befähigen. Fast 30 Jahre lang durften ausgebildete Lehrerinnen nur Erzieherinnen sein – und wurden auch dementsprechend geringer entlohnt. Fast 30 Jahre lang wurden sie ungerecht behandelt. Das heißt, selbstverständlich war formal alles rechtens. Die Gerichte entschieden aufgrund geltender Gesetzeslage zumeist zu Ungunsten klagender DDR-Lehrerinnen. Und wenn die Klägerinnen doch mal Erfolg hatten, wurde das Urteil vom Bundesarbeitsgericht wieder kassiert. Die Ungerechtigkeit lag beim Gesetzgeber, im Bund wie in den neuen Ländern. Es war eben nach 1990 politisch gewollt, bestimmte DDR-Abschlüsse nicht anzuerkennen. Und dies betraf längst nicht nur die Lehrer…Stattdessen degradierte man pauschal Menschen – deren Kompetenz nun, da die Not groß ist, plötzlich wieder gebraucht wird.
Der Minister spricht ganz richtig von Ironie der Geschichte. Und diese Ironie ist bitter.”
“Thüringen erkennt DDR-Lehrbefähigungen von Hortnern an.Wegen des Lehrermangels erkennt Thüringen fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung DDR-Lehrbefähigungen von Erziehern an.” Thüringer Allgemeine
http://www.hart-brasilientexte.de/2016/03/08/internationaler-frauentag-8-maerz-2016-wie-unter-der-merkel-gabriel-regierung-die-rechte-der-frauen-in-deutschland-systematisch-und-gravierend-eingeschraenkt-werden-machteliten-waehlten-islamisie/
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Der Anschluß von 1990 und die Entsendung von Ostdeutschen in den Afghanistan-Krieg. Die Kosten des auffälligerweise nicht endenden Krieges für ostdeutsche Steuerzahler. Was der NATO-Einsatz in Afghanistan tatsächlich bewirkte(u.a. Steigerung der Drogenproduktion etc.)http://www.hart-brasilientexte.de/2018/04/09/afghanistan-und-der-nato-frueherer-held-osama-bin-laden-members-of-a-guerrilla-army-who-were-also-encouraged-and-armed-by-the-united-states-the-independent-1993/
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“Die Blutspur führt nach Bonn”. Westdeutsche Thüringer Allgemeine(Funke-Medienkonzern Essen/Nordrhein-Westfalen) am 18.8. 2018 mit kurios-bizarrer “Analyse” der Fahndung nach schwerbelasteten Faschisten und Nazi-Kriegsverbrechern in der DDR. Hatten jene, die Nazi-KZ´s überlebten, vor dem faschistischen Terror aus Deutschland flüchteten, tatsächlich nach 1945 kein echtes Interesse an der Bestrafung von Massenmördern und anderen faschistischen Straftätern, lediglich an “Instrumentalisierung”, “Kampagnen” etc? Was im TA-Text alles fehlt(z.B. der Umgang mit Altnazis im Bundesland des TA-Konzernsitzes, Nordrhein-Westfalen):http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/18/die-blutspur-fuehrt-nach-bonn-westdeutsche-thueringer-allgemeinefunke-medienkonzern-essennordrhein-westfalen-am-18-8-2018-mit-kurios-bizarrer-analyse-der-fahndung-nach-schwerbelasteten-fa/
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Der Wiegrefe-SPIEGEL und die die ideologische Struktur der Bonner Republik:
“Hitlers treue Gefolgsleute
Die Altnazis im Bundesministerium. Hitler-Getreue dominierten das Innenministerium noch lange nach dem Krieg.” DER SPIEGEL 2018
http://www.spiegel.de/spiegel/hat-das-institut-fuer-zeitgeschichte-in-muenchen-naziverbrechen-verharmlost-a-1172898.html
http://www.spiegel.de/spiegel/kurt-schrimm-ueber-versaeumnisse-bei-der-aufklaerung-von-ns-verbrechen-a-1170016.html
CDU-Adenauer:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-150460250.html
Alois Brunner:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-149766101.html
“Der SS-Verbrecher Alois Brunner kam nie vor Gericht. Ihm half ein braunes Netzwerk, das bis in das Parlament, das Auswärtige Amt, den BND und in die Medien reichte.”
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Zeitgeschichte„Verstiegen und unsinnig“
BND-Gründer Reinhard Gehlen ließ Hunderte Politiker, Wissenschaftler, Militärs bespitzeln – von einer Gruppe schwer belasteter Altnazis.
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Zeitgeschichte
Ausgebildet bei der SS.
Hildegard Lächert war eine besonders üble KZ-Wächterin. Dennoch arbeitete sie später für die CIA, dann für den BND.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-139574525.html
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…Die von Schmidt verbreitete Version, er sei noch nicht einmal am Anfang des “Dritten Reiches” dem Zeitgeist erlegen, ist nach Pamperriens Recherchen jedenfalls nicht zu halten. Der aufgeweckte Teenager ließ sich von der Begeisterung mitreißen, welche die Nazis unter Jugendlichen zu entfachen wussten. Er gehörte zu der Minderheit der Jungen seiner Schule, die 1933 in die HJ eintraten…
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127078988.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-97012800.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-86486649.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83588346.html
“BND vernichtete Personalakten früherer SS-Leute
Dem Bundesnachrichtendienst steht ein Skandal ins Haus. Historiker haben entdeckt, dass der Dienst 2007 Personalakten von Mitarbeitern vernichtet hat, die einst SS und Gestapo angehörten.”
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ZEITGESCHICHTE
Brauner Bluff
Auf der Jagd nach Wählerstimmen warben CDU und SPD in der Nachkriegszeit um die Veteranen der Waffen-SS. Eine Studie beschreibt, wie die Volksparteien dabei ausgenutzt wurden.
Am Abend des 7. August 1953 ist der Jugendstil-Saal des Winterhuder Fährhauses gut gefüllt. Graublauer Zigarettenqualm schwebt über den Männern mit dem harten Gesicht. Unter ihrem Hemd tragen viele die Tätowierung der Blutgruppe am linken Oberarm. Es sind Veteranen der Waffen-SS, die sich in dem Hamburger Ausflugslokal versammelt haben.
Die Bundestagswahl steht bevor, und der Redner, ein kleingewachsener, schneidiger ehemaliger Oberleutnant, wirbt um Hitlers einstige Elitetruppe. Als alter Kriegskamerad müsse er sagen, dass er “immer das Gefühl besonderer Zuversicht” gehabt habe, wenn die Waffen-SS neben ihm kämpfte. Leider würden deren Angehörige oft mit denen der Gestapo verwechselt und zu Unrecht angeklagt, berichtet später erfreut eine Zeitschrift der Waffen-SS-Veteranen über die Veranstaltung.
Die Reaktion des Publikums auf die Rede ist nicht überliefert, aber einiges spricht dafür, dass der Hamburger Verkehrsdezernent dröhnenden Applaus bekam. Der Mann ist Sozialdemokrat, Volkswirt, steht damals am Beginn einer beispiellosen politischen Karriere und heißt: Helmut Schmidt.
Er ist nicht der Einzige, der um die Veteranen der Waffen-SS buhlt. Auch CDU-Kanzler Konrad Adenauer und SPD-Nachkriegschef Kurt Schumacher werben um die Wählerstimmen der früheren Elitetruppe, die von den alliierten Richtern im Nürnberger Militärtribunal zur “verbrecherischen Organisation” erklärt wurde. Adenauer besucht sogar Waffen-SS-General Kurt Meyer (“Panzer-Meyer”), der im Gefängnis im westfälischen Werl einsitzt, weil er 1944 in Frankreich etwa 20 kanadische Kriegsgefangene hinrichten ließ.
Später lobten Konservative wie der Philosoph Hermann Lübbe die Gründergeneration für ihren sanften Umgang mit der SS-Truppe. Die “Integration” habe die Stabilität der jungen Demokratie erst sichergestellt. Doch immer wieder wird diese Bewertung von jüngeren Historikern angezweifelt. Der Bielefelder Wissenschaftler Karsten Wilke hat diese These nun in besonderer Weise erschüttert. Wilke hat sich die “Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit” (HIAG) vorgenommen, den 1992 auf Bundesebene aufgelösten Traditionsverband der Waffen-SS, deren Unterlagen er auswerten konnte(*).
Danach gaben sich die Alt-Nazis zwar geläutert (“Wo das Verbrechen anfängt, hört die Kameradschaft auf”), doch intern dominierte der braune Ungeist. Das Entgegenkommen von Demokraten wie Schmidt oder Adenauer blieb im Kern ohne Gegenleistung. Stattdessen nutzten HIAG-Vertreter die verbreitete, aber unbegründete Angst vor ihrer Klientel, um sich eine Altersversorgung zu sichern und trugen durch öffentliche Geschichtsklitterung dazu bei, dass Verbrechen jahrelang ungeahndet blieben. Die HIAG schrieb “die Waffen-SS in die ,Legende von der sauberen Wehrmacht’ ein”, urteilt Wilke.
Dabei war die braune Truppe während des Krieges besonders rücksichtslos gegen Gefangene und Zivilisten vorgegangen. Zu den ursprünglich nur aus Freiwilligen, dann auch aus Wehrpflichtigen rekrutierten Divisionen, die sich als bewaffneter Teil der SS verstanden, gehörten zudem die SS-Totenkopfverbände, die die Konzentrationslager bewachten. Auch deshalb warfen die Nürnberger Richter der Waffen-SS Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Nach 1945 hatten deren Veteranen zwar keine politischen Ambitionen, wohl
aber wollten sie die gleichen schönen Übergangsgelder und Renten wie Wehrmachtsangehörige und natürlich eine Rehabilitation vom Nürnberger Urteil.
Die HIAG hielt daher nicht nur zur regierenden CDU engen Kontakt, sondern auch zu den oppositionellen Sozialdemokraten. Die SPD war als Partei des Widerstands eine moralische Instanz. Die Jahre im KZ hatten ihren Vorsitzenden Schumacher zum einbeinigen Krüppel gemacht. Dennoch empfing er 1951 eine HIAG-Delegation in Bonn und öffnete damit den Veteranen eine Tür zur SPD.
Der Einfluss der HIAG beruhte vor allem auf maßloser Übertreibung. Ihre Sprecher nahmen für sich in Anspruch, bis zu zwei Millionen Menschen zu vertreten, und sie lockten die Sozialdemokraten mit der Aussicht, “Millionen deutscher Stimmen zu gewinnen”. In Wahrheit lebten gerade einmal 250 000 Veteranen in Westdeutschland. Nur acht Prozent hatten sich bei der HIAG organisiert – kein sonderlich eindrucksvolles Potential. Aber der Bluff gelang.
Schumacher rechtfertigte sein Treffen mit dem Hinweis, es sei “keine gute Sache für eine junge Demokratie”, wenn sich ein so großer Block Unzufriedener bilde.
Vor allem der aus der Haft entlassene und später zum Bundessprecher der HIAG aufgestiegene “Panzer-Meyer” spielte geschickt mit diesen Ängsten. Mal drohte der charismatische Ex-General, seine Männer könnten “aus Dummheit” zu rechtsextremen Parteien abdriften, wenn sich die SPD nicht für sie einsetze. Dann wieder erzählte er, der sowjetische Botschafter habe den Kontakt zu ihm gesucht. Solche Versuche von östlicher Seite hätten “gewisse Erfolgschancen”, sollte die “Eingliederung der frühereren Waffen-SS-Angehörigen im demokratischen Staat auf Schwierigkeiten stoßen”.
Die SPD-Spitze war erstaunlich gutgläubig. Schon Schumacher übernahm unbesehen die Behauptung der HIAG, die Veteranen der Waffen-SS hätten sich überwiegend vom Nationalsozialismus gelöst und seien in eine “ausgesprochene Pariarolle” geraten, aus der man ihnen heraushelfen müsse.
Später hielten die SPD-Verteidigungspolitiker Fritz Erler – auch er einst ein Mann des Widerstands – und Helmut Schmidt den Kontakt zur HIAG. Sozialdemokraten traten auf deren Veranstaltungen auf und trugen dazu bei, dass die rechte Truppe gesellschaftsfähig blieb. Im Bundestag stimmte die SPD im Einklang mit der regierenden CDU dafür, dass die Waffen-SS in der Rentenfrage nach und nach der Wehrmacht zum Teil gleichgestellt wurde…
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GEHEIMDIENSTE
Treuer Freund
Jetzt freigegebene Akten belegen: Der BND hat den Ex-SS-Mann Walther Rauff gedeckt, obwohl dieser zu den Schlüsselfiguren des Holocaust gehörte.
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“In den fünfziger Jahren arbeiteten viele NS-Verbrecher für den BND.”
Briefe
Ein politisches Signal
Nr. 7/2011, Zeitgeschichte: Wie der BND NS-Kriegsverbrecher rekrutierte
Woche für Woche wird ein neuer Fall von Verstrickung übelster Nazis in den Bundesnachrichtendienst (BND) bekannt.
ZEITGESCHICHTE
„Kerndeutsche Gesinnung“
Der als „Schlächter von Lyon“ berüchtigte NS-Verbrecher Klaus Barbie war Agent des Bundesnachrichtendienstes
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75376539.html
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SPIEGEL: Viele fanden sich dann auch im Auswärtigen Dienst der 1949 gegründeten Bundesrepublik wieder.
Conze: Wir haben da auch Zahlen: 1950/51 waren gut 42 Prozent der Angehörigen des Höheren Dienstes im Amt ehemalige NSDAP-Mitglieder. Das waren mehr als in den Jahren 1938/39.
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Kalter Krieg beim Eichmann-Prozess
Aktenklau für die Adenauer-Republik
Es war ein brisanter Auftrag, wohl abgesegnet vom BND: 1961 bestahl ein Vertrauter des damaligen Kanzlers Adenauer nach SPIEGEL-Recherchen einen DDR-Anwalt und nahm Dokumente mit. Er wollte sicherstellen, dass im Eichmann-Prozess keine BRD-Politiker belastet werden.Von Klaus WiegrefeHamburg – Während des Eichmann-Prozesses in Israel haben ein Vertrauter des damaligen Kanzlers Konrad Adenauer und ein Reporter der “Bild”-Zeitung aus dem Hotelzimmer eines DDR-Anwalts in Jerusalem Dokumente gestohlen, um sie dem Bundesnachrichtendienst (BND) zu übergeben. Pikantes Detail: Der Journalist war ein Schwager Axel Springers. Das geht aus Recherchen des SPIEGEL im Archiv des Auswärtigen Amtes hervor. Danach handelte sich bei den entwendeten Papieren um “Aufzeichnungen, Vollmachten und alle möglichen Unterlagen, in denen eine ganze Reihe von Namen westdeutscher Persönlichkeiten enthalten sind”.Grund für den Diebstahl im Jahr 1961 im King David Hotel in Jerusalem: Adenauer fürchtete, während des Verfahrens gegen Adolf Eichmann könnten westdeutsche Politiker oder Beamte aufgrund ihrer Vergangenheit im “Dritten Reich” belastet werden und dass auf diese Weise das Ansehen der jungen Bundesrepublik leide. Der bestohlene DDR-Anwalt Friedrich Karl Kaul beobachtete nämlich im Auftrag Ost-Berlins das Verfahren und beschuldigte immer wieder öffentlich die Bundesregierung, Alt-Nazis zu decken.Eichmann zählte zu den wichtigsten Organisatoren des Holocaust und war 1960 aus Argentinien nach Israel entführt worden, wo er vor Gericht gestellt wurde. Das Verfahren sorgte weltweit für großes Aufsehen, und Adenauer schickte daher eine offizielle Beobachterdelegation nach Jerusalem.Zu ihr zählte einer der beiden Diebe, nämlich Rolf Vogel, Reserveoffizier der Bundeswehr und dort in psychologischer Kriegführung geschult. Der PR-Fachmann galt in Bonn als Mann des BND und zählte zu den Vertrauten des Kanzlers.Für das Eichmann-Verfahren ließ er sich von seinem aktuellen Posten im Verbindungsbüro der Europäischen Gemeinschaften (EG) in Bonn entbinden. In Jerusalem firmierte er offiziell als Journalist und schrieb für die “Deutsche Zeitung”. Insgeheim hatte er jedoch den Auftrag, “das Bundeskanzleramt ständig auf dem Laufenden” zu halten”, wie es in den Akten vermerkt wurde. Dafür wurde er auch bezahlt. Mehrfach berichtete Vogel direkt an Adenauer.Vogel sollte vor allem verhindern, dass die DDR den Eichmann-Prozess für Propagandazwecke instrumentalisierte. Wahrscheinlich kam es deshalb auch zu dem Diebstahl. Immer wieder lancierte die SED Namenslisten von Belasteten in Bonner Diensten, vorneweg Hans Globke, Kanzleramtschef Adenauers. Globke hatte 1936 den offiziellen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen mitverfasst.Der Diebstahl erfolgte am Abend des 29. Juni 1961 in Kauls Zimmer im King David Hotel in Jerusalem. Vogels Begleiter war Frank Lynder, Reporter bei der “Bild”-Zeitung und nach Angaben des Auswärtigen Amtes während des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes.Ob die beiden Männer bei Kaul einbrachen oder den Advokaten trickreich bei einem Besuch ablenkten und dann die Papiere entwendeten, geht aus den Akten nicht eindeutig hervor. Gegenüber Gerhard von Preuschen, dem Leiter der Beobachterdelegation in Jerusalem, erklärten sie, sie hätten das “Aktenstück aus dem Hotelzimmer Kaul im Hotel King David unbemerkt entnommen”…http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69174701.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/die-deutschen-und-der-holocaust-a-950029.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/nazi-taeter-a-946732.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/zweiter-weltkrieg-a-948296.htmlhttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-57119401.html–
NAHAUFNAHME„ALLE BERÜHMTEN FAMILIEN WAREN DABEI“
Der Historiker Stephan Malinowski über die Begeisterung des deutschen Adels für die Nationalsozialisten
SPIEGEL: Herr Malinowski, Hitler galt vielen Adligen als Parvenü. Henning von Tresckow soll gesagt haben, man müsse ihn “wie einen tollen Hund abschießen”. Was bedeutete dieser Herrenhabitus für das Verhältnis des Adels zu den Nationalsozialisten?
Malinowski: Zunächst einmal trug er dazu bei, dass Hitler möglich wurde. Denn der Adel unterschätzte die Nazis aus genau dieser Herrenhaltung heraus – am deutlichsten formuliert 1933 von Hitlers Steigbügelhalter und Vizekanzler Franz von Papen: Man habe den NSDAP-Chef “engagiert”, in zwei Monaten sei Hitler “in die Ecke gedrückt, dass er quietscht”. Bekanntlich kam es dann genau andersherum. Dieser Habitus spielte dann aber auch für den Entschluss zum Staatsstreich eine Rolle, denn in einer Gesellschaftsschicht, die tausend Jahre lang Herrschaft ausgeübt hatte, gab es kaum absolutes Parteigängertum und Führertreue bis zum bitteren Ende. Für den Adel war das eher eine Art selbstgewähltes Bündnis. Zu den unbestreitbaren Ehrentaten der Männer des 20. Juli gehört, dass sie dieses Bündnis von sich aus aufgekündigt haben.
SPIEGEL: Aber was hatte der Nationalsozialismus Adligen überhaupt zu bieten?
Malinowski: Karrieren und Landbesitz zum Beispiel. Von den rund 10 000 adligen Offizieren im Kaiserreich wurden nach 1918 nur rund 900 in die stark verkleinerte Reichswehr übernommen. Es gab nach dem Ersten Weltkrieg Tausende regelrecht arbeitslose preußische Adlige, die auf nichts anderes vorbereitet worden waren als eine Karriere beim Militär – traditionell Absicherung für nachgeborene Söhne, die keinen Grundbesitz erbten.
SPIEGEL: Und die Aufrüstung der Nazis öffnete dieses Tor dann wieder.
Malinowski: Richtig. Die Anzahl der adligen Offiziere schnellte nach 1933 innerhalb von zwei Jahren von 900 auf rund 2300 hoch. Dazu kamen Karrierechancen als Folge politischer Säuberungen im höheren Verwaltungsdienst und in der Diplomatie. Nicht zu vergessen auch die Posten bei der SS – fast jeder fünfte SS-Obergruppenführer, also die zweithöchste Rangstufe, stammte aus dem Adel. Es begegneten sich in der SS viele klangvolle Namen: Alvensleben, Bülow, Pückler, Steuben, Uslar, Westphalen oder Henckel-Donnersmarck.
SPIEGEL: Und andere hofften auf Beuteland aus Hitlers Feldzügen?
Malinowski: Die Nazis hatten ja große Schwierigkeiten, für ihre Ostsiedlungspolitik das vielbeschworene “Volk ohne Raum” zu finden. Aus Arbeitern wollte Hitler Wehrbauern machen, aber die mochten nicht. Ganz anders der Adel: Der Großherzog von Oldenburg etwa schrieb schon Anfang Juni 1941 an SS-Chef Heinrich Himmler, dass einige seiner sechs Söhne gern im Osten siedeln würden, ob man sich nicht schon mal eine Option für den Kauf “größerer Güter” sichern könne. Es gibt weitere Beispiele. Hält man sich den materiellen Aspekt vor Augen, ist es weniger erstaunlich, dass viele Adlige so lange mitgemacht haben.
SPIEGEL: Aber vor 1933 hatten die adligen Herren doch allen Grund, sich vor den Nazis eher zu fürchten. In der NSDAP gab es einen starken sozialistischen Flügel, und unter Hitlers SA-Schlägern fanden sich viele Proletarier und Landarbeiter.
Malinowski: Das Verhältnis zwischen Adel und Nationalsozialismus ist die Geschichte eines Missverständnisses. Was die Adligen in der braunen Partei sahen, war nicht das, was sie dann bekamen. Als Kampfbewegung stand sie radikal gegen alles, wogegen auch der Adel stand: Demokratie, Republik, Parlamentarismus, Parteienstaat, Sozialdemokratie. Aus seiner Sicht war das also eine Organisation, mit der man etwas anfangen konnte, die man reiten konnte wie ein Pferd – und es dauerte lange, bis der Adel merkte, dass sich das Verhältnis von Ross und Reiter verkehrt hatte.
SPIEGEL: Welchen Anteil hat der Antisemitismus?
Malinowski: Der größte deutsche Adelsverband, die Deutsche Adelsgenossenschaft, führte bereits 1920 einen Arierparagraphen ein. Als Gruppe hat sich der Adel ja immer über Blut definiert. Dass auch die Nazis in Kategorien wie Blut und Rasse dachten, hat nachweislich viele Adlige angesprochen.
SPIEGEL: Wie weit spielte der Adel den Nazis in die Hände?
Malinowski: Es gibt ab etwa 1930 eine nachweisbare Bewegung im gesamten deutschen Adel in die NSDAP hinein. Das fängt mit August Wilhelm Prinz von Preußen an, dem vierten Sohn des letzten Kaisers, der in Bierzelten für die Nazis auftrat, und gilt für viele andere Geschlechter. Es gibt innerhalb des preußischen Adels praktisch keine der berühmten Familien, die nicht dabei ist.
SPIEGEL: Können Sie Zahlen nennen?
Malinowski: In der winzig kleinen Gruppe des Hochadels werden rund 70 Fürsten, Prinzen und Prinzessinnen noch vor 1933 Parteigenossen. Bis 1941 sind es etwa 270. Beim niederen Adel sieht es nicht anders aus. Man findet in den Mitgliedskarteien der NSDAP 34 Bismarcks, 41 Schulenburgs, 43 Bredows, 40 Bülows, 43 Kleists, 53 Arnims, 78 Wedels – insgesamt allein aus einer Stichprobe von 350 Familien fast 3600 Adlige. Und jeder Vierte trat vor 1933 ein…
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14937187.html
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Stephan J. Kramer – Chef des Verfassungsschutzes in Thüringen – die kuriosen Parteien-Wechsel. Erst Helmut-Kohl-CDU, dann Genscher-FDP, dann Helmut-Schmidt-SPD…Kramer-SPD in Thüringen-Wahlumfragen auf 10 Prozent abgesackt…Wieso trat Kramer ausgerechnet in eine Partei ein, deren Ikone Helmut Kohl solche Wertvorstellungen hat? “Kohl spendete NS-Verbrechern”. “Wie Kohl antisemitische Vorurteile verbreitete”. Geheimdienstmann und Kriegsverbrecher Gehlen – ein Erfurter:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/09/18/stephan-j-kramer-chef-des-verfassungsschutzes-in-thueringen-die-kuriosen-parteien-wechsel-erst-cdu-dann-fdp-dann-spd/
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Thüringen – schwierige Zeiten für Systemkritiker, Andersdenkende: Wer den Mund aufmacht, die neoliberalen Machthaber und deren Handlanger, Politmarionetten/Politschauspieler kritisiert, muß nahezu ständig politische Einschüchterungsversuche abwehren, wird mit gerichtlichen Klagen, Prozessen überzogen. Dabei Recht zu bekommen, wird teuer. Die Gegenseite, so lauten Erfahrungen, muß bei verlorenem Angriff auf einen Systemkritiker nicht u.a. für dessen teils sehr hohe Anwaltskosten aufkommen:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/11/15/thueringen-schwierige-zeiten-fuer-systemkritiker-andersdenkende-wer-den-mund-aufmacht-die-neoliberalen-machthaber-und-deren-handlanger-politmarionettenpolitschauspieler-kritisiert-muss-nahezu/
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Für den ersten Roman seiner “Martin Parr”-Trilogie “Der unsichtbare Zweite” wurde Mechtel 1997 mit dem GLAUSER / Autorenpreis deutsche Kriminalliteratur ausgezeichnet. Für die gesamte Parr-Trilogie erhielt er 2001 den Berliner KRIMIFUCHS. Für seine Science-Fiction-Erzählung “Sifrit” wurde er 1990 mit dem “Traumfabrikant”, einem Preis der Science-Fiction-Fans ausgezeichnet. Syndikat.
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(Worans wohl liegen mag, daß die preisgekrönte BND-Trilogie in deutschen – auch ostdeutschen – Buchläden nicht zu finden ist, gleichzeitig das “Weissensee”-Marketing aber auf Hochtouren läuft?)
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Die nächste ARD-Rolle von Jörg Hartmann – diesmal einer vom BND, Vater BND-Spion in der DDR, befaßt mit dem Regime Change?
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“Er arbeitete nämlich für Gehlen. Er war ein Spion.”
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Ausriß.
“1952 hatten wir uns in den Westen abgesetzt, weil die Enttarnung drohte…”
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“Informationsbeschaffung für Polizei und Verfassungsschutz.”
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“Er ließ mich ein paar Geheimdienstberichte lesen, damit ich nicht ganz so blöd aussehe, wenn mich jemand nach der DDR fragt.”
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Ausriß.
Ausriß. “Wir waren gar keine rechten Spinner, sondern eine supergeheime Eingreiftruppe. Die fünfte Kolonne.”
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Die NATO und der räuberische Griff nach dem Öl der Venezolaner 2019: Zwangsfinanzierte ARD mit dem Geld der Beitragszahler erwartungsgemäß auf Putschisten-Seite. Kein Wort über den rechtsextremistischen NATO-Unterstützer Bolsonaro im angrenzenden Brasilien…Erinnerungen an die nazistisch-antisemitischen Maidan-Faschisten – massiv von der NATO, darunter von deutscher Regierung unterstützt…Kein Protest deutscher Medienfunktionäre, deutscher Regierungspolitiker gegen das lebendige Verbrennen von brasilianischen Bürgerrechtlern auf Scheiterhaufen – aktuelle Fotos im brasilianischen Internet:http://www.hart-brasilientexte.de/2019/02/23/die-nato-und-der-raeuberische-griff-nach-dem-oel-der-venezolaner-2019-zwangsfinanzierte-ard-mit-dem-geld-der-beitragszahler-erwartungsgemaess-auf-putschisten-seite-kein-wort-ueber-den-rechtsextremi/
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Ausriß.
Der zweite BND-Thriller von Hartmut Mechtel, Argument-Verlag Berlin-Hamburg (Mocambique-Teil auf Seite 120):
“Das Netz der Schatten”:https://www.amazon.de/Das-Netz-Schatten-Hartmut-Mechtel/dp/3886199169. …Meist überfielen sie Dörfer und haben Zivilisten umgelegt. Bauern, ihre Frauen und Kinder. Das war eine so blutrünstige Bande, daß ich es nicht aushielt. Ob sie wirklich eine Million Menschen umgebracht haben, weiß ich nicht. Vielleicht waren es mehr, vielleicht auch bloß die Hälfte. Das ist nicht wichtig. Wichtig ist, daß wir sie unterstützt haben…(Mocambique-Teil)
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Ausriß. “…unsere diensteigenen Mörder…”
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…Martin Parr, ein erfolgloser Mann mit vielen Talenten, wird als Opfer einer Verwechslung von Geheimdiensten gejagt. Nachdem er alles verloren hat – seine Freundin,sein Zuhause, sogar seinem Namen -, taucht er unter und sinnt auf Rache. Und plötzlich ist es soweit: Ein von den eigenen Leuten niedergeschossener Agent des BND bittet ihn um Hilfe…
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Ausriß. System-Künstler Jörg Hartmann und der dazu passende Politiker, CDU-Haseloff aus Sachsen-Anhalt…
Der Schauspieler und das enge Korsett ideologischer Leitlinien des neoliberalen Systems – (TV-)Kunst im Dienste der Machthaber. Niemand kann ostdeutsche Geheimdienstler besser darstellen, interpretieren als Westdeutsche in einem staatstragenden westdeutschen TV-Projekt, stimmts?
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Der dritte BND-Thriller von Hartmut Mechtel: Die Spitze des Kreises
…Martin Parr ist seines Lebens nicht sicher, er weiß zu viel über kriminelle Aktivitäten eines BND-Sonderkommandos. Pelzer, Chef der geheimen Truppe, setzt alles daran, den gefährlichen Zeugen zum Schweigen zu bringen…
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Facetten der feindlichen Übernahme von 1990: Die sog. Bürgerrechtsbewegung der DDR und der BND in ihren Reihen – Beispiel Stürmung der Zentrale des MfS in der Ostberliner Normannenstraße am 15. Januar 1990. ”KALTER KRIEG. 10.000 BND-Agenten spionierten in der DDR”. DIE WELT. Komisch – in der “Weissensee”-TV-Serie der ARD kommt der BND nicht vor, wird nicht mal erwähnt. Woran mag das liegen – etwa an der Zensur? **
Die sog. Bürgerrechtsbewegung der DDR und der BND in ihren Reihen – Beispiel “Stürmung der Zentrale des MfS in der Ostberliner Normannenstraße am 15. Januar 1990(Autor-Schmidt-Eenboom hat offenkundig Datum verwechselt):
Ausriß. “Nur eine Gruppe BND-gesteuerter MfS-Stürmer wußte, wo mehr zu finden war…Gesucht haben die Sturmtruppen des BND auch die Akten der Protokollabteilung II/1o…”. “Der BND – die unheimliche Macht im Staate”. Econ-Verlag.
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In der “Weissensee”-TV-Serie wird zwar der Sturm auf den MfS-Sitz gezeigt – doch die Rolle des BND wird verschwiegen. Warum eigentlich?
“Bei der Erstürmung der MfS-Zentrale in der Ostberliner Normannenstraße im November 1989 sowie aus anderen Dienststellen des DDR-Geheimdienstes hat sich der Bundesnachrichtendienst mit diversen Stempeln, Schreibmaschinen, Formularen und Papier des MfS ausgerüstet. Seither müssen auftauchende MfS-Akten nicht zwingend auch vom Ostberliner Geheimdienst vor seiner Auflösung angelegt worden sein.” Deutschlands bester Kenner der Geheimdienste, Schmidt-Eeenboom, informiert hier über Vorgänge, die in der offiziellen Geschichtsschreibung fehlen, aber auch von sog. Bürgerrechtlern komischerweise nie erwähnt werden. Woran mags liegen? Fragen über Fragen…
…Am Morgen des 4. Dezember 1989 wurde die Stasi-Bezirksverwaltung in Erfurt[2], am Abend dann auch die in Leipzig, Suhl und Rostock und eine Reihe von Kreisdienststellen von Bürgerrechtlern besetzt. Wikipedia – kein Hinweis auf die Beteiligung des BND…
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Wie war das bei der Besetzung der Erfurter MfS-Zentrale am 4. Dezember 1989 – war da wie in Berlin der BND dabei? Auch in neuesten Publikationen zur Stasi Thüringen fehlt dazu jeder Hinweis, gibt es weder eine Bestätigung noch ein Dementi…
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Der MfS befaßte sich sehr intensiv mit Ermittlungen gegen Nazi-Kriegsverbrecher, hohe faschistische Funktionäre, aber auch Werwolf-Angehörige, Neonazis – in Thüringen lag dies zudem wegen Konzentrationslagern wie Buchenwald, Dora, Ellrich etc. nahe.
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Ausriß, “Geschichtsschreibung nach Art des Hauses Birthler”.
Ausriß.
Die Verfolgung von NS-Verbrechen in den drei Westzonen und der sowjetischen Zone, in BRD und DDR. Im Buch “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944?, Verlag Zweitausendeins, wird, wenngleich etwas verklausuliert, eingeräumt, daß im kleineren Ostdeutschland bis Ende 1949, gemessen an Territorium und Bevölkerungszahl, weit mehr NS-Täter bestraft wurden als im viel größeren und bevölkerungsreicheren Westdeutschland, in das sich zudem, allgemein bekannt, eine enorme Zahl schwerbelasteter hochrangiger Nazis aus Ostdeutschland geflüchtet hatte. In dem Buch heißt es unter Bezug auf Ost-und Westdeutschland:”Bis Ende 1949 war die Zahl der Verurteilungen ungefähr gleich.” Ebenso aussagekräftig ist die abgedruckte Statistik, derzufolge 1951 in der kleineren DDR 331 Verurteilungen registriert werden, in der weit größeren BRD jedoch nur 259. Auffällig ist, wie extrem kurz das Buch in diesem Kontext auf die Waldheim-Prozesse der DDR eingeht:”Für 1950 weist die Statistik der DDR dagegen 4092 Urteile auf, die der Bundesrepublik nur 809. Des Rätsels Lösung: Unter den 4092 Verurteilungen der DDR befinden sich 3254 der `Waldheim-Verfahren`, die wegen der in den Prozessen und bei der Urteilsfindung festgestellten Rechtsverletzungen schlechthin als nichtig anzusehen sind.” Standen also in Waldheim Unschuldige, Unbelastete vor Gericht? Was in dem Buch interessanterweise fehlt, liefert die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn nach:”Ich las die 350 Seiten starke Anklageschrift und war überrascht: Fast alle der zum Tode Verurteilten waren unbestritten Nazijuristen – am Volksgerichtshof, an Kriegs-und Sondergerichten. Sie waren selbst an zweifelhaften Todesurteilen beteiligt. Außerdem waren unter den Angeklagten SS-und Gestapo-Leute aus Konzentrationslagern und ein Offizier, der an der blutigen Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligt war. Nach dem damals gültigen Recht der vier Alliierten genügte es, eine solche Funktion gehabt zu haben, um die Höchststrafe zu bekommen, individuelle Schuld mußte nicht nachgewiesen werden. Das heißt, auch bei formaljuristisch korrekten Prozessen wären damals höchstwahrscheinlich Todesstrafen ausgesprochen worden. Aber diese Frage wurde im Prozess gegen die `schlimmste rote Richterin`überhaupt nicht erörtert – formale Fehler genügten, um diese Nazis pauschal zu rehabilitieren.” Jene pauschale Rehabilitierung solcher Nazis in Westdeutschland, u.a. unter dem KZ-Baumeister und CDU-Bundespräsidenten Heinrich Lübke, spielten – und spielen eine sehr wichtige Rolle im Kalten Krieg, der fortdauert.
Ausriß.
Skiba/Stenzel:”Halten wir fest: In der DDR wurden 12.881 Personen verurteilt wegen Nazi-und Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit…In der Bundesrepublik, wo etwa fast viermal soviele Menschen lebten, lediglich rund 6.500 Personen. Statistisch gesehen, heißt das: Je Einwohner wurden achtmal mehr belastete Nazis in der DDR verurteilt als im Westen. Und das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere: Sie wäre noch viel größer, wenn sich nach 1945 nicht eine erhebliche Menge von NS-Verbrechern aus nachvollziehbaren Gründen in den Westen abgesetzt hätten.”
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Der Umgang mit der faschistischen deutschen Vergangenheit, mit faschistischen Verbrechern, hochbelasteten Nazis in DDR und BRD zählte zu den wichtigsten Basisfaktoren im Kalten Krieg.
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Die Waldheim-Prozesse:
Ausriß, Kapitel “Die Waldheim-Prozesse”, Skiba/Stenzel.
http://www.grh-ev.org/fileadmin/user_upload/GRH/Informationen/GRH-Information_2-2017.pdf
Massive westdeutsche Kritik an den Waldheim-Prozessen der DDR – und die bemerkenswerten Eingeständnisse von SPD-Maas zum Zustand der BRD-Justiz nach 1945(Was in westdeutschen Texten zu den Waldheim-Verfahren kurioserweise stets fehlt. Auch per Google-Suche entdeckt man rasch, wer wo von interessierter Seite manipuliert):
Was Heiko Maas(SPD) gegenüber der Jüdischen Allgemeinen 2016 über das BRD-Justizministerium einräumen muß – wer den Kalten Krieg gegen die DDR “juristisch” mitführte – Wertvorstellungen unter Adenauer, Schmidt, Brandt…:
Von den Führungskräften im Ministerium bis 1973 waren mehr als die Hälfte ehemalige NSDAP-Mitglieder, jeder fünfte war ein alter SA-Mann. Die Folgen dieser personellen Kontinuität waren fatal: Die Strafverfolgung von NS-Tätern wurde hintertrieben, die Diskriminierung einstiger Opfer fortgesetzt, und alte Gesetze wurden nur oberflächlich entnazifiziert. Das Justizministerium hat kein Recht geschaffen, sondern neues Unrecht.
In der jungen Bundesrepublik wurde Erfahrung in der Nazi-Justiz offenkundig höher geschätzt als rechtsstaatliche Haltung. Das führte dazu, dass der frühere Experte fürs »Rasserecht« anschließend fürs Familienrecht zuständig war und Juristen, die zahllose Todesurteile zu verantworten hatten, das Strafrecht der Bundesrepublik prägten.
Das erste Gesetz des Bundesjustizministeriums im Jahr 1949 war ein Amnestiegesetz! Auch in Einzelfällen wurde man aktiv. Max Merten war erst im Reichs- und dann zeitweilig im Bundesjustizministerium tätig. Dazwischen hatte er als Kriegsverwaltungsrat in Griechenland 45.000 Juden ausgeplündert und ihre Deportation nach Auschwitz organisiert. Das Ministerium sorgte dafür, dass der einstige Kollege in Deutschland straffrei blieb und holte ihn sogar aus griechischer Haft heraus.
Viele Opfer der Nazis wurden in der jungen Bundesrepublik erneut diskriminiert. Etwa Homosexuelle. Bis in die 1960er-Jahre beharrten die Juristen aus dem Ministerium auf dem Nazi-Paragrafen § 175 StGB – und sie taten das mit den Argumenten der Nazis: Der Röhm-Putsch habe ja gezeigt, wie gefährlich die Cliquen-Bildung unter schwulen Männern sei.
Viele Juristen passten sich nur äußerlich der demokratischen Erneuerung an; vom Geist des Grundgesetzes waren sie nicht durchdrungen. Sie waren bloße Rechtstechniker. Ab 1959 entwarfen sie etwa ein geheimes Kriegsrecht. Vom Grundgesetz nicht gedeckt, war darin sogar eine Neuauflage der berüchtigten »Schutzhaft« vorgesehen. Zitat
Die Nazi-Führungskräfte in der BRD-Regierung formten ihnen genehme Nachfolger – auch 2016 überall im Staat sowie in den Medien stark vertreten.
Heiko Maas(SPD) drückt sich um wichtige Schlußfolgerungen: Wenn u.a. die Strafverfolgung von NS-Tätern hintertrieben, die Diskriminierung einstiger Opfer fortgesetzt wurde, heißt dies: In der Bundesrepublik Deutschland wurde in sehr wichtigen Punkten nicht Recht gesprochen, sondern Unrecht(“Maas:”Das Justizministerium hat kein Recht geschaffen, sondern neues Unrecht”),handelte es sich somit nicht um einen Rechtsstaat, sondern um einen Unrechtsstaat…
Auffällig ist u.a., daß die deutsche Regierung derartige Einschätzungen des eigenen Justizministeriums so viele Jahrzehnte herauszögerte, sogar mehr als 25 Jahre nach dem Anschluß von 1990. Zu einem früheren Zeitpunkt, beispielsweise 1989, hätten sich u.a. weit mehr Ostdeutsche gut daran erinnert, derartiges bereits in der DDR-Schule, selbst der Dorfschule, über westdeutsche Ministerien, über den mit Nazis und Kriegsverbrechern stark durchsetzten westdeutschen Staatsapparat gelernt zu haben.
“Ermittlungs-und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi-und Kriegsverbrecher”. edition ost, 2016, 463 Seiten.
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Birthler – Deutsche Welle:
http://www.dw.com/de/brasilien-h%C3%A4lt-archive-verschlossen/a-4607671
Marianne Birthler geb. Radtke (* 22. Januar 1948 in Berlin) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und war von 2000 bis März 2011 die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Birthler
…Zugleich arbeitete sie ehrenamtlich aktiv in der evangelischen Kirche mit und organisierte Gesprächskreise zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Birthler begann 1976 eine fünfjährige gemeindepädagogische Fernausbildung zur Katechetin und Gemeindehelferin. Von 1981 bis 1987 war sie in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Elias-Gemeinde im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg tätig. 1987 wurde sie Jugendreferentin im Stadtjugendpfarramt von Ost-Berlin…Wikipedia
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/27/marianne-birthler-bundesbeauftragte-fur-die-stasi-unterlagen-expertenseminar-des-goethe-instituts-sao-paulo-uber-vergangenheitsbewaltigung/
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Wahlkampf im Hitler-Kapitalismus, im heutigen Kapitalismus – Parallelen:
“Adolf Hitler schafft den Weltfrieden. Gib ihm deine Stimme!”
Theater in Nordhausen/Thüringen, 1936.
Ausriß Thüringer Allgemeine 2015.
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Was Heiko Maas(SPD) gegenüber der Jüdischen Allgemeinen 2016 über das BRD-Justizministerium einräumen muß – wer den Kalten Krieg gegen die DDR “juristisch” mitführte – Wertvorstellungen unter Adenauer, Schmidt, Brandt…:
Von den Führungskräften im Ministerium bis 1973 waren mehr als die Hälfte ehemalige NSDAP-Mitglieder, jeder fünfte war ein alter SA-Mann. Die Folgen dieser personellen Kontinuität waren fatal: Die Strafverfolgung von NS-Tätern wurde hintertrieben, die Diskriminierung einstiger Opfer fortgesetzt, und alte Gesetze wurden nur oberflächlich entnazifiziert. Das Justizministerium hat kein Recht geschaffen, sondern neues Unrecht.
In der jungen Bundesrepublik wurde Erfahrung in der Nazi-Justiz offenkundig höher geschätzt als rechtsstaatliche Haltung. Das führte dazu, dass der frühere Experte fürs »Rasserecht« anschließend fürs Familienrecht zuständig war und Juristen, die zahllose Todesurteile zu verantworten hatten, das Strafrecht der Bundesrepublik prägten.
Das erste Gesetz des Bundesjustizministeriums im Jahr 1949 war ein Amnestiegesetz! Auch in Einzelfällen wurde man aktiv. Max Merten war erst im Reichs- und dann zeitweilig im Bundesjustizministerium tätig. Dazwischen hatte er als Kriegsverwaltungsrat in Griechenland 45.000 Juden ausgeplündert und ihre Deportation nach Auschwitz organisiert. Das Ministerium sorgte dafür, dass der einstige Kollege in Deutschland straffrei blieb und holte ihn sogar aus griechischer Haft heraus.
Viele Opfer der Nazis wurden in der jungen Bundesrepublik erneut diskriminiert. Etwa Homosexuelle. Bis in die 1960er-Jahre beharrten die Juristen aus dem Ministerium auf dem Nazi-Paragrafen § 175 StGB – und sie taten das mit den Argumenten der Nazis: Der Röhm-Putsch habe ja gezeigt, wie gefährlich die Cliquen-Bildung unter schwulen Männern sei.
Viele Juristen passten sich nur äußerlich der demokratischen Erneuerung an; vom Geist des Grundgesetzes waren sie nicht durchdrungen. Sie waren bloße Rechtstechniker. Ab 1959 entwarfen sie etwa ein geheimes Kriegsrecht. Vom Grundgesetz nicht gedeckt, war darin sogar eine Neuauflage der berüchtigten »Schutzhaft« vorgesehen. Zitat
Die Nazi-Führungskräfte in der BRD-Regierung formten ihnen genehme Nachfolger – auch 2016 überall im Staat sowie in den Medien stark vertreten.
Heiko Maas(SPD) drückt sich um wichtige Schlußfolgerungen: Wenn u.a. die Strafverfolgung von NS-Tätern hintertrieben, die Diskriminierung einstiger Opfer fortgesetzt wurde, heißt dies: In der Bundesrepublik Deutschland wurde in sehr wichtigen Punkten nicht Recht gesprochen, sondern Unrecht(“Maas:”Das Justizministerium hat kein Recht geschaffen, sondern neues Unrecht”),handelte es sich somit nicht um einen Rechtsstaat, sondern um einen Unrechtsstaat…
Auffällig ist u.a., daß die deutsche Regierung derartige Einschätzungen des eigenen Justizministeriums so viele Jahrzehnte herauszögerte, sogar mehr als 25 Jahre nach dem Anschluß von 1990. Zu einem früheren Zeitpunkt, beispielsweise 1989, hätten sich u.a. weit mehr Ostdeutsche gut daran erinnert, derartiges bereits in der DDR-Schule, selbst der Dorfschule, über westdeutsche Ministerien, über den mit Nazis und Kriegsverbrechern stark durchsetzten westdeutschen Staatsapparat gelernt zu haben.
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http://www.spiegel.de/panorama/justiz/neue-studie-zum-bka-versorgungsanstalt-fuer-ex-nazis-a-802215.html
“Neue Studie zum BKA
Versorgungsanstalt für Ex-Nazis
SS-Größen in der Führungsetage, Kriegsverbrecher als Ermittler”. DER SPIEGEL 2011 zur ideologischen Ausrichtung des BKA
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“BKA: Ein Amt mit braunen Wurzeln”. Tagesspiegel, 2001.
https://www.tagesspiegel.de/politik/bka-ein-amt-mit-braunen-wurzeln/260062.html
…Schon 1987 hatte Armand Mergen festgestellt: “Als das Bundeskriminalamt mit Beamten besetzt wurde, ließ man Nazi-Vergangenheit mit SS-Zugehörigkeit, Kriegseinsätze mit Polizeigräueltaten, Berufsausübung unter dem Zeichen des Totenkopfes ruhen.” Auch die zwielichtige Rolle des selbst ernannten “Gründungsvaters” und späteren Präsidenten des BKA, Paul Dickkopf, ist vielfach beleuchtet worden, weil er vielen “Kameraden” aus dem Reichskriminalamt den Weg in die Wiesbadener Behörde geebnet hatte. Der Abteilungsleiter der Sicherungsgruppe, Theo Saevecke, machte nach langem öffentlichen Streit über seine mögliche Verwicklung in Kriegsverbrechen zuletzt Schlagzeilen, als ihn 1999 ein italienisches Gericht wegen Erschießungen zu lebenslanger Haft verurteilte.
Die “Schatten der NS-Vergangenheit” hatte im vergangenen Jahr Wilhelm Dietl in seiner “BKA-Story” nachgezeichnet. Doch erstmals hat Dieter Schenk, Autor, Honorarprofessor und ehemaliger BKA-Kriminaldirektor, den braunen Wurzeln des BKA ein ganzes Buch gewidmet. Nach aufwändigen Recherchen, bei denen er neben dem Berlin Document Center auch Archive in Polen und solche der ehemaligen DDR sichten konnte, kommt Schenk zu einer neuen, schockierenden Bewertung der Bedeutung von ehemaligen Nazis und Kriegsverbrechern beim Aufbau der zentralen Polizeibehörde der demokratischen Bundesrepublik. “1959 bestand der Leitende Dienst des BKA aus 47 Beamten – bis auf zwei hatten alle eine braune Weste.” Als “moralische Katastrophe” bezeichnet der Autor die Tatsache, dass fast die Hälfte von den 47 Führungskräften “NS-Verbrecher im kriminologischen Sinne” gewesen seien. Vier BKA-Führungsleute bezeichnet Schenk als “Schreibtischtäter”, die bei der Deportation von “Zigeunern”. Homosexuellen und so genannten Asozialen mitgewirkt hätten. 15 seien als Mitglieder von Einsatzgruppen an der Ermordung der polnischen Intelligenz oder von Juden in Weißrussland beteiligt gewesen, einige hätten bei Exekutionen “selbst Hand angelegt”. Jeder Dritte gehörte zudem zur Gestapo…Zitat Tagesspiegel – neue und alte Nazis im deutschen Machtapparat.
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http://www.hart-brasilientexte.de/2018/08/21/toetungsfall-in-offenburg-warum-hat-die-tagesschau-nicht-berichtet-die-zwangsfinanzierte-ard-und-der-enorme-glaubwuerdigkeitsverlust/
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Der Wiegrefe-SPIEGEL und die ideologische Struktur der Bonner Republik:
“Hitlers treue Gefolgsleute
Die Altnazis im Bundesministerium. Hitler-Getreue dominierten das Innenministerium noch lange nach dem Krieg.” DER SPIEGEL 2018
http://www.spiegel.de/spiegel/hat-das-institut-fuer-zeitgeschichte-in-muenchen-naziverbrechen-verharmlost-a-1172898.html
http://www.spiegel.de/spiegel/kurt-schrimm-ueber-versaeumnisse-bei-der-aufklaerung-von-ns-verbrechen-a-1170016.html
CDU-Adenauer:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-150460250.html
Alois Brunner:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-149766101.html
“Der SS-Verbrecher Alois Brunner kam nie vor Gericht. Ihm half ein braunes Netzwerk, das bis in das Parlament, das Auswärtige Amt, den BND und in die Medien reichte.”
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Zeitgeschichte„Verstiegen und unsinnig“
BND-Gründer Reinhard Gehlen ließ Hunderte Politiker, Wissenschaftler, Militärs bespitzeln – von einer Gruppe schwer belasteter Altnazis.
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Zeitgeschichte
Ausgebildet bei der SS.
Hildegard Lächert war eine besonders üble KZ-Wächterin. Dennoch arbeitete sie später für die CIA, dann für den BND.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-139574525.html
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…Die von Schmidt verbreitete Version, er sei noch nicht einmal am Anfang des “Dritten Reiches” dem Zeitgeist erlegen, ist nach Pamperriens Recherchen jedenfalls nicht zu halten. Der aufgeweckte Teenager ließ sich von der Begeisterung mitreißen, welche die Nazis unter Jugendlichen zu entfachen wussten. Er gehörte zu der Minderheit der Jungen seiner Schule, die 1933 in die HJ eintraten…
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127078988.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-97012800.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-86486649.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83588346.html
“BND vernichtete Personalakten früherer SS-Leute
Dem Bundesnachrichtendienst steht ein Skandal ins Haus. Historiker haben entdeckt, dass der Dienst 2007 Personalakten von Mitarbeitern vernichtet hat, die einst SS und Gestapo angehörten.”
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ZEITGESCHICHTE
Brauner Bluff
Auf der Jagd nach Wählerstimmen warben CDU und SPD in der Nachkriegszeit um die Veteranen der Waffen-SS. Eine Studie beschreibt, wie die Volksparteien dabei ausgenutzt wurden.
Am Abend des 7. August 1953 ist der Jugendstil-Saal des Winterhuder Fährhauses gut gefüllt. Graublauer Zigarettenqualm schwebt über den Männern mit dem harten Gesicht. Unter ihrem Hemd tragen viele die Tätowierung der Blutgruppe am linken Oberarm. Es sind Veteranen der Waffen-SS, die sich in dem Hamburger Ausflugslokal versammelt haben.
Die Bundestagswahl steht bevor, und der Redner, ein kleingewachsener, schneidiger ehemaliger Oberleutnant, wirbt um Hitlers einstige Elitetruppe. Als alter Kriegskamerad müsse er sagen, dass er “immer das Gefühl besonderer Zuversicht” gehabt habe, wenn die Waffen-SS neben ihm kämpfte. Leider würden deren Angehörige oft mit denen der Gestapo verwechselt und zu Unrecht angeklagt, berichtet später erfreut eine Zeitschrift der Waffen-SS-Veteranen über die Veranstaltung.
Die Reaktion des Publikums auf die Rede ist nicht überliefert, aber einiges spricht dafür, dass der Hamburger Verkehrsdezernent dröhnenden Applaus bekam. Der Mann ist Sozialdemokrat, Volkswirt, steht damals am Beginn einer beispiellosen politischen Karriere und heißt: Helmut Schmidt.
Er ist nicht der Einzige, der um die Veteranen der Waffen-SS buhlt. Auch CDU-Kanzler Konrad Adenauer und SPD-Nachkriegschef Kurt Schumacher werben um die Wählerstimmen der früheren Elitetruppe, die von den alliierten Richtern im Nürnberger Militärtribunal zur “verbrecherischen Organisation” erklärt wurde. Adenauer besucht sogar Waffen-SS-General Kurt Meyer (“Panzer-Meyer”), der im Gefängnis im westfälischen Werl einsitzt, weil er 1944 in Frankreich etwa 20 kanadische Kriegsgefangene hinrichten ließ.
Später lobten Konservative wie der Philosoph Hermann Lübbe die Gründergeneration für ihren sanften Umgang mit der SS-Truppe. Die “Integration” habe die Stabilität der jungen Demokratie erst sichergestellt. Doch immer wieder wird diese Bewertung von jüngeren Historikern angezweifelt. Der Bielefelder Wissenschaftler Karsten Wilke hat diese These nun in besonderer Weise erschüttert. Wilke hat sich die “Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit” (HIAG) vorgenommen, den 1992 auf Bundesebene aufgelösten Traditionsverband der Waffen-SS, deren Unterlagen er auswerten konnte(*).
Danach gaben sich die Alt-Nazis zwar geläutert (“Wo das Verbrechen anfängt, hört die Kameradschaft auf”), doch intern dominierte der braune Ungeist. Das Entgegenkommen von Demokraten wie Schmidt oder Adenauer blieb im Kern ohne Gegenleistung. Stattdessen nutzten HIAG-Vertreter die verbreitete, aber unbegründete Angst vor ihrer Klientel, um sich eine Altersversorgung zu sichern und trugen durch öffentliche Geschichtsklitterung dazu bei, dass Verbrechen jahrelang ungeahndet blieben. Die HIAG schrieb “die Waffen-SS in die ,Legende von der sauberen Wehrmacht’ ein”, urteilt Wilke.
Dabei war die braune Truppe während des Krieges besonders rücksichtslos gegen Gefangene und Zivilisten vorgegangen. Zu den ursprünglich nur aus Freiwilligen, dann auch aus Wehrpflichtigen rekrutierten Divisionen, die sich als bewaffneter Teil der SS verstanden, gehörten zudem die SS-Totenkopfverbände, die die Konzentrationslager bewachten. Auch deshalb warfen die Nürnberger Richter der Waffen-SS Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Nach 1945 hatten deren Veteranen zwar keine politischen Ambitionen, wohl
aber wollten sie die gleichen schönen Übergangsgelder und Renten wie Wehrmachtsangehörige und natürlich eine Rehabilitation vom Nürnberger Urteil.
Die HIAG hielt daher nicht nur zur regierenden CDU engen Kontakt, sondern auch zu den oppositionellen Sozialdemokraten. Die SPD war als Partei des Widerstands eine moralische Instanz. Die Jahre im KZ hatten ihren Vorsitzenden Schumacher zum einbeinigen Krüppel gemacht. Dennoch empfing er 1951 eine HIAG-Delegation in Bonn und öffnete damit den Veteranen eine Tür zur SPD.
Der Einfluss der HIAG beruhte vor allem auf maßloser Übertreibung. Ihre Sprecher nahmen für sich in Anspruch, bis zu zwei Millionen Menschen zu vertreten, und sie lockten die Sozialdemokraten mit der Aussicht, “Millionen deutscher Stimmen zu gewinnen”. In Wahrheit lebten gerade einmal 250 000 Veteranen in Westdeutschland. Nur acht Prozent hatten sich bei der HIAG organisiert – kein sonderlich eindrucksvolles Potential. Aber der Bluff gelang.
Schumacher rechtfertigte sein Treffen mit dem Hinweis, es sei “keine gute Sache für eine junge Demokratie”, wenn sich ein so großer Block Unzufriedener bilde.
Vor allem der aus der Haft entlassene und später zum Bundessprecher der HIAG aufgestiegene “Panzer-Meyer” spielte geschickt mit diesen Ängsten. Mal drohte der charismatische Ex-General, seine Männer könnten “aus Dummheit” zu rechtsextremen Parteien abdriften, wenn sich die SPD nicht für sie einsetze. Dann wieder erzählte er, der sowjetische Botschafter habe den Kontakt zu ihm gesucht. Solche Versuche von östlicher Seite hätten “gewisse Erfolgschancen”, sollte die “Eingliederung der frühereren Waffen-SS-Angehörigen im demokratischen Staat auf Schwierigkeiten stoßen”.
Die SPD-Spitze war erstaunlich gutgläubig. Schon Schumacher übernahm unbesehen die Behauptung der HIAG, die Veteranen der Waffen-SS hätten sich überwiegend vom Nationalsozialismus gelöst und seien in eine “ausgesprochene Pariarolle” geraten, aus der man ihnen heraushelfen müsse.
Später hielten die SPD-Verteidigungspolitiker Fritz Erler – auch er einst ein Mann des Widerstands – und Helmut Schmidt den Kontakt zur HIAG. Sozialdemokraten traten auf deren Veranstaltungen auf und trugen dazu bei, dass die rechte Truppe gesellschaftsfähig blieb. Im Bundestag stimmte die SPD im Einklang mit der regierenden CDU dafür, dass die Waffen-SS in der Rentenfrage nach und nach der Wehrmacht zum Teil gleichgestellt wurde…
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GEHEIMDIENSTE
Treuer Freund
Jetzt freigegebene Akten belegen: Der BND hat den Ex-SS-Mann Walther Rauff gedeckt, obwohl dieser zu den Schlüsselfiguren des Holocaust gehörte.
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“In den fünfziger Jahren arbeiteten viele NS-Verbrecher für den BND.”
Briefe
Ein politisches Signal
Nr. 7/2011, Zeitgeschichte: Wie der BND NS-Kriegsverbrecher rekrutierte
Woche für Woche wird ein neuer Fall von Verstrickung übelster Nazis in den Bundesnachrichtendienst (BND) bekannt.
ZEITGESCHICHTE
„Kerndeutsche Gesinnung“
Der als „Schlächter von Lyon“ berüchtigte NS-Verbrecher Klaus Barbie war Agent des Bundesnachrichtendienstes
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75376539.html
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SPIEGEL: Viele fanden sich dann auch im Auswärtigen Dienst der 1949 gegründeten Bundesrepublik wieder.
Conze: Wir haben da auch Zahlen: 1950/51 waren gut 42 Prozent der Angehörigen des Höheren Dienstes im Amt ehemalige NSDAP-Mitglieder. Das waren mehr als in den Jahren 1938/39.
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Kalter Krieg beim Eichmann-Prozess
Aktenklau für die Adenauer-Republik
Es war ein brisanter Auftrag, wohl abgesegnet vom BND: 1961 bestahl ein Vertrauter des damaligen Kanzlers Adenauer nach SPIEGEL-Recherchen einen DDR-Anwalt und nahm Dokumente mit. Er wollte sicherstellen, dass im Eichmann-Prozess keine BRD-Politiker belastet werden.Von Klaus WiegrefeHamburg – Während des Eichmann-Prozesses in Israel haben ein Vertrauter des damaligen Kanzlers Konrad Adenauer und ein Reporter der “Bild”-Zeitung aus dem Hotelzimmer eines DDR-Anwalts in Jerusalem Dokumente gestohlen, um sie dem Bundesnachrichtendienst (BND) zu übergeben. Pikantes Detail: Der Journalist war ein Schwager Axel Springers. Das geht aus Recherchen des SPIEGEL im Archiv des Auswärtigen Amtes hervor. Danach handelte sich bei den entwendeten Papieren um “Aufzeichnungen, Vollmachten und alle möglichen Unterlagen, in denen eine ganze Reihe von Namen westdeutscher Persönlichkeiten enthalten sind”.Grund für den Diebstahl im Jahr 1961 im King David Hotel in Jerusalem: Adenauer fürchtete, während des Verfahrens gegen Adolf Eichmann könnten westdeutsche Politiker oder Beamte aufgrund ihrer Vergangenheit im “Dritten Reich” belastet werden und dass auf diese Weise das Ansehen der jungen Bundesrepublik leide. Der bestohlene DDR-Anwalt Friedrich Karl Kaul beobachtete nämlich im Auftrag Ost-Berlins das Verfahren und beschuldigte immer wieder öffentlich die Bundesregierung, Alt-Nazis zu decken.Eichmann zählte zu den wichtigsten Organisatoren des Holocaust und war 1960 aus Argentinien nach Israel entführt worden, wo er vor Gericht gestellt wurde. Das Verfahren sorgte weltweit für großes Aufsehen, und Adenauer schickte daher eine offizielle Beobachterdelegation nach Jerusalem.Zu ihr zählte einer der beiden Diebe, nämlich Rolf Vogel, Reserveoffizier der Bundeswehr und dort in psychologischer Kriegführung geschult. Der PR-Fachmann galt in Bonn als Mann des BND und zählte zu den Vertrauten des Kanzlers.Für das Eichmann-Verfahren ließ er sich von seinem aktuellen Posten im Verbindungsbüro der Europäischen Gemeinschaften (EG) in Bonn entbinden. In Jerusalem firmierte er offiziell als Journalist und schrieb für die “Deutsche Zeitung”. Insgeheim hatte er jedoch den Auftrag, “das Bundeskanzleramt ständig auf dem Laufenden” zu halten”, wie es in den Akten vermerkt wurde. Dafür wurde er auch bezahlt. Mehrfach berichtete Vogel direkt an Adenauer.Vogel sollte vor allem verhindern, dass die DDR den Eichmann-Prozess für Propagandazwecke instrumentalisierte. Wahrscheinlich kam es deshalb auch zu dem Diebstahl. Immer wieder lancierte die SED Namenslisten von Belasteten in Bonner Diensten, vorneweg Hans Globke, Kanzleramtschef Adenauers. Globke hatte 1936 den offiziellen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen mitverfasst.Der Diebstahl erfolgte am Abend des 29. Juni 1961 in Kauls Zimmer im King David Hotel in Jerusalem. Vogels Begleiter war Frank Lynder, Reporter bei der “Bild”-Zeitung und nach Angaben des Auswärtigen Amtes während des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes.Ob die beiden Männer bei Kaul einbrachen oder den Advokaten trickreich bei einem Besuch ablenkten und dann die Papiere entwendeten, geht aus den Akten nicht eindeutig hervor. Gegenüber Gerhard von Preuschen, dem Leiter der Beobachterdelegation in Jerusalem, erklärten sie, sie hätten das “Aktenstück aus dem Hotelzimmer Kaul im Hotel King David unbemerkt entnommen”…http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69174701.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/die-deutschen-und-der-holocaust-a-950029.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/nazi-taeter-a-946732.htmlhttp://www.spiegel.de/einestages/zweiter-weltkrieg-a-948296.htmlhttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-57119401.html–
NAHAUFNAHME„ALLE BERÜHMTEN FAMILIEN WAREN DABEI“
Der Historiker Stephan Malinowski über die Begeisterung des deutschen Adels für die Nationalsozialisten
SPIEGEL: Herr Malinowski, Hitler galt vielen Adligen als Parvenü. Henning von Tresckow soll gesagt haben, man müsse ihn “wie einen tollen Hund abschießen”. Was bedeutete dieser Herrenhabitus für das Verhältnis des Adels zu den Nationalsozialisten?
Malinowski: Zunächst einmal trug er dazu bei, dass Hitler möglich wurde. Denn der Adel unterschätzte die Nazis aus genau dieser Herrenhaltung heraus – am deutlichsten formuliert 1933 von Hitlers Steigbügelhalter und Vizekanzler Franz von Papen: Man habe den NSDAP-Chef “engagiert”, in zwei Monaten sei Hitler “in die Ecke gedrückt, dass er quietscht”. Bekanntlich kam es dann genau andersherum. Dieser Habitus spielte dann aber auch für den Entschluss zum Staatsstreich eine Rolle, denn in einer Gesellschaftsschicht, die tausend Jahre lang Herrschaft ausgeübt hatte, gab es kaum absolutes Parteigängertum und Führertreue bis zum bitteren Ende. Für den Adel war das eher eine Art selbstgewähltes Bündnis. Zu den unbestreitbaren Ehrentaten der Männer des 20. Juli gehört, dass sie dieses Bündnis von sich aus aufgekündigt haben.
SPIEGEL: Aber was hatte der Nationalsozialismus Adligen überhaupt zu bieten?
Malinowski: Karrieren und Landbesitz zum Beispiel. Von den rund 10 000 adligen Offizieren im Kaiserreich wurden nach 1918 nur rund 900 in die stark verkleinerte Reichswehr übernommen. Es gab nach dem Ersten Weltkrieg Tausende regelrecht arbeitslose preußische Adlige, die auf nichts anderes vorbereitet worden waren als eine Karriere beim Militär – traditionell Absicherung für nachgeborene Söhne, die keinen Grundbesitz erbten.
SPIEGEL: Und die Aufrüstung der Nazis öffnete dieses Tor dann wieder.
Malinowski: Richtig. Die Anzahl der adligen Offiziere schnellte nach 1933 innerhalb von zwei Jahren von 900 auf rund 2300 hoch. Dazu kamen Karrierechancen als Folge politischer Säuberungen im höheren Verwaltungsdienst und in der Diplomatie. Nicht zu vergessen auch die Posten bei der SS – fast jeder fünfte SS-Obergruppenführer, also die zweithöchste Rangstufe, stammte aus dem Adel. Es begegneten sich in der SS viele klangvolle Namen: Alvensleben, Bülow, Pückler, Steuben, Uslar, Westphalen oder Henckel-Donnersmarck.
SPIEGEL: Und andere hofften auf Beuteland aus Hitlers Feldzügen?
Malinowski: Die Nazis hatten ja große Schwierigkeiten, für ihre Ostsiedlungspolitik das vielbeschworene “Volk ohne Raum” zu finden. Aus Arbeitern wollte Hitler Wehrbauern machen, aber die mochten nicht. Ganz anders der Adel: Der Großherzog von Oldenburg etwa schrieb schon Anfang Juni 1941 an SS-Chef Heinrich Himmler, dass einige seiner sechs Söhne gern im Osten siedeln würden, ob man sich nicht schon mal eine Option für den Kauf “größerer Güter” sichern könne. Es gibt weitere Beispiele. Hält man sich den materiellen Aspekt vor Augen, ist es weniger erstaunlich, dass viele Adlige so lange mitgemacht haben.
SPIEGEL: Aber vor 1933 hatten die adligen Herren doch allen Grund, sich vor den Nazis eher zu fürchten. In der NSDAP gab es einen starken sozialistischen Flügel, und unter Hitlers SA-Schlägern fanden sich viele Proletarier und Landarbeiter.
Malinowski: Das Verhältnis zwischen Adel und Nationalsozialismus ist die Geschichte eines Missverständnisses. Was die Adligen in der braunen Partei sahen, war nicht das, was sie dann bekamen. Als Kampfbewegung stand sie radikal gegen alles, wogegen auch der Adel stand: Demokratie, Republik, Parlamentarismus, Parteienstaat, Sozialdemokratie. Aus seiner Sicht war das also eine Organisation, mit der man etwas anfangen konnte, die man reiten konnte wie ein Pferd – und es dauerte lange, bis der Adel merkte, dass sich das Verhältnis von Ross und Reiter verkehrt hatte.
SPIEGEL: Welchen Anteil hat der Antisemitismus?
Malinowski: Der größte deutsche Adelsverband, die Deutsche Adelsgenossenschaft, führte bereits 1920 einen Arierparagraphen ein. Als Gruppe hat sich der Adel ja immer über Blut definiert. Dass auch die Nazis in Kategorien wie Blut und Rasse dachten, hat nachweislich viele Adlige angesprochen.
SPIEGEL: Wie weit spielte der Adel den Nazis in die Hände?
Malinowski: Es gibt ab etwa 1930 eine nachweisbare Bewegung im gesamten deutschen Adel in die NSDAP hinein. Das fängt mit August Wilhelm Prinz von Preußen an, dem vierten Sohn des letzten Kaisers, der in Bierzelten für die Nazis auftrat, und gilt für viele andere Geschlechter. Es gibt innerhalb des preußischen Adels praktisch keine der berühmten Familien, die nicht dabei ist.
SPIEGEL: Können Sie Zahlen nennen?
Malinowski: In der winzig kleinen Gruppe des Hochadels werden rund 70 Fürsten, Prinzen und Prinzessinnen noch vor 1933 Parteigenossen. Bis 1941 sind es etwa 270. Beim niederen Adel sieht es nicht anders aus. Man findet in den Mitgliedskarteien der NSDAP 34 Bismarcks, 41 Schulenburgs, 43 Bredows, 40 Bülows, 43 Kleists, 53 Arnims, 78 Wedels – insgesamt allein aus einer Stichprobe von 350 Familien fast 3600 Adlige. Und jeder Vierte trat vor 1933 ein…
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14937187.html
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Wie liefs bei den Brüdern und Schwestern drüben mit der Vergangenheitsbewältigung?
“Die in den Lagern Verbliebenen – in der Mehrheit Angehörige der SS und der Gestapo – hatten sich vor Spruchkammern bzw. Spruchgerichten zu verantworten. Während des zunehmenden Ost-West-Konfliktes wurden diese justizförmigen Verfahren 1948 weitgehend eingestellt. Die meisten Strafen wurden erlassen, die Masse der noch nicht Verurteilten entlassen.”(Bemerkenswerter Text in der Gedenkstätte 2018 – könnte glatt aus Propagandabroschüren des bolschewistischen Zonenregimes stammen)
“Adolf Hitlers Jugend geht in die Gemeinschaftsschule”. Ausriß.
–Schmidt-Eenbohm:
Wie der BND seine DDR-Agenten bezahlte…
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Die DDR-LKW-Fahrer in Norwegen und der BND:
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DDR-Dienstreisende in Frankreich, vorgetäuschte Diebstahlsvorwürfe und der BND:
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“Der BND – die unheimliche Macht im Staate”. Econ-Verlag. Schlüsselrolle beim Regime Change in der DDR.
Venezuela und der BND. Aufschlußreich, daß die zwangsfinanzierte ARD etwa in der Tagesschau stets unterschlägt, wie stark die BND-Präsenz in Venezuela ist. Per Google-Suche hat man rasch heraus, welche deutschen Korrespondenten in dieser Frage permanent deutsche Medienkonsumenten anlügen:
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Gera.
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Wie weit und flächendeckend die Bespitzelung reichte, können sich viele Ostdeutsche kurioserweise auch heute offenbar immer noch nicht vorstellen. Nach wie vor fehlen eine entsprechende Bundesbehörde, ein Bundesbeauftragter wie im Falle der Stasi-Unterlagen. Nach wie vor gibt es zudem keine CIA-BND-Unterlagenbehörde zur Spionage gegen die DDR, zur Vorbereitung des “Regime Change”.
https://de.sputniknews.com/politik/20180119319143759-modrow-bnd-bespitzelung/
NATO-Spionage in der DDR:http://www.hart-brasilientexte.de/2018/02/21/nato-spionage-in-der-ddr-der-mdr-2018-mit-einem-beispiel-was-alles-fehlt-westdeutsche-und-amerikanische-geheimdienste-huellen-sich-in-schweigen-nach-wie-vor-keine-cia-bnd-unterlagenbehoerde/
Ausriß. Seltsam, daß Jörg Hartmann das Wörtchen BND nie über die Lippen kommt – trotz der Faktenlage zur BND-Rolle beim Regime Change…
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Ausriß.
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Daniela Dahn – das neueste Buch über die feindliche Übernahme(Annexion) der DDR:”Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute. Die Einheit – eine Abrechnung”.(Demnächst ein Klassiker in der stetig anwachsenden Bibliothek nichtoffizieller ostdeutscher Geschichtsschreibung?)Dahn analysiert Nazistan – der Fall Globke, die Renazifizierung der BRD, die Notstandsgesetze…”Keine gemeinsame Erinnerungskultur”. “Ich habe nicht die Absicht, mich daran zu gewöhnen, in einem Land zu leben, das sich ungestraft an Angriffskriegen beteiligt”(Jugoslawien etc.)
“Bis in die 1980er Jahre also war der Völkermord an den Juden in der DDR ein `gänzlich unterdrücktes Thema`. Soviel Desinformation macht sprachlos. Ich habe es genau umgekehrt wahrgenommen: Die DDR-Kultur hat dieses Thema früher und häufiger als in der Bundesrepublik aufgegriffen, kontinuierlich über die Jahre verfolgt…Ich empfinde solche Desinformation auch als persönliche Kränkung.” Dahn über die Stasi – was an der offiziellen heutigen Version alles nicht stimmt…
Dürfen ostdeutsche Lehrer, die von oben verordnete offizielle Geschichtsschreibung Kindern, Jugendlichen einpauken müssen, wenigstens auch auf die nichtoffizielle hinweisen – oder droht da sofort der Rausschmiß?
Thüringer Reinhard Gehlen – Gründer und langjähriger Chef der West-Stasi – ist aus Erfurt. Wieso wurde ihm dort wegen seiner enormen Verdienste bei Schwächung und Sturz der DDR immer noch kein großes Denkmal errichtet?
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Nazi-Kriegsverbrecher Reinhard Gehlen aus Erfurt – wieso wurde ihm in der BRD(Nazistan – Peter Hacks) nicht der Prozeß gemacht? “Gehlen musste erreichen, dass er für seine Handlungen an der Ostfront nicht, wie zwischen den Alliierten verabredet, an die Sowjetunion ausgeliefert wurde.” “Gehlen war ein Kriegsverbrecher”. DIE ZEIT 2013 über den BND-Gründer. Wer sich in der DDR mit dem Thema Gehlen befaßte…Die Kindersoldaten in Mosambik. Erfurter Gehlen gründet und führt die West-Stasi bis 1968.
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Im Ministerium für Staatssicherheit der DDR gab es die Abteilung HA IX/11 – zuständig für Ermittlungsverfahren gegen Nazi-und Kriegsverbrecher, für die Aufklärung und Verfolgung von Nazi- und Kriegsverbrechen. Gäbe es eine solche Abteilung im BND, hätte sie kurioserweise gegen den aus Erfurt stammenden BND-Chef Reinhard Gehlen und viele seiner Mitarbeiter ermitteln und deren Verhaftung anordnen müssen.
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Rechtsstaat BRD: “Umgerechnet auf die Bevölkerung, ging der Osten wesentlich rigoroser gegen nachgewiesenermaßen belastete Nazis vor und verurteilte etwa achtmal mehr Täter als der Westen.” Klaus Behling, Die Kriminalgeschichte der DDR, edition berolina.
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KZ Buchenwald, jüdischer Ex-Häftling Naftali Fürst (Israel) 2020 zur Selbstbefreiung: “Es war der 11. April 1945, gegen Mittag… Die Häftlinge verließen ihre Baracken und vertrieben die SS-Männer aus dem Lager. Buchenwald wurde von den Häftlingen, den Mitgliedern der starken Widerstandsorganisation… aus eigener Kraft befreit.” Jude Naftali Fürst widerspricht damit den nach 1990 nahezu gleichgeschaltet von interessierter Seite verbreiteten Behauptungen, daß es keine Selbstbefreiung gegeben habe. Regisseur Philipp Kadelbach und Drehbuchautor Stefan Kolditz laut Medienberichten: “Keine Selbstbefreiung des Lagers, sondern Befreiung durch die Amerikaner.” Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? **
“Naftali Fürst, geboren 1932 in Bratislava (Slowakei), ist als Zwölfjähriger zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Shmuel als Jude von den Nationalsozialisten über das Vernichtungslager Auschwitz in das KZ Buchenwald verschleppt worden. Heute lebt er in Haifa (Israel) und ist Vorsitzender des Häftlingsbeirates KZ Buchenwald. Seine Lebensgeschichte hat er unter dem Titel „Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens“ erstmals 2008 veröffentlicht. Naftali Fürst hätte seine Rede im Rahmen des Gedenkaktes im Deutschen Nationaltheater am 5. April 2020 gehalten.”
“Auf Fotos, die wenige Tage nach der Selbstbefreiung des Lagers aufgenommen wurden, sieht man Naftali Fürst.” MDR, 24.9. 2019
Ausriß.
“Die Häftlinge verließen ihre Baracken und vertrieben die SS-Männer aus dem Lager. Buchenwald wurde von den Häftlingen, den Mitgliedern der starken Widerstandsorganisation, die seit 1937, also seit Errichtung des Lagers, dort existierte, aus eigener Kraft befreit.” Ausriß, Rede von Naftali Fürst 2020
https://www.thueringer-erklaerung.de/naftali-fuerst
Ausriß.
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Wie es Schriftsteller Hans Joachim Schädlich sieht – völlig anders als der jüdische Buchenwald-Häftling Naftali Fürst:
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Wie es Susanne Hantke sieht – völlig anders als Buchenwald-Häftling Naftali Fürst: “Befreiung. Am 11. April 1945 erreichte die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee das KZ Buchenwald. Nachdem die SS panisch die Flucht ergriffen hatte, besetzten Häftlinge des Lagerwiderstandes noch während der Frontkämpfe die Türme und übernahmen die Verwaltung des Lagers.”(Aus “Schreiben und Tilgen” – Susanne-Hantke-Buch – “Herausgegeben von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora”. “Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie von der Thüringer Staatskanzlei”. Das Buch erschien 2018 – also unter der Regierung des Niedersachsen Ramelow/LINKE.
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Wie das Thüringer Schulportal die Vorgänge um den 11. April 1945 im KZ Buchenwald beschreibt – ganz anders als Buchenwald-Häftling Naftali Fürst: “Nach der Flucht der SS vor den amerikanischen Panzern besetzen Häftlinge der Widerstandsgruppen die Wachtürme und das Lagertor”. Wahrheit oder Lüge?
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“Das Thüringer Schulportal ist ein Kooperationsprojekt des
Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport
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Was Linke-Ramelow mitverantwortet.
“Auch Apitz verbreitete die Lüge von der Selbstbefreiung und ihr folgten weitere.” Deutschlandfunk 2016.
Hat also laut Deutschlandfunk der Jude Naftali Fürst gelogen, wenn er von Schüssen auf dem Appellplatz, der Vertreibung der SS-Leute durch die Häftlinge spricht?.
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Jüdische Allgemeine 2015 über die West-Version von “Nackt unter Wölfen: “Es ist ein Film zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald durch die US-Armee”.
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Kölnische Rundschau: “Es ist der 11. April 1945. Die Amerikaner werden in Kürze das Konzentrationslager oberhalb von Weimar erreichen und 21 000 Überlebende befreien.”
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Freie Presse/Chemnitz:”…Tag der Voraufführung des neuen Films “Nackt unter Wölfen mit geladenen Gästen. Auf der Terrasse der Weimarlandhalle geben Beteiligte Interviews. Regisseur Philipp Kadelbach und Drehbuchautor Stefan Kolditz sagen, dass der Schluss im neuen Film nicht mehr so heroisch ist wie beim alten. Keine Selbstbefreiung des Lagers, sondern Befreiung durch die Amerikaner.” Wahrheit oder Lüge?
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Weltexpresso, Kolditz-Interview 2016: “Als erstes haben wir die Geschichte, so wie sie von Apitz geschrieben war, in den Teilen korrigiert, die für uns aus heutiger Sicht nicht mehr haltbar sind. Der Roman konzentriert sich sehr stark auf die kommunistische Perspektive. Apitz beschreibt das Ende vom KZ Buchenwald als militärische Selbstbefreiung der Häftlinge im Kampf gegen die SS. Das hat es so nie gegeben! Es ist dann natürlich auch Teil einer Legende in der DDR geworden.” Wahrheit oder Lüge?.
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TV Today: …”Der Roman erzählt die Geschichte einer Selbstbefreiung. Die hat es aber nicht gegeben”, sagt Stefan Kolditz…Wahrheit oder Lüge?
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“Die Geschichte wird gefälscht. So auch die des berüchtigten KZ Buchenwald. Als der damalige Ministerpräsident Vogel 1992 in Weimar die ehemaligen KZ-Häftlinge anläßlich des Jahrestages der Selbstbefreiung begrüßte, sprach er davon, daß es „den Amerikanern“ zu verdanken sei, daß die Häftlinge ihre Freiheit wiedererlangt hätten. In diesem Moment erhob der jüdische Kommunist Emil Carlebach (1914-2001) lautstark seine Stimme und rief: „SIE LÜGEN, HERR MINISTERPRÄSIDENT.“ Denn dieser Vogel hatte gelogen, es war bekannt: Die Häftlinge hatten sich selber befreit. Es ist nicht das einzige Mal, bei dem gelogen wurde.” Saschas Welt.
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Die Beschreibung der Vorgänge des 11. April 1945 durch den jüdischen Ex-Häftling Naftali Fürst entspricht der Darstellung im DDR-Film “Nackt unter Wölfen” – KZ-Häftlinge feuern auf die SS, erobern die mit SS-Leuten besetzten Wachtürme. In der West-Version des Films(westdeutscher Regisseur Philipp Kadelbach und ostdeutsche Beraterin Susanne Hantke) fällt indessen an diesem Tag im KZ kein einziger Schuß.
Ab 1.32.40 ist zu sehen: “Die SS ist geflohen” – Häftlings-Durchsage.
Aber wenn die SS geflohen ist, wie konnten die Häftlinge dann noch – siehe Angaben der US-Army – 125 SS-Leute überwältigen, entwaffnen, festnehmen? Zeigen Kadelbach/Hantke, wie die Häftlinge die 125 SS-Männer in eine Lagerbaracke sperren? Kriegt man zu sehen, wie bewaffnete Häftlinge die Wachtürme erobern, mit heftigen Schußwechseln? Nichts davon – man hört keinen einzigen Schuß. Von Selbstbefreiung kann also keine Rede sein, sollen naive Gemüter glauben.
Die Potsdamer Ufa Fiction drehte unter MDR-Federführung, wurde mitgeteilt.
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…Stefan Kolditz, Jahrgang 1956, schreibt gerade an zwei Drehbüchern für den “Tatort”…Von Kolditz stammt das Drehbuch zu “Nackt unter Wölfen”… TLZ 2014.
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“Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, hat das Filmprojekt trotz anfänglicher Bedenken unterstützt.” DLF zu “Nackt unter Wölfen”.
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Tagesspiegel: …Stefan Kolditz, der Drehbuchautor der Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“, geboren und aufgewachsen in der DDR, hat das Buch in der Schule gar nicht erst gelesen. Nicht, weil es schlecht war, nur, weil er es lesen sollte. Aus dem gleichen Grund sah er als Jugendlicher auch nie Frank Beyers Verfilmung von 1963 mit Armin Mueller-Stahl. Susanne Hantke, heute Apitz-Forscherin, Herausgeberin der textkritischen Neuausgabe im Aufbau-Verlag, Autorin des erhellenden 60-seitigen Nachworts, geboren und aufgewachsen in der DDR, las den Roman damals nur zur Hälfte…”
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FAZ: …Kolditz selbst ist erst im Zuge der Neuverfilmung mit dem Buch in Berührung gekommen. „Ich habe es in der DDR nicht gelesen“, sagt er…
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FAZ: …In einer früheren Fassung hatte der Schriftsteller die Vorgänge noch historisch korrekt beschrieben: Die SS flieht vor den herannahenden Amerikanern und die Häftlinge besetzen das Lager…
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Schlüsselszene im Steinbruch ab 40.35(youtube) – ein roter deutscher Kapo, gut erkennbar am roten Dreieck an der Jacke, sagt zu altem, ausländischen völlig entkräfteten Häftling(schwarzes Dreieck!): “Was soll das, schläfst du hier? Trag mal den Stein da rüber.” Sein Sohn, ebenfalls Häftling, bittet den roten Kapo:”Ich mach das”. Der rote Kapo akzeptiert das nicht:”Los jetzt!” Es handelt sich um einen großen, sehr schweren Stein. Der alte Mann nimmt den Stein mit letzter Kraft, bricht nach wenigen Schritten zusammen. Die Filmszene ist frei erfunden, hat mit dem Apitz-Buch, historischen Fakten nichts zu tun…http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/21/kz-buchenwald-selbstbefreiung-kuriose-rolle-der-us-army-viele-widersprueche-in-offiziellen-darstellungen-nach-1990-vor-70-jahren-am-11-april-1945-befreiten-us-amerikanische-truppen-das-konze/
Ausriß – der rote kommunistische Kapo im Steinbruch.
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Wer Hitler wählt, wählt den Krieg. Deutsche Kommunisten, KPD
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Die Potsdamer Ufa Fiction drehte unter MDR-Federführung, wurde mitgeteilt. Warum der Film den Deutschen Fernsehpreis erhielt…
Ausriß – roter deutscher Kapo und ausländischer Häftling.
https://sascha313.wordpress.com/2020/04/06/selbstbefreiung-kz-buchenwald-gedenken-2020/
Ausriß – alter ausländischer Häftling mit entsetzlich schwerem Stein – deutscher roter Kapo schaut zu…
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…Stefan Kolditz, Jahrgang 1956, schreibt gerade an zwei Drehbüchern für den “Tatort”…Von Kolditz stammt das Drehbuch zu “Nackt unter Wölfen”… TLZ 2014.
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Stefan Kolditz (Drehbuchautor) über die Arbeit an “Nackt unter Wölfen”/ARD
Vom Unwert der Ideologien
“Nackt unter Wo?lfen” ist ein zentraler deutscher Roman des 20. Jahrhunderts. In der DDR geho?rten er und der Film von Frank Beyer zum Kanon der antifaschistischen Selbstdarstellung, bei der u?ber Nacht 17 Millionen zu unbelasteten Antifaschisten geworden waren… Wahrheit oder Lüge?
Ausriß – alter Häftling bricht unter der Last des Steins erwartungsgemäß zusammen – Sohn will ihm helfen. Wie man sich also deutsche kommunistische Kapos des antinazistischen Widerstands vorzustellen hat.
“Nackt unter Wölfen” – die Westversion, die westlichen ideologischen Leitlinien und Denkmuster, der “Respekt” vor der westlichen (NATO-)Führungsmacht, die Delegitimierung des kommunistischen Widerstands, der Kommunisten(“Wer Hitler wählt, wählt den Krieg”):
Bill Niven, Ausriß: “…versuchen die Filmemacher konsequent, mit dem antifaschistischen Mythos…aufzuräumen. In der Neuversion gibt es keine Selbstbefreiung durch die kommunistische Widerstandsgruppe…Der Leiter des des illegalen Widerstands Bochow und der Lagerälteste Krämer zum Beispiel werden zu gefühllosen Automaten reduziert”. Siehe erfundene Steinbruch-Schlüsselszene…
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Großer Positionierungsbedarf in der Zivilgesellschaft von Weimar?
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